Gottseidank gilt:
Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.

Der erste jemals durch ein Telephon gesprochene Satz, oder?
Mir scheint, das Niveau vieler Telephon- und Smartphone-Gespräche hat sich nicht wesentlich gehoben.

Pferde dürfen und können Gurken fressen. Womöglich auch Gurkensalat. Sie müssen es jedoch nicht, was hier bei diesem einen Pferd der Fall ist.
Damit liegt das Niveau turmhoch über dem der angesprochenen Gespräche.

Dass das Zeitalter der modernen Telekommunikation mit der Übertragung solcher Sätze, die bereits die Zeitgenossen, obgleich im Versuch zweckmäßig, als letztlich sinnlos, empfanden, begann, lässt sich als Menetekel betrachten. Kann andererseits welthistorische Marginalistik da mehr herauskitzeln? Dass das Pferd, über Jahrtausende engster Weggefährte des Menschen, unverzichtbar in der Landwirtschaft, als Transportmittel zwischen Ländern und Städten, lebendiges Kriegsgerät am Vorabend der, wie Ulrich Raulff das nannte, Aufkündigung des kentaurischen Paktes den Gurkensalat, diese nährwertarme, in der Zubereitung unkomplizierte und vegane einstige Beilage als signature dish des motorisierten, vollvernetzten Leichtarbeiters, der um seine Figur dauerbesorgt ist, verweigert, ist doch nur recht und billig, oder?

Wo wären wir hier auf Tiktok eigentlich, irgendwo im Todesstreifen zwischen Klaus Willbrand und Cucumber Guy?

Allzumal als Transpferd (sit venia..) würde ich ja eher nach Äpfeln „greifen“.

Ja, wo wären wir? Ziemlich weit hinter "Bauch Beine Po" von Shirin David. "Geh ins Gymmie, werde skinny", an solch einem eingängigen Slogan arbeite ich noch.

Sehr schön! Darf ich das verwenden?

Selbstverständlich.