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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Sklaverei im Rom des 3. Jhdts. v.u.Z. (65 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 27.11.2024 um 00:04 Uhr (Zitieren)
Im Herrschaftsbereich Roms setzte sich der durch die Eroberungskriege der vorausgegangenen Zeit begonnene Zustrom von Sklaven im 3. Jh. fort. Es wird vermutet, daß nahezu die Hälfte der Bevölkerung Italiens aus Unfreien bestand. Ein nicht geringer Teil davon wurde im Laufe der Zeit freigelassen, entweder aus ökonomischen Gründen (indem der Freigelassene seinem ehemaligen Herrn gegenüber zu vertraglich festgelegten Leistungen verpflichtet wurde, aber nicht im selben Umfang von diesem versorgt werden mußte) oder als Lohn für treue Dienste. Auch durch eigene Leistungen konnten sich Sklaven freikaufen.

Die Freigelassenen erhielten das römische Bürgerrecht; ihre Nachkommen galten als Freie, waren aber in passivem Wahlrecht, Militärpflicht und bürgerlichem Eherecht gewissen Einschränkungen unterworfen.

Dem Stand der Unfreien oder Freigelassenen gehörten vielfach Hauslehrer, Ärzte, Schreiber sowie Architekten an, die aus dem hellenistischen Osten stammten und als Höhergebildete in Italien eine bedeutende Wirkung entfalteten. Freigelassene standen in Diensten besonders auch von senatorischen Familien, die (nach einem Gesetz von 212) sich nicht selbst mit Handel beschäftigen durften.

Überwiegend wurden die einfachen Bevölkerungsschichten durch Freigelassene vermehrt, bestenfalls der bürgerliche Mittelstand. Plautus ließ einen Sklaven sagen, er begehre nicht die Freilassung; in der Obhut seines Herrn habe er nicht selbst für sein Auskommen zu sorgen. Dem stehen andere Zeugnisse gegenüber, die die harte Arbeit von Sklaven in Landwirtschaft und Bergwerken beleuchten. Besser als dort ging es Sklaven in städtischen Haushalten und Handwerksbetrieben. Dort konnten sie als geschickte Spezialisten und tüchtige Wirtschaftsorganisatoren eine weitgehende Selbständigkeit erlangen, indem sie auf eigene Rechnung arbeiteten und ihren Herren eine bestimmte Summe oder einen Teil des Gewinns zu entrichten hatten.

(Hermann Müller-Karpe: Grundzüge früher Menschheitsgeschichte. 5 Bände; Bd. 5: Vom 4. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. Darmstadt 1998, S. 224)
 
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