Ähnliches habe ich schonmal über die mutmaßliche Auswirkung der Bleirohre in der Wasserversorgung gelesen.

Mit dem Hinweis auf diese schon länger vermutete Vergiftungsquelle (neben der Süßung von Wein mit Blei(II)-acetat, üblich noch zu Beethovens Zeiten) eröffnet der verlinkte Artikel. Die in den Eisbohrkernen entdeckte Luftverschmutzung die die Belastung globalisiert, kommt da noch hinzu. Ehe das 20. Jahrhundert bleifrei wurde, hat es nach der Darstellung allerdings die dreifache Zahl an IQ-Punkten vernichtet.

Höchst beruhigend! Statt 100 nur noch 77 bzw 77,5. Und wie sah der Intelligenztest damals aus?

Man staunt. Ich bin NICHT mit einem silbernen Löffel im Mund geboren. So kann ich folgenden Satz gut abschmecken.
“A 2.5- to 3-point reduction in IQ may not sound like much but it was across the entire population and would have persisted for the nearly 180 years of the Pax Romana,” McConnell tells…“

Liegt der IQ, wenn er in der gesamten Population um 3 Punkte sinkt, nicht dennoch bei 100?

Zu absoluten Werten historischer Intelligenzquotienten versucht man seit einigen Jahren vermehrt über polygenic scores zu gelangen, wobei die Leistungsfähigkeit der Methode Gegenstand von Diskussionen ist:

https://www.psypost.org/how-well-can-genetic-scores-predict-iq-heres-what-the-latest-research-reveals/#:~:text=The%20researchers%20found%20that%20polygenic,0.25%20with%20IQ%20test%20results.

Für die in Rede stehende Epoche wurde das z.B. hier versucht, wobei die Autoren die besagte Senke zur Zeit der Pax Romana, die schon andere Methoden zur Ermittlung vermutet haben, bestätigt sehen:

https://www.researchgate.net/publication/372574185_Intelligence_Trends_in_Ancient_Rome_The_Rise_and_Fall_of_Roman_Polygenic_Scores

Bezugswert ist doch der IQ aus republikanischer Zeit. Derselbe Test wurde dann auch in der Kaiserzeit durchgeführt, flächendeckend. Gleiches gilt für die entsprechenden Blutproben und deren Bleigehalt.
Man sollte doch nun wirklich nicht an allem herummäkeln, gebe ich höflich zu bedenken.