Γραικύλος schrieb am 12.02.2025 um 16:21 Uhr (Zitieren)
Arthur Schopenhauer: Senilia
(Arthur Schopenhauer, Der handschriftliche Nachlaß. 5 Bände. Herausgegeben von Arthur Hübscher. Band IV/2: Letzte Manuskripte. Frankfurt/Main 1975, S. 11)
Quid multa? = Was (soll der) viele (Lärm)?
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 13:23 Uhr (Zitieren)
Nun ja, gewöhnlich bedeutet quid multa (sc. verba), dass viele Worte überflüssig sind, was auch als Appell an den Leser, die Selbstverständlichkeit des Vorangehenden zuzugeben, fungieren kann - [Wozu viele Worte ?] erläutert entsprechend Volpi, in dessen mir leider entschwundenen Ausgabe der Senilia nicht nur das Lateinische, sondern auch die Juden kursiviert sind. Man kann also bei einem gegen den foetor Judaicus recht empfindlichen Autor, der bekannte, »mir ist alles Hebräische und Islamische eigentlich antipathisch«, durchaus mitverstehen, dass diese Antipathie auf die nicht weiter wortreich zu begründende Zustimmung der Leserschaft hoffen darf. Die Juden - wir verstehen uns …
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 13:42 Uhr (Zitieren)
Bei Volpi/Zieglers Edition der "Senilia" taucht der Gedanke zweimal auf:
Was den Appell an Leser angeht, so muß man bedenken, daß Schopenhauer die "Senilia" nicht veröffentlicht hat.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 14:05 Uhr (Zitieren)
Dass sie unveröffentlicht blieben, ist für mich kein Einwand, denn der fiktive Leser im Schreibprozess, mit dem man kommuniziert, verschwindet ja nicht einfach, nur weil man die Zeilen lieber in der Schublade lässt. Kommt derlei doch an die Öffentlichkeit, tritt der reale Leser in dieses fiktive Zwiegespräch ein und es funktioniert.
Dass der Gedanke noch einmal ohne ihn vorkommt, ändert an dem deutlich antipathischen Subtext der vorgestellten Version wenig, meine ich. Ich sehe zudem in besagtem Heischen um Zustimmung die Gleichgültigkeit konterkariert, die konsequenterweise auf den Subjektivismus der nicht Erwählung durch den Autor zurückschlagen müsste - die Juden sind Schopenhauers nicht erwähltes Volk. Und das hat weiter niemanden zu kümmern.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 14:33 Uhr (Zitieren)
Ist das so? Wenn, dann muß es zumindest individuell verschieden sein, denn ich schreibe unveröffentlichte Texte nicht als Kommunikation mit fiktiven Lesern, sondern um Gedanken zu klären, zu fixieren und eventuell später darauf zurückkommen zu können. Der Akt der Veröffentlichung in manchen Fällen beinhaltet eine eigene, bewußte Entscheidung, die dann klarerweise an Leser adressiert ist.
Sicherlich gibt es auch Autoren, die selbst ihre privaten Aufzeichnungen in einem stillen Gespräch mit anderen formulieren.
Die zweite Textvariante habe ich bei Volpi/Ziegler auf der Suche nach der ersten gefunden und soll lediglich der Vervollständigung dienen.
Schopenhauers Abneigung gegen das Judentum ist bekannt, in Teilen auch von ihm öffentlich geäußert worden, wobei allerdings die Hübscher-Edition seiner Werke selbst Randbemerkungen (die evtl. nicht zur Veröffentlichung gedacht waren) umstandslos in den Text eingesetzt hat. Diesem Mißstand hat erst die Ausgabe von Ludger Lütkehaus abgeholfen.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 14:36 Uhr (Zitieren)
Die zweite Textvariante gibt übrigens noch eine interessante Information darüber, wie Schopenhauer auf die Idee des auserwählten Volkes gekommen ist: Clemens Alexandrinus, der "einen Propheten" zitiert. Mich hat gewundert, daß Schopenhauer diesem Propheten nicht nachgegangen ist, sondern aus zweiter Hand zitiert.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 14:58 Uhr (Zitieren)
Du legst deine Texte vielleicht nicht eminent als solches an (das war auch hier nicht behauptet), es ist nicht dein Selbstverständnis, mag seyn, aber kein Autor gebietet über die Einschreibung fiktiver Leserschaft u.a. in Formulierungen wie quid multa, wie sollten sie denn sonst funktionieren und Sinn ergeben?
Jahrtausende an fiktiven Adressaten orientierte Rhetorik lässt sich doch nicht so einfach eliminieren, schon die Vorstellung man hätte vollstes Bewusstsein und Kontrolle darüber im Schreibprozess ist in keinster Weise glaubhaft.
In der Attitüde, man schreibe nur für sich, sind das übrigens auch schon (mindestens) zwei.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 15:03 Uhr (Zitieren)
Dass Schopenhauer sich in dieser Variante mit ähnlich bedeutsamer Erwählungsgeste ausstattet wie der Gott des AT, ist natürlich komisch. Wie überhaupt die Sprunghaftigkeit des Ganzen und der besagte antipathische Subtext sie erst spannend machen.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 15:07 Uhr (Zitieren)
Schopenhauer war judenfeindlich eingestellt, jenes von filix genannten foetor Judaicus bezichtigte er seine philosophischen Gegner. Und ich möchte filix zustimmen, er erheischt mit dem Quid multa? Zustimmung im Sinne von, da sind wir uns doch einig? Er möchte die Leser vereinnahmen, oder falls sich einer sträubt, soll er sich raushalten, daher sein Fazit das geht weiter Niemanden an.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 15:22 Uhr (Zitieren)
Und Du stimmst filix auch darin zu, daß Schopenhauer sich mit einer privaten, von ihm nicht veröffentlichten Notiz an Leser wendet?
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 15:31 Uhr (Zitieren)
Das weiß ich nicht. In wie weit war das ausschließlich privat? Wie wurde es dann bekannt? Wurde es gefunden als er schon gestorben war (Nachlass)?
Wenn er ernsthaft nicht wollte, dass es jmd. liest, musste er es rechtzeitig vernichten.
Ansonsten war es eine Nachricht an die Nachwelt, somit an reale Leser.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 15:31 Uhr (Zitieren)
Was ist so schwer zu verstehen an dem Unterschied zwischen der Entscheidung, etwas nicht zu veröffentlichen (und in diesem Sinne, sich nicht an Leser zu wenden) und der rhetorischen Manövern eingeschriebenen fiktiven Leserinstanz, ohne die sie ihren Sinn verlieren, die dann auch prompt ihre Wirkung entfalten (siehe mich oder βροχή), wenn der Text gegen die Absichten des Autors das Licht der Öffentlichkeit erblickt, weil man eben in diese angelegte Kommunikation mit eintritt?
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 15:39 Uhr (Zitieren)
Viell. ist das auch gar nicht so wichtig, ob er wollte, dass es jmd. liest. Das geschriebene wollte jedenfalls aus ihm heraus.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 15:39 Uhr (Zitieren)
Die Behauptung, nur weil er es nicht veröffentlicht haben wollte, könne prinzipiell kein Appell an einen Leser enthalten sein, ist in meinen Augen vollkommen unbegründet
Re: Quid multa?
Patroklos schrieb am 13.02.2025 um 15:42 Uhr (Zitieren)
Zwischendurch ein Querverweis: Der Auserwählende ist zugleich der Eifersüchtige, ζηλωτής. Monogamische Projektion.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 15:48 Uhr (Zitieren)
Ich kann bestätigen, daß Schopenhauer den Begriff "foetor Judaicus" tatsächlich in seinen veröffentlichten Werken verwendet hat, z.B. in "Ueber die Grundlage der Moral" (E 240).
Der Ausdruck spielt auf die Verwendung von Knoblauch in der jüdischen Küche an und wird von Schopenhauer an der erwähnten Stelle so eingesetzt:
Schopenhauer war m.W. der erste deutsche Philosoph, der die (nichtmenschlichen) Tiere konsequent in die Ethik einbezogen, der also eine Tierethik formuliert hat, welche die Gleichheit statt der Unterschiede betont.
Daß dies bis dahin nicht geschehen ist, führt Schopenhauer auf die jüdische Annahme, die von da ins Christentum übergegangen ist, zurück, nur der Mensch sei nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, daher etwas substantiell anderes, Höheres als die Tiere.
In der anderen Tradition, die Schopenhauer vor Augen stand, der indischen, ist dies nicht der Fall.
(In der griechischen auch nicht, meine ich; so kannte Homer nicht einmal ein Wort für "Tier im Unterschied zum Menschen". τὸ θήριον, von dem unser "Tier" sich herleitet, meint bei ihm das jagdbare Wild.)
Darin möchte ich Schopenhauer zustimmen.
Das Problematische seiner Aussage liegt nicht darin, daß er die jüdische Tradition für ein ethisches Defizit verantwortlich macht (im Dekalog kommt Tierschutz nicht einmal vor), sondern in der polemischen, von gleichsam olfaktorischer Abneigung erfüllten Verwendung des Ausdrucks "foetor Judaicus". Das heißt ja nichts anderes als: Juden stinken, und dieser Gestank vernebelt klare Gedanken.
Abseits dieses Einwandes stellt sich die Frage, worauf diese Tradition des Mensch vs. Tier, Mensch > Tier, die ja wirklich alles andere als universell oder gar evident ist, zurückgeht.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 15:49 Uhr (Zitieren)
Nicht zu Lebzeiten veröffentlicht bedeutet nur, dass es nicht sofort jeder beliebige lesen sollte. Es bedeutet nicht, dass es keiner lesen sollte, er könnte es einen begrenzten Kreis gezeigt haben.
Wie ist das mit den Tagebuchschreibern, die eine Veröffentlichung erst nach ihrem Tod machen lassen? Die schreiben auch für Leser.
Allerdings Kafka, der wollte seine unveröffentlichten Werke verbrennen lassen. Sein Freund erfüllte den Wunsch nicht und wir lesen es gegen seinen Willen.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 15:53 Uhr (Zitieren)
Diese Behauptung habe ich auch nicht aufgestellt.
Die Passage bei mir lautet so:
D.h. ich denke nicht, daß man die Annahme eines fiktiven Lesers als selbstverständlich voraussetzen darf. Im Falle Schopenhauers weiß ich es schlicht nicht. In seinem handschriftlichen Nachlaß finden sich ganz verschiedenartige Notizen, und manche davon hat er später in sein publiziertes Werk übernommen.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 15:55 Uhr (Zitieren)
Viell. weil der Mensch Haustiere zuerst füttert und anschließend diese verspeist. Wenn er sich total mit dem Tier verbrüdert, verspeist er Familienmitglieder. Um das zu vermeiden, wird das Tier auf eine niedere Stufe gestellt?
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 15:59 Uhr (Zitieren)
Tagebücher sind zum Teil für die Veröffentlichung gedacht (Goebbels), zum Teil ganz und gar nicht - auch nichtv für eine Veröffentlichung nach dem Tode.
Mit Blick auf Kafka sollte man obendrein unterscheiden, ob jemand seine im Prinzip mit Blick auf Leser geschriebenen Werke für qualitativ minderwertig und deshalb zur Veröffentlichung ungeeignet gehalten hat, oder ob jemand von vornherein nur für sich und gar nicht in einem fiktiven Gespräch mit Lesern befindlich geschrieben hat.
Schon vom Typus her gibt es den eher dialogisch und den mehr monologisch denkenden Autor.
Re: Quid multa?
filix schrieb am 13.02.2025 um 15:59 Uhr (Zitieren)
Aber es läuft darauf hinaus, dass die Entscheidung zur Nichtveröffentlichung alle auf fiktive Leser in besagter Weise angelegte rhetorische Manöver neutralisieren soll. Welchen Sinn sollte der Einwand, das wäre für die Schublade gewesen, denn sonst im Kontext haben?
Die Juden stinken bei Schopenhauer in den Senilia übrigen auch, damit sie ihr Gott in der Diaspora verlässlich wiederfindet.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 16:09 Uhr (Zitieren)
Eine totale Verbrüderung oder der Glaube an Wiedergeburt auch in (anderen) Tieren sollten eigentlich zum Vegetarismus führen (den es in der griechischen Antike bereits gab). Historisch vor dem Haustier steht allerdings das Tier als Jagdbeute, und da gab in verschiedenen Kulturen allerlei Rituale, um den moralischen Frevel zu mildern. Salopp gesagt: Ein Grieche mußte sich bei Artemis entschuldigen.
Wie auch immer - ich habe nicht mehr als Hypothesen -, man muß erklären, daß diese starke Abwertung von Tieren anscheinend ein Spezifikum der jüdisch-christlichen Tradition ist.
Schopenhauer stellt interessanterweise fest, daß wir dies sogar bis in die Sprache hinein durchhalten: Menschen essen, Tiere fressen; Menschen gebären, Tiere werfen; Menschen sterben, Tiere verenden usw.
Biologisch ist ja von dieser strikten Unterscheidung nicht viel übrig geblieben. Und dennoch dauert sie ethisch und rechtlich noch an.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 16:14 Uhr (Zitieren)
Nicht alle neutralisieren, wohl aber vorsichtig prüfen, ob sie tatsächlich nur so zu verstehen sind.
Ich habe aber verstanden, daß Du das "Quid multa?" als rhetorische Frage an einen gedachten Gesprächspartner verstehst.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 16:16 Uhr (Zitieren)
Viell. was die moralische Theorie betrifft. Der reale Umgang mit Tieren ist in anderen Kulturen mindestens so grausam, wenn nicht schlimmer, Bsp. China.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 16:20 Uhr (Zitieren)
Oh, klar. Keinesfalls sollte man ethische Normen ("sollte so sein") mit der Realität ("ist so") verwechseln.
In der Antike gab es beides: die Zirkusspiele, in denen gefangene Tiere einem Gemetzel ausgesetzt wurden, und die Ablehnung solcher Praktiken.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 16:34 Uhr (Zitieren)
In Ägypten wurden Tiere auch mal höher gestellt, sogar vergöttlicht. ZB. der Stier, dem der junge Ramses auf der Weide gegenüber treten musste.
Viell. entstand die jüdische Tradition als Kontrast dazu (goldenes Kalb usw.).
Tiere sind faszinierende Lebewesen. Das war schon immer so. Menschen lieben und fürchten sie, sie unterwerfen Tiere und beuten sie aus, sie jagen Wildtiere und richten Schutzgebiete für sie ein. Es gibt nichts was es nicht gibt.
Biologisch braucht der Mensch tierische Nahrung. Vergetarismus funktioniert nur mit Ergänzungsmitteln.
Re: Quid multa?
Patroklos schrieb am 13.02.2025 um 16:38 Uhr (Zitieren)
Zuweilen ist der HErr erfreulich genau und diätetisch hilfreich:
….waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 16:46 Uhr (Zitieren)
Patro,
….waltet ...
das bedeutet, gebt auf sie acht. Das Gegenteil vom aktuellen Raubbau. Ich vermute mal, Er ist not amused.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 16:57 Uhr (Zitieren)
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 13.02.2025 um 17:01 Uhr (Zitieren)
Patroklos hat die ungleich populärere Stelle Genesis 1, 28-30 zitiert. Das ist der Befehl unter den paradiesischen Bedingungen des Anfangs; Genesis 9, 1-7 ist die revidierte Anweisung nach der Sintflut, also unter den aktuellen Bedingungen.
Und dies, liebe βροχή, sehe ich nicht als das gerade Gegenteil zum aktuellen Raubbau an der nichtmenschlichen Natur.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 13.02.2025 um 17:03 Uhr (Zitieren)
... an Mehrung und Menschengewimmel fehlte es nicht, auch nicht an Furcht und Schrecken der Erdentiere. Die Menschen haben das Soll schon übererfüllt, von Ausrottung der Arten war nicht die Rede.
Re: Quid multa?
Patroklos schrieb am 13.02.2025 um 17:15 Uhr (Zitieren)
Walten… Na ja!
Septuaginta: καὶ ἄρχετε τῶν ἰχθύων…
King James: have dominium
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 14.02.2025 um 00:11 Uhr (Zitieren)
Der Mensch herrscht nicht, er randaliert.
Um zu herrschen, fehlt es ihm an Selbstbeherrschung.
Re: Quid multa?
Γραικύλος schrieb am 14.02.2025 um 00:22 Uhr (Zitieren)
Was mir auffällt: Der Homo sapiens hat ja bereits in der Vor- und Frühgeschichte Tierarten ausgerottet, vor allem die sog. Megafauna außerhalb Afrikas. Aber sobald die Schriftkultur einsetzt, kenne ich keine Auseinandersetzung mit diesem Thema. Als ob die Leute es nicht gewußt hätten oder ihnen das keine Erwähnung wert gewesen sei.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 14.02.2025 um 00:46 Uhr (Zitieren)
Die ausgerottete Megafauna wird erst seit kurzem wiederentdeckt. Zu Zeiten als die Schriftkultur startete, war sie beteits lange berschwunden und unbekannt. Es gibt Ausnahmen. Zb. den Wal. Er wird in der Literatur erwähnt. Der Mensch hat ihn fast bis zuletzt gefürchtet, obwohl er ihn jagte. Und er jagte ihn schwankend zw. der Furcht vor Hungersnöten und der Gier nach Luxus.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 14.02.2025 um 00:47 Uhr (Zitieren)
... verschwunden, sry. Tippo
Re: Quid multa?
filix schrieb am 14.02.2025 um 13:56 Uhr (Zitieren)
Der namenlose Prophet bei Schopenhauer ist wohl Ezechiel (37,27).
Ein frühes Auftauchen einer nicht nur auf lebenswichtige Nutzungszusammenhänge beschränkten Idee des Artenschutzes möchten einige gerne in einem der Edikte des stark vom Buddhismus beeinflussten indischen Großkönigs Ashoka sehen: #5 unter https://en.wikipedia.org/wiki/Major_Pillar_Edicts
Das Motiv scheint allerdings nicht, wie heute, der Wert des Lebendigen in seiner Vielfalt an sich und seine Bedeutung für den Erhalt der ineinander verwobenen Ökosysteme (no living being is an island), sondern die Ausweitung der Idee des guten Herrschers als Schutzmacht gewesen zu sein.
Re: Quid multa?
βροχή schrieb am 14.02.2025 um 18:15 Uhr (Zitieren)
Eine kleine Ablenkung zum we
zum Thema Antike und Große Tiere... an der Jonasgeschichte mit dem Wal muss ein Körnchen Wahrheit sein.
Letzhin erst wurde ein Kajakfahrer von einem Buckelwal verschluckt... und wieder ausgespuckt, umgehend. Er kam mit dem Schrecken davon.