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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Platon, Lernen als Wiedererinnerung: Phaidon #2 (227 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 04.03.2025 um 14:26 Uhr (Zitieren)
Platon, Phaidon 73c-75c:
Aber wenn nun einer bei ähnlichen Dingen sich etwas erinnert, muß ihm nicht auch das noch dazu begegnen, daß er inne wird, ob diese etwas zurückbleiben in der Ähnlichkeit, oder nicht, hinter dem, dessen er sich erinnert?

Notwendig, sagte er.

Wohlan denn, sprach jener, sieh zu, ob sich dies so verhält: Wir nennen doch etwas gleich? Ich meine nicht, ein Holz dem andern oder einen Stein dem andern noch irgend etwas dergleichen, sondern außer diesem allen etwas anderes, das Gleiche selbst: sagen wir, daß das etwas ist oder nichts?

Gewiß, beim Zeus, sprach Simmias, ganz entschieden!

Erkennen wir auch dieses, was es ist?

Allerdings, sprach er.

Woher nahmen wir aber seine Erkenntnis? Nicht aus dem, was wir eben sagten! Wenn wir Hölzer oder Steine oder irgend andere gleiche Dinge sahen, haben wir nicht bei diesen uns jenes vorgestellt, was doch verschieden ist von diesen? Oder scheint es dir nicht verschieden zu sein? Bedenke es nur auch so: Erscheinen dir nicht gleiche Steine oder Hölzer, ganz dieselben bleibend, bisweilen als gleich und dann wieder nicht?

O ja.

Wie aber? Die gleichen Dinge selbst erscheinen dir bisweilen als ungleich, und etwa auch die Gleichheit als Ungleichheit?

Nimmermehr wohl, Sokrates.

Also, sprach er, sind jene gleichen Dinge und dieses Gleiche selbst nicht dasselbe.

Offenbar keineswegs, o Sokrates.

Doch aber bei jenen Gleichen, verschieden von diesem Gleichen, hast du die Erkenntnis des letzteren vorgestellt oder erhalten?

Vollkommen richtig.

Indem es jenen entweder ähnlich ist oder unähnlich?

Freilich.

Und das macht ja, sprach er, keinen Unterschied. Denn sooft du, etwas sehend, von dieser Gesichtswahrnehmung aus dir noch ein anderes vorstellst, es sei nun ähnlich oder unähnlich, so ist notwendig dieses Vorstellen eine Erinnerung gewesen.

Allerdings.

Wie aber weiter? sprach er; begegnet uns wohl so etwas bei den gleichen Hölzern und andern, von denen wir eben sprachen? Scheinen sie uns ebenso gleich zu sein wie das Gleiche selbst? Oder fehlt etwas daran, daß sie nicht so sind wie das Gleiche, oder nichts?

Gar viel, sprach er, fehlt daran.

Müssen wir nun nicht gestehen, wenn jemand, der etwas sieht, bemerkt, dieses, was ich hier sehe, will zwar sein wie etwas gewisses anderes, es bleibt aber zurück und vermag nicht so zu sein wie jenes, sondern ist schlechter, - daß der, welcher dies bemerkt, notwendig jenes vorher kennen muß, von dem er sagt, daß das andere ihm zwar gleiche, aber doch dahinter zurückbleibe?

Notwendig.

 
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