Plutarch, Lucullus 39:

Lucullus (117-57/56 v.u.Z.) gilt als einer der reichsten Römer seiner Zeit, berühmt für sein luxuriöses Leben mehr noch als für seine politischen und militärischen Aktivitäten.

Und gar erst seine [sc. des Lucullus] Anlagen an der Meeresküste und bei Neapel! Da ließ er unter gewaltigen Erdbewegungen Hügel errichten, Meeresarme und Kanäle, um Fische darin zu halten, um die Wohngebäude herumführen und Häuser ins Meer hinaus bauen, so daß der Stoiker Tubero , als er das alles sah, ihn einen Xerxes in der Toga nannte [Ξέρξην αὐτὸν τηβέννου προσηγόρευσεν].

Doch besaß er auch im Binnenlande eine Villa bei Tusculum mit offenen, eine weite Aussicht bietenden Speisesälen und Wandelhallen. Als ihn einmal Pompejus dort besuchte, bemängelte er, daß er den Landsitz zwar vortrefflich für den Sommer, aber unbewohnbar im Winter eingerichtet habe; worauf Lucullus lachend erwiderte: „Ja glaubst du denn, daß ich weniger Verstand habe als die Kraniche und Störche, so daß ich nicht meinen Aufenthalt mit den Jahreszeiten wechsele? [Εἶτα, ἔφη, σοὶ δοκῶ ἐλάττονα τῶν γεράνων νοῦν ἔχειν καὶ τῶν πελαργῶν, ὥστε ταῖς ὥραις μὴ συμμεταβάλλειν τὰς διαίτας;]“

(Plutarch: Große Griechen und Römer. Hrsg. von Konrat Ziegler. 6 Bde. München 1980; Bd. 2, S. 93)