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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Klima (75 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 10.06.2025 um 18:20 Uhr (Zitieren)
τὸ κλίμα, ατος: Neigung, Lehne, abschüssige Lage oder Richtung, jede Lage eines Körpers, der sich in allmählicher Abstufung senkt, Abdachung, Absenkung, Abfall eines Hügels oder Berges

Wie mag es von da zur heutigen Bedeutung des Wortes gekommen sein?
Re: Klima
Patroklos schrieb am 10.06.2025 um 18:53 Uhr (Zitieren)
Dwds eräutert:
von lat. clīma (älter clima), griech. klíma (κλίμα) ‘Neigung der Erde vom Äquator gegen die Pole’, dann spätlat. ‘Himmelsgegend, Zone’, spätgriech. und spätlat. die ‘in solcher Zone herrschenden Witterungsverhältnisse’; Bildung zu griech. klī́nein (κλίνειν) ‘(sich) neigen, (an)lehnen’
Re: Klima
Patroklos schrieb am 10.06.2025 um 20:03 Uhr (Zitieren)
Wer an etymologischen Bedeutsamkeiten interessiert ist, sei verwiesen auf
Dwds.de
Für den deutschen Wortschatz.
Anglophile finden hier ihr Glück:
Etymonline.com
Re: Klima
βροχή schrieb am 11.06.2025 um 05:22 Uhr (Zitieren)
Die Temperaturgradiente ist vom Äquator zu den Polen nach unten geneigt. Daraus ergeben sich die Klimazonen.
Re: Klima
Aurora schrieb am 11.06.2025 um 06:46 Uhr (Zitieren)
Eine faszinierende Wortgeschichte! Der Übergang von der ursprünglichen griechischen Bedeutung "Neigung, Abdachung" zu unserem heutigen "Klima" verlief über mehrere logische Schritte:
1. Geographische Anwendung:
Die Griechen erkannten, dass die "Neigung" oder der "Winkel" der Sonnenstrahlen zur Erdoberfläche von der geographischen Breite abhängt. Je weiter nördlich, desto "schräger" fallen die Sonnenstrahlen ein.
2. Klimazonen der Antike:
Daraus entwickelten sie das Konzept der κλίματα (klimata) als Erdgürtel oder Breitenzonen. Die Erde wurde in verschiedene "Neigungszonen" eingeteilt, basierend auf dem Sonneneinfall.
3. Vom Winkel zum Wetter:
Da der Einfallswinkel der Sonne die Temperatur und damit die Wetterverhältnisse bestimmt, wurde κλίμα zur Bezeichnung für die charakteristischen Wetterbedingungen einer bestimmten geographischen Zone.
4. Bedeutungswandel:

Antike: "Neigung der Sonnenstrahlen" → "geographische Zone"
Mittelalter: "Himmelsstrich" → "typische Witterung einer Gegend"
Moderne: "durchschnittliche Wetterverhältnisse über längere Zeit"

Die Metapher ist eigentlich sehr treffend: Das "Klima" ist noch immer eine Art "Neigung" - nämlich die charakteristische "Neigung" des Wetters in einer bestimmten Region zu bestimmten Mustern.
So wurde aus der geometrischen "Neigung" eine meteorologische Konstante!
 
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