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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Liebe des Zeus (319 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 05.07.2025 um 23:22 Uhr (Zitieren)
Νῦν καταγιγνώσκω καὶ τοῦ Διὸς ὡς ἀνεράστου,
μὴ μεταβαλλομένου τῆς σοβαρᾶς ἕνεκα.
οὔτε γὰρ Εὐρώπης, οὐ τῆς Δανάης περὶ κάλλος
οὔθ‘ ἁπαλῆς Λήδης ἐστ‘ ἀπολειπομένη.
εἰ μὴ τὰς πόρνας παραπέμπεται. οἶδα γὰρ αὐτὸν
τῶν βασιλευουσῶν παρθενικῶν φθορέα.

Jetzt erkenn ich es klar, auch Zeus ist zur Liebe nicht fähig,
denn er verwandelt sich nicht für diese stolze Geschöpf.
Steht sie an strahlender Schönheit der zarten, herrlichen Leda
oder Europa vielleicht oder der Danaë nach?
Möglich, er mag nicht Hetären ... Natürlich! Will er verführen,
muß es ´ne Jungfrau schon sein und ein Prinzeßchen zugleich.

[Palladas; Anthologia Graeca V 257]

Re: Die Liebe des Zeus
Γραικύλος schrieb am 05.07.2025 um 23:39 Uhr (Zitieren)
für diese stolze Geschöpf --> für dieses stolze Geschöpf
Re: Die Liebe des Zeus
νύξ schrieb am 06.07.2025 um 05:54 Uhr (Zitieren)
auch Zeus ist zur Liebe nicht fähig,

"Liebesfähig zu werden ist das Ziel des Lebens".
(Dorothee Sölle)
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 06:11 Uhr (Zitieren)
Zeus liebt nicht, und es ist ihm egal, ob er geliebt wird. Der ist koppgesteuert mit seinen Escapaden, sorry.


Btw.
koppgesteuert ist als synonym für schwanzgesteuert eines jener seltenen Worte, die ihr Gegenteil bedeuten können.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 06:29 Uhr (Zitieren)

Btw. Wandel der Moral.
Was ist für den untreuen unangenehmer,
er ist ein Sünder, ihm droht das Fegefeuer, später irgendwann irgendwo,
oder er ist ein Gespött, als Sklave seines Willis belächelt im hier und jetzt?

Dass Untreue kein echtes nacheifernswertes Ideal werden kann, wieso eigentlich nicht? Kaum einer will einen untreuen Partner. Nicht mal Sartre konnte die Situaltion wirklich genießen.


Re: Die Liebe des Zeus
Γραικύλος schrieb am 06.07.2025 um 11:14 Uhr (Zitieren)
"Liebesfähig zu werden ist das Ziel des Lebens".
(Dorothee Sölle)

Für Zeus anscheinend nicht. Wer legt das fest, was das Ziel des Lebens ist, und mit welchem Recht?

Bei Palladas, so mein Eindruck, handelt es sich nur um ein bißchen Spott (auch Zeus ist wie ein Mensch mit seinen Schwächen), aber nicht um solch ein hammerhartes Urteil: Lebensziel verfehlt!
Re: Die Liebe des Zeus
Andreas schrieb am 06.07.2025 um 12:30 Uhr (Zitieren)
und mit welchem Recht?

Mit den Recht auf eine menschlichere Welt,
würde Frau Sölle vermutlich antworten.
Und wer würde die nicht wollen, auch wenn sie
eine absolute Utopie ist und bleibt.

(auch Zeus ist wie ein Mensch mit seinen Schwächen)

Als anthropomorphes Produkt der menschl. Fantasie muss er das auch sein.
Der moderne Mensch kann über ihn ohnehin nur noch lachen wie über so vielen Unsinn,
den Religionen produziert haben und noch produzieren.
Sölle gehört übrigens der Gott-ist-tot-Theologie an.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 12:53 Uhr (Zitieren)
(auch Zeus ist wie ein Mensch mit seinen Schwächen)


... die jene Schwäche der Schürzenjägerei nicht vorweisen können, sind keine Menschen? Ist der Haremstrieb nicht eher schon eine Schwäche des Affen, ein Relikt aus jener vormenschlichen Zeit?






Re: Die Liebe des Zeus
Werner schrieb am 06.07.2025 um 13:14 Uhr (Zitieren)
Ist der Haremstrieb nicht eher schon eine Schwäche des Affen,

Er ist m.E. auch "nur" Produkt des evolutionären Drucks,
die Gene möglichst breit zu streuen.

"Haremstrieb" ist irreführend. Es ist eher ein evolutionärer Automatismus: Männchen streuen Gene breit, weil das früher Fortpflanzungsvorteile brachte.
Als "Schwäche" kann man es insofern sehen, als es ein unreflektierter biologischer Impuls ist, der in heutigen sozialen Strukturen oft dysfunktional wirkt.
Der Mensch kann durch Reflexion und bewusste Entscheidungen über solche evolutionären "Restbestände" hinauswachsen - muss aber das Spannungsfeld zwischen biologischen Impulsen und kulturellen Werten aushalten.


Ist der Mensch monogam?
Hintergrund: Die natürliche Monogamie des Menschen ist wissenschaftlich umstritten.
Methodik: Interdisziplinäre Analyse evolutionsbiologischer, anthropologischer und neurologischer Befunde.
Ergebnisse: Menschen zeigen keine eindeutige monogame Prägung. Nur 17% aller Kulturen praktizieren strenge Monogamie. Körperliche Merkmale deuten auf serielle Monogamie hin. Neurologisch existieren sowohl Bindungs- als auch Novelty-Seeking-Systeme. Moderne Scheidungsraten (30-50%) und Seitensprung-Raten (20-50%) bestätigen diese Ambivalenz.
Schlussfolgerung: Der Mensch ist fakultativ monogam - zur Monogamie fähig, aber nicht biologisch festgelegt. Monogamie erfordert bewusste Entscheidung und kulturelle Unterstützung.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 14:09 Uhr (Zitieren)
Ist der Mensch monogam?


auf ca. 50 % trifft das zu (Männer u. Frauen in etwa gleich verteilt).
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 14:45 Uhr (Zitieren)
Die übrigen 50% sind selten polygam. Charles Lindbergh war nur einmal verheiratet, keineswegs aber mit den drei parallelen süddeutschen Damen.

Mir unerklärlich bleibt eine unerotische poly-Verbindung, nämlich Polydor, schöne Geschenke. Das Plattenlabel diente dem Export, aber kostenlos?
Re: Die Liebe des Zeus
Werner schrieb am 06.07.2025 um 14:51 Uhr (Zitieren)
Der Erfolg der Evolution beruht nicht auf Monogamie.
"Gott liebt die Vielfalt", sagte sogar mal ein Kirchenmann.
Warum sollte das nicht auch bei Sexualpartnern so sein?

Die Ehe ist/war?? ein gesellschaftsstabilisierendes Konstrukt v.a.
wenn es um Kindererziehung geht
und Stressvermeidung im Trennungsfall, der oft
verheerende Folgen haben kann und schon Existenzen vernichtet
und unzählige Sozialfälle produziert hat.

Warum ist wohl Heiraten ohne schützenden Ehevertrag
so abschreckend und unattraktiv geworden?
Vor kurzem im Radio:
Im erzkatholischen Regensburg gibt es BRD-weit die meisten Single-Haushalte.

https://www.n-tv.de/ticker/Regensburg-war-die-Stadt-mit-den-meisten-Einpersonenhaushalten-in-Deutschland-article25538459.html
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 15:11 Uhr (Zitieren)
Der Erfolg der Evolution beruht nicht auf Monogamie.


Ganz so simpel ist die Welt dann doch nicht gestrickt.
Unterschiedliche Arten sind mit unterschiedlichen Strategien erfolgreich. Darunter auch Monogamie.


"Gott liebt die Vielfalt", sagte sogar mal ein Kirchenmann.
Warum sollte das nicht auch bei Sexualpartnern so sein?

Diese Frage könnte Gott beantworten, falls es ihn gibt.

Weitete Frage, warum hat wenn 2 sich scheiden meistens einer mehr zu leiden? Beim Trennungsschmerz hat die Evolution gepfuscht? Oder war es Gott?




Re: Die Liebe des Zeus
Werner schrieb am 06.07.2025 um 15:34 Uhr (Zitieren)
Darunter auch Monogamie.

Bei welchen Arten?

warum hat wenn 2 sich scheiden meistens einer mehr zu leiden?

Alles hat seinen Preis!
Es gibt auch viele einvernehmliche Trennungen.

Diese Frage könnte Gott beantworten, falls es ihn gibt.

Wenn er der Schöpfer ist, muss er es gewollt haben.
Denke an die Artenexplosion im Kambrium vor über 500 Mio Jahren!
Mehrfaches Massenaussterben u.v.a.m. lässt Zweifel an seiner Existenz aufkommen.
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 16:02 Uhr (Zitieren)
Als „Evolution“galt lange das Herauswickeln von Schriftrollen, heute Backpapierrollen, ca 60m zu ca 15€.
Darwin sprach von „descent“. Erst Spencer popularisierte „evolution“.
Natürlich hätte er, der alles vermag, die Backpapierrolle der Schöpfung in seiner Küchenschublade belassen können. Er fand es so besser.
Körbchensammelnde Bienen teilen seine Meinung übrigens.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 16:38 Uhr (Zitieren)

einvernehmliche Trennungen.

Wenn der betrogene Part zur Selbstdiziplin fähig ist, muss man noch nicht davon ausgehen, dass er nicht traumatisiert wurde.

Alles hat seinen Preis!

den der Wechsler andere zahlen lässt.


Bei welchen Arten?

Sorry, eh wieder jmd. flächendeckende Studien verlangt, setze ich das als Allgemeinwissen voraus.



Re: Die Liebe des Zeus
Werner schrieb am 06.07.2025 um 17:08 Uhr (Zitieren)
Nur 17% aller Kulturen praktizieren strenge Monogamie.

Das ist die klare Minderheit unter den Menschen.

setze ich das als Allgemeinwissen voraus.

Das ist m.E. kein Allgemeinwissen, ein zudem sehr vager Begriff in Zeiten der Info-Flut.
Man könnte KI befragen, wozu ich nicht immer Lust habe und Fehler auftreten können.
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 17:44 Uhr (Zitieren)
Seit einigen Tagen macht sich hier der „bug of bickering“ bemerkbar, der Zankkäfer. „Bickering“ hängt mit Picken (Vögel) zusammen. Der Ausdruck ist natürlich, obwohl alliterativ, amerikanisch, appleish.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 18:16 Uhr (Zitieren)
oje, Patro
hat er dich gepickert?

🐜🐜🐜🐜🐜🐜🐜

😇

btw. habe heute meinen Garten ausgiebig gewässert, noch ist es ja erlaubt.




Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 18:36 Uhr (Zitieren)
Oh, war ER anderweitig beschäftigt? Tut mir leid.
Nochmals:
A garden is a lovesome thing, God wot,
But only if God wotters it a lot.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 18:40 Uhr (Zitieren)
Wen meinst du mit Er? Petrus?
Nein nein, der ist nicht auf Abwegen, der bastelt emsig an den Regenwolken.

Ich erwarte nur leider keine ausreichende Menge, der Boden ist so dermaßen vertrocknet, das Wasserdefizit holt kein Petrus so schnell auf.
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 19:01 Uhr (Zitieren)
Mit ER ist immer der wotterer gemeint.
Swift war ja kürzlich hier ins Gespräch gebracht worden. Ihm ist Peter die katholische Kirche (popery).
Als Türsteher des Himmels geriet er in den Ruf des Wetterheiligen.
Über das weibliche, pseudonymliche Pendant sollte hier nicht ohne Einwilligung spekuliert werden.
Re: Die Liebe des Zeus
βροχή schrieb am 06.07.2025 um 20:12 Uhr (Zitieren)
hahaha, du meinst doch nicht etwa die Gewitterhexe?
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 20:27 Uhr (Zitieren)
Hierauf einzugehen, verbietet meine leider angeborene Geschamigkeit. (Pudor innatus proprius)
Re: Die Liebe des Zeus
Patroklos schrieb am 06.07.2025 um 22:20 Uhr (Zitieren)
Dass eine βροχή Bewässerungsprobleme im Garten habe, ist bemerkenswert.
Bukolos ist ein herkulisch selbstbewusster Deckname. Ein englischer Alternativname zu Pseudonym ist übrigens moniker, der neue Name für Mönche bei Eintritt.
Dem filikischen Decknamen habe ich schon eine französische Herkunft angedichtet. Ausschließen will ich nicht seine Zugehörigkeit zur amerikanischen Ehrengesellschaft Phi Beta Kappa. Fi+LIX könnte eine Eintrittsaltersangabe (gewesen) sein.
 
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