Zusatz-Info:

In der Antike galt Saturn als „schlechter“ Planet, weil er als der entfernteste und langsamste der mit bloßem Auge sichtbaren Planeten wahrgenommen wurde. Aufgrund seiner großen Entfernung wurde er in der antiken Naturlehre (etwa bei Aristoteles) als besonders kalt und trocken charakterisiert – Eigenschaften, die als lebensfeindlich galten.

In der astrologischen Tradition, etwa bei Ptolemäus, galt Saturn als maleficus („Übeltäter“) und wurde mit Unglück, Krankheit, Armut, Alter, Einsamkeit und Tod in Verbindung gebracht. Sein Einfluss wurde als hemmend, begrenzend und oft zerstörerisch empfunden.

In der Humoralpathologie (Vier-Säfte-Lehre) entsprach Saturn dem melancholischen Temperament, das ebenfalls als kalt und trocken galt – verbunden mit Traurigkeit, Schwermut, Angst und Rückzug.

Mythologisch wurde Saturn mit dem griechischen Kronos gleichgesetzt, der seine Kinder verschlang – ein Sinnbild für die alles verzehrende Zeit und die Unentrinnbarkeit des Verfalls. All diese Aspekte machten Saturn aus antiker Sicht zu einem Symbol der Begrenzung, des Endes und des Leids.

vgl:
https://de.wikipedia.org/wiki/Saturn_(Planet)#Mythologie

Danke. Warum Saturn so böse ist, konnte man sich in der Tat fragen.

Ist es zunächst nicht eher die die Harmonie der kosmischen Ordnung störende Schleifenbahn, die er von der Erde aus scheinbar beschreibt, und sein mit Finsternis und Kälte, Rückzug und Tod assoziierter Hauptbeobachtungszeitraum, der Winter, dem er seinen Ruf als Unstern verdankt?

Zitat von Aurora am 12.7.25, 8:02

Zusatz-Info

Das ist wohl wieder so eine KI-"Zusatz-Info", bei der man Erbsen und Asche vermischt vorgesetzt bekommt. Wer möchte da Täubchen spielen?

Ein längerer Abschnitt hierzu in „Saturn and Melancholy“.
Ab Seite 140.
https://monoskop.org/images/8/82/Raymond_Klibansky%2C_Erwin_Panofsky%2C_Fritz_Saxl_Saturn_and_melancholy_studies_in_the_history_of_natural_philosophy%2C_religion_and_art_1979.pdf

Die deutsche Ausgabe finde ich nicht als pdf.

zur Melancholie:

Melancholie. Zur Problemgeschichte, Typologie, Pathogenese und Klinik. Mit einem Geleitwort von V. E. von Gebsattel. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1961. Untertitel der 2., erweiterten Auflage 1974: Problemgeschichte, Endogenität, Typologie, Pathogenese. In der 3. Auflage 1976 und der 4. Auflage 1983, die jeweils nochmals erweitert wurden: Problemgeschichte, Endogenität, Typologie, Pathogenese, Klinik. ebenda / New York / Tokyo, ISBN 3-540-11255-3.

https://www.kunsthalle-karlsruhe.de/kunstwerke/Albrecht-D%C3%BCrer/Melencolia-I-Die-Melancholie/6ABE53364495E90C2D7B0E8D99C2B03B/

PS:
Das ist der Autor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_Tellenbach

Wie kam Saturn zur Melancholie? Vermisste er sein Reich, das goldene Zeitalter? Sehnte er sich dorthin zurück? Die Saturnalien waren melacholisch?

Die Ringe, welche ihm eine echte Sonderstellung verleihen, wurden viel später entdeckt.

Mal in obigen Klassiker schauen, wenigstens in die Inhaltsangabe.
Die Autoren verdienen einen Kniefall.