Am Rande:
ÜS im Netz:
https://www.gutenberg.org/files/16880/16880-h/16880-h.htm

Es gibt sogar eine lateinische ÜS:
https://www.gottwein.de/Grie/aristot/aristpoet01.php

Zwar kenne ich den Kontext nicht, aber mittels einer griechischen Schrift Lateinstudenten zu einem Schein zu verhelfen, kommt doch nur dann in Betracht, wenn es darum geht, daß Lateinstudenten über das Graecum verfügen müssen, oder?

Bis ca. 2000
In fast allen Bundesländern war für das Latein-Lehramt:
das Graecum Pflicht
ein Proseminar in griechischer Literatur Teil des Grundstudiums
auch bei einseitigem Fokus auf Latein: Griechisch wurde als "Schwesterdisziplin" angesehen
Beispiel: Die Studienordnung der Uni Heidelberg (1995) verlangte für Latein-Lehramt ein griechisches Proseminar zur Einführung in Autoren wie Homer, Herodot oder Platon.

Ab ca. 2003–2007 (Bologna-Umstellung)
Modularisierung der Studiengänge führte dazu, dass:
das Graecum in vielen Bundesländern weiterhin erforderlich blieb,
aber das griechische Proseminar nicht mehr verpflichtend im Curriculum auftauchte.

Stattdessen:
Integrierte Module („Basismodul Griechisch“),
flexible Wahlpflichtbereiche,
keine zentrale bundesweite Regelung, sondern abhängig von Uni & Land.

Ab ca. 2010
Universitäten differenzieren:
Lehramt Latein: Griechisch meist nur als Sprachvoraussetzung (Graecum), kein literaturwissenschaftliches Seminar mehr verpflichtend.

Klassische Philologie (B.A./M.A.): weiterhin beide Sprachen, mit Proseminaren in beiden Bereichen.

Ein-Fach-Bachelor Latinistik: an vielen Unis möglich ganz ohne Griechisch.

Im Netz gefunden:
Vorlesungsverzeichnis / Sommersemester 1983
Universität Regensburg
35 316 Aristoteles, Poetik. 3 st., Mo 17-20.
(Prof. Heitsch)

Ich hoffe, daß νυξ die Frage der Studentin hinreichend beantwortet hat.