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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Mönche (137 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 14.08.2025 um 09:48 Uhr (Zitieren)
Εἰ μοναχοί, τί τοσοίδε; τοσοίδε δέ, πῶς πάλι μοῦνοι;
ὦ πληθὺς μοναχῶν ψευσαμένη μονάδα.

Einsiedler? Und zu so vielen ...? So viele? Und Einsiedler seid ihr?
O, wie lügt ihr die Eins, Einsiedlermassen (1), uns vor!

[Palladas; Anthologia Graeca XI 384]

(1) Allein in Alexandria gab es damals 2000 Mönche – der Wortbedeutung nach: Einsiedler.
Re: Die Mönche
Udo schrieb am 14.08.2025 um 14:20 Uhr (Zitieren)
Folgende Gründe nennt mir KI, warum jemand Mönche wurde, darunter auch sehr pragmatische:

Gründe für das Mönchtum in der Antike:
Religiöse Motivation:
Spirituelle Vollendung: Suche nach direkter Gotteserfahrung durch Askese und Gebet
Nachfolge Christi: Radikale Umsetzung der evangelischen Räte (Armut, Keuschheit, Gehorsam)
Weltflucht: Distanz zu einer als sündhaft empfundenen Welt
Märtyrer-Nachfolge: Nach Ende der Christenverfolgungen wurde Askese zum "weißen Martyrium"

Praktische Vorteile:
Soziale Sicherheit:
Garantierte Versorgung mit Nahrung, Kleidung, Unterkunft
Schutz vor wirtschaftlicher Not und Unsicherheit
Medizinische Versorgung in Klostergemeinschaften

Bildung und Kultur:
Zugang zu Büchern und Bildung (oft einzige Möglichkeit für einfache Leute)
Möglichkeit zum Studium der Theologie und Philosophie
Teilhabe an intellektueller Gemeinschaft

Gesellschaftlicher Status:
Respekt und Ansehen in der Gesellschaft
Einfluss durch geistliche Autorität
Möglichkeit zu Karrieren in Kirchenhierarchie

Persönliche Gründe:
Flucht vor Familienpflichten oder ungewollter Ehe
Alternative für unverheiratete Frauen
Schutz vor politischer Verfolgung
Gemeinschaftsleben statt Isolation

Das Mönchtum bot also sowohl spirituelle als auch sehr praktische Vorteile in einer unsicheren Zeit.

Etwas anders sah es bei den so genannten Wüstenvätern aus:
Die Wüstenväter (3.-5. Jahrhundert) - Besonderheiten:
Radikalere Motivation als spätere Klöster:
Spirituelle Gründe:
Hesychasmus: Suche nach innerer Ruhe und Gottesschau durch extreme Askese
Kampf gegen Dämonen: Die Wüste galt als Ort des spirituellen Kampfes
Imitatio Christi: Nachfolge der 40 Tage Jesu in der Wüste
Apatheia: Erreichen der Leidenschaftslosigkeit durch Entsagung

Historischer Kontext:
Ende der Verfolgungen: Nach Konstantins Toleranzedikt (313) suchten radikale Christen neue Formen des "Martyriums"
Verweltlichung der Kirche: Flucht vor der zunehmend institutionalisierten Kirche
Gesellschaftlicher Wandel: Ablehnung der römischen Dekadenz

Praktische Aspekte waren minimal:
Keine soziale Sicherheit: Extreme Armut, oft nur Datteln und Wasser
Isolation statt Gemeinschaft: Viele lebten als Eremiten völlig allein
Harte Lebensbedingungen: Hitze, Kälte, wilde Tiere, Krankheiten

"Vorteile" waren eher spirituell:
Vollkommene Konzentration auf Gott
Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen
Mystische Erfahrungen
Geistliche Autorität (Menschen suchten ihren Rat)
Die Wüstenväter wählten bewusst den härtesten Weg - praktische Vorteile spielten kaum eine Rolle. Es war pure religiöse Radikalität.
 
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