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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Narr und die Flöhe (211 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 29.08.2025 um 13:38 Uhr (Zitieren)
Ἔσβεσε τὸν λύχνον μῶρος ψυλλῶν ὑπὸ πολλῶν
δακνόμενος, λέξας. „Οὐκέτι με βλέπετε.“

Neulich zerstach eine Schar von Flöhen den Narren; da blies er
rasch das Licht aus und sprach: „Sucht nur! Jetzt seht ihr mich nicht!“

[Lukianos; Anthologia Graeca XI 432]
Re: Der Narr und die Flöhe
Udo schrieb am 29.08.2025 um 16:29 Uhr (Zitieren)
Wie bei Kindern, die die Augen schließen und glauben,
sie würden dann nicht mehr gesehen.

Dazu fällt mir das Sprichwort ein:
Kinder und Narren sagen die Wahrheit.

Man könnte hinzufügen: Und ähnlichen Unsinn.
Re: Der Narr und die Flöhe
βροχή schrieb am 29.08.2025 um 16:33 Uhr (Zitieren)
Der Weise hört die Flöhe husten,
beim Narren ist es umgekehrt.
Re: Der Narr und die Flöhe
Γραικύλος schrieb am 29.08.2025 um 17:39 Uhr (Zitieren)
Die Annahme, man werde nicht gesehen, wenn man selbst nicht sehen kann, ist nicht besonders klug, aber weit verbreitet.

Amüsiert habe ich mal eine Katze beobachtet, die sich vor mir versteckte und glaubte, nicht sichtbar zu sein, dabei jedoch nicht bedacht hatte, daß zwar nicht ihre Augen, aber doch ihre Pfoten zu sehen waren.
Das könnte, glaube ich, auch einem Menschen passieren, ohne daß dieser ein ausgesprochener Narr sein müßte.
Re: Der Narr und die Flöhe
Patroklos schrieb am 29.08.2025 um 20:14 Uhr (Zitieren)
Vergessen wir nicht den Flohzirkus.
Re: Der Narr und die Flöhe
βροχή schrieb am 29.08.2025 um 20:37 Uhr (Zitieren)
... der Narr verschmähte die Gelegenheit, die Flöhe zu dressieren
Re: Der Narr und die Flöhe
Aurora schrieb am 30.08.2025 um 08:24 Uhr (Zitieren)
Die Vorstellung, dass man unsichtbar ist, sobald man selbst nichts mehr sieht, lässt sich entwicklungspsychologisch erklären. Im frühen Kindesalter herrscht ein stark egonzentrisches Denken: Kinder setzen ihre eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer gleich. Deshalb schließen sie beim Versteckspiel die Augen und glauben ernsthaft, niemand könne sie mehr sehen. Diese Annahme löst sich erst mit dem Erwerb der sogenannten Theory of Mind auf, also der Fähigkeit, zwischen eigener und fremder Perspektive zu unterscheiden.

Auch bei Erwachsenen kann dieser kindliche Denkrest noch wirksam werden, besonders in emotionalen Situationen. Wer sich schämt, hält sich instinktiv die Hände vors Gesicht oder senkt den Blick, weil das subjektive „Nichts-sehen“ kurzfristig das Gefühl vermittelt, weniger sichtbar zu sein. Psychologisch handelt es sich also um eine Projektion des eigenen Wahrnehmungszustandes auf die Umwelt.

Philosophisch betrachtet zeigt sich darin die allgemeine Neigung des Menschen, die eigene Perspektive mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Schon Platon illustrierte im Höhlengleichnis, wie sehr Wahrnehmung und Wirklichkeit auseinanderfallen können, und moderne Philosophie wie Kant betont, dass wir die Welt stets nur in unserer eigenen Erscheinungsweise erfassen. Die Annahme „wer nicht sieht, wird nicht gesehen“ ist somit ein archetypisches Beispiel für den Irrtum, das eigene Erleben unreflektiert auf andere zu übertragen.
Re: Der Narr und die Flöhe
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.08.2025 um 08:33 Uhr (Zitieren)
@Aurora: Quelle?
Re: Der Narr und die Flöhe
Patroklos schrieb am 30.08.2025 um 11:00 Uhr (Zitieren)
Bestimmt wieder die Dame aus KIel.
Re: Der Narr und die Flöhe
βροχή schrieb am 30.08.2025 um 12:06 Uhr (Zitieren)
... der Narr mag melkt Flöhe, wg Flohsamen
 
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