Γραικύλος schrieb am 07.09.2025 um 23:41 Uhr (Zitieren)
Calpurnius Flaccus, Deklamationen 5:
(Calpurnius Flaccus: Deklamationen. Hrsg. v. Stefan Knoch. Berlin/Boston 2024, S. 36 f.)
(1) Die Schädigung des Gemeinwesens besteht darin, daß mit den jungen Männern hoffnungsvoller Nachwuchs für Militär und Politik verlorengegangen ist.
(2) Zuhälter galten grundsätzlich als verlogen.
(3) Der wahre Grund für das Verhalten des Zuhälters liege darin, dass die jungen Leute zu wenig Geld ausgegeben oder vielleicht sogar die Zeche geprellt hätten.
Etymologie:
Unsichere Herkunft, aber wahrscheinlich verwandt mit:
Griechisch λῆνος (lenos) = Kelter, Weinpresse
Möglicherweise metaphorische Übertragung: "einer der presst/ausbeutet"
*Indogermanische Wurzel h₃lein- = "biegen, wenden"
Bedeutungsentwicklung: "einer der (Menschen) wendet/lenkt"
Verwandtschaft mit lat. lenis = mild, sanft
Ironische Bezeichnung oder euphemistische Umschreibung
Semantische Entwicklung:
Grundbedeutung: "Vermittler"
→ "Kuppler" (einer der sexuelle Kontakte vermittelt)
→ "Zuhälter" (einer der Prostituierte kontrolliert)
Verwandte Wörter:
lenocinium = Kuppelei, Zuhälterei
lenocinor = kuppeln, vermitteln
Verwendung:
Häufig bei Plautus und anderen Komödiendichtern als Standardfigur der römischen Komödie - der gerissene, gierige Kuppler.
Die genaue Etymologie bleibt allerdings umstritten.
lēno, ōnis, m. (lenio), eig., der andere aus eigennützigen Absichten durch allerhand Reizungsmittel anlockt; dah. I) der Kuppler, Verführer der Jugend zu Ausschweifungen, Komik., Cic. u.a.: matris leno, Verkuppler