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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Periander und seine Mutter #1 (207 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 23.09.2025 um 00:04 Uhr (Zitieren)
Periander war seit 655/627 v.u.Z. Tyrann von Korinth und zählte in der Antike zu den Sieben Weisen. Um sein Leben ranken sich zahlreiche Legenden, unter anderem diese:
1. Plutarch: Das Gastmahl der Sieben Weisen

Periander had arranged for the entertainment, not in the city but in the dining-hall in the vicinity of Lechaeum, close by the shrine of Aphrodite, in whose honour the sacri-fice was offered that day. For Periander, ever since his mother’s love-affair which had led to her self-destruction, had offered no sacrifice to Aphrodite, but now, for the first time, owing to certain dreams of Melissa’s (1), he had set about honouring and conciliating the goddess.

[2 / 146D]


2. Parthenios: Erotika Pathemata

Man erzählt auch, daß (der sprichwörtlich grausame Tyrann) Periandros von Korinth anfangs mild und gutmütig war, später aber aus folgendem Grund mordgieriger wurde: Als er noch ganz jung war, überfiel seine Mutter ein großes Verlangen nach ihm [καὶ τέως <μὲν> ἀνεπίμπλατο τῆς ἐπιθυμίας περιπλεκομένη τῷ παιδί]. Eine Zeitlang erfüllte sie ihr Begehren, indem sie den Knaben nur umarmte.

Mit der Zeit aber steigerte sich ihr Leiden [τὸ πάθος] immer mehr und sie war nicht mehr imstande, es zu zügeln, so daß sie sich schließlich erdreistete, dem Knaben zu erzählen, daß ihn eine von den sehr schönen Frauen liebe, und ihm zuredete, nicht weiter zuzusehen, wie diese von ihrer Liebe aufgerieben werde.

Er jedoch lehnte es anfangs ab, eine nach Gesetz und Sitten [ὑπὸ τε νόμων καὶ ἐθῶν] verheiratete Frau zu schänden; als aber die Mutter immer weiter in ihn eindrang, gab er nach. Als nun die Nacht gekommen war, die sie mit dem Knaben vereinbart hatte, trug sie ihm auf, in der Kammer kein Licht anzuzünden und auf die Frau keinen Zwang zum Sprechen auszuüben; dies habe sie aus Scham vereinbart.

Periandros versprach, in allem nach der Anweisung der Mutter zu handeln. Darauf begab sie sich herrlich geschmückt zu ihrem Sohn und schlich sich, noch bevor es hell wurde, heimlich wieder davon. Am nächsten Tag erkundigte sie sich, ob es ihm nach Wunsch verlaufen sei und er wolle, daß ihn die Frau wieder besuche. Periandros antwortete, daß er sogar dringend darum bitte, weil er sich außerordentlich vergnügt habe.

(1) seine Ehefrau, Tochter des Tyrannen Prokles von Epidauros
 
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