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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Homer zur Nacht (1355 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 07.05.2009 um 20:54 Uhr (Zitieren)
οἵη περ φύλλων γενεή, τοίη δὲ καὶ ἀνδρὦν.
φύλλα τὰ μέν τ' ἄνεμος χαμάδις χέει, ἄλλα δέ θ' ὕλη
τηλεθόωσα φύει, ἔαρος δ' ἐπιγίνεται ὥρη.
ὥς ἀνδρὦν γενεὴ ἡ μὲν φύει, ἡ δ' ἀπολήγει.

(Homer, Ilias VI 146-149)
Re: Homer zur Nacht
Ὑληβάτης schrieb am 08.05.2009 um 08:56 Uhr (Zitieren)
Ich weiß nicht, ob ich danach beruhigt hätte schlafen können! Der Gedanke ist ja nur halb tröstlich - als Blatt am Baume, sozusagen, denn:
φύλλα τὰ μέν τ' ἄνεμος χαμάδις χέει
Re: Homer zur Nacht
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 08.05.2009 um 11:32 Uhr (Zitieren)
@Ὑληβάτης :
Ich möchte auch nicht als Blatt am Baum weggeweht werden ;-)
Das schönste Wort ist ἔαρ,ἔαρος -> der Frühling....den haben wir nämlich jetzt gerade ;-)
Re: Homer zur Nacht
Γραικίσκος schrieb am 08.05.2009 um 13:39 Uhr (Zitieren)
Und doch, trotz aller melancholischen Gedanken über unsere Vergänglichkeit, sind es diejenigen Verse Homers, die Simonides als seine schönsten bezeichnet hat:
ἓν δὲ τὸ κάλλιστον Χἶος ἔειπεν ἀνήρ ...
(Wir hatten das schonmal.)
Re: Homer zur Nacht
Γραικίσκος schrieb am 08.05.2009 um 21:21 Uhr (Zitieren)
Das ist eine günstige Gelegenheit, einmal zwei Übersetzungen miteinander zu vergleichen:
1. Der Klassiker: Johann Heinrich Voß
Gleich wie Blätter im Walde, so sind die Geschlechter der Menschen,
Einige streut der Wind auf die Erd hin, andere wieder
Treibt der knospende Wald, erzeugt in des Frühlinges Wärme;
So der Menschen Geschlecht; dies wächst und jenes verschwindet.

2. Der Moderne: Raoul Schrott
[...] wir menschen sind nur laub
das der wind von den bäumen herabweht; die äste aber knospen
und treiben neue blätter aus sobald der nächste frühling kommt -
so wächst eine generation heran während die andere vermodert.

Euer Eindruck?
Re: Homer zur Nacht
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 08.05.2009 um 22:09 Uhr (Zitieren)
Also, wenn ich das Original anschaue, tendiere ich eher zu 1....
Klingt auch besser ;-)
Re: Homer zur Nacht
Γραικίσκος schrieb am 08.05.2009 um 22:32 Uhr (Zitieren)
Das erinnert mich eigentlich stark an:
Denn alles Fleisch ist wie Gras
und alle Herrlichkeit des Menschen
wie des Grases Blumen.
Das Gras ist verdorret
und die Blume abgefallen.

was ja doch aus einer ganz anderen Quelle stammt.
Re: Homer zur Nacht
Γραικίσκος schrieb am 10.05.2009 um 15:05 Uhr (Zitieren)
Quelle: Isaias 40, 6-8
zitiert in 1 Petrus 1, 24 f.
vertont als Requiem von Johannes Brahms
 
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