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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Lactanz über das Weltende #4 (146 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 08.11.2025 um 22:19 Uhr (Zitieren)
Lucius Caelius Firmianus Lactantius (ca. 260-330 u.Z.): Divinae institutiones
Nachdem so der Friede hergestellt und alles Böse unterdrückt ist, wird jener gerechte und siegreiche König ein großes Gericht über Lebende und Tode auf Erden halten, und zwar wird er den Gerechten, die noch am Leben sind, die sämtlichen heidnischen Völker zur Dienstbarkeit überlassen, die Gerechten aber, die verstorben sind, wird er zum ewigen Leben auferwecken, und selbst auf Erden mit ihnen herrschen und die heilige Stadt gründen; und dies ist das Reich der Gerechten, tausend Jahre lang.

Während dieser Zeit erstrahlen glänzender die Sterne, die Sonne nimmt an Helligkeit zu, der Mond wird keine Abnahme mehr erleiden. Da steigt von Gott „Regen der Segnung“ herab am Morgen und am Abend; alle Frucht erzeugt die Erde ohne Mühe der Menschen. Honig in Fülle träufelt von den Felsen, Quellen von Milch und Wein brechen hervor. Die Tiere der Wälder legen ihre Wildheit ab und sänftigen sich; der Wolf schweift unschädlich zwischen den Schafen, das Kalb weidet mit den Löwen, die Taube schart sich mit dem Habicht; die Schlange hat ihr Gift nicht mehr; kein Wesen lebt mehr von Blut (4); denn allen verschafft Gott reichliche und schuldlose Nahrung.

Nachdem aber die tausend Jahre verflossen sind, wird der Fürst der Dämonen wieder gelöst; die Völker erheben Aufruhr wider die Gerechten, und es erscheint eine unzählbare Menge, um die Stadt der Heiligen zu erstürmen. Jetzt findet das letzte Gericht Gottes wider die Völker statt. Gott erschüttert die Erde in ihren Grundfesten; die Städte stürzen zusammen. Feuer mit Schwefel und Hagel regnet auf die Gottlosen herab; sie werden vom Brande ergriffen und machen sich wechselseitig nieder.

Die Gerechten aber bergen sich eine Weile unter der Erde, bis daß die Vernichtung der Heiden erfolgt ist; und nach drei Tagen treten sie ans Licht hervor und sehen die Ebene mit Erschlagenen bedeckt. Dann tritt die Erderschütterung ein; die Berge spalten sich, die Täler senken sich zu unermeßlicher Tiefe; und in diese werden die Leiber der Erschlagenen zusammengehäuft, und der Name der Tiefe ist „Grab für viele“ (Polyandrium).

Hierauf erneuert Gott die Welt und wandelt die Gerechten in die Gestalt der Engel um, auf daß sie im Gewande der Unsterblichkeit für immer und ewig Gott dienen. Und das ist das Reich Gottes, das kein Ende haben wird. Dann werden auch die Gottlosen auferstehen, aber nicht zum Leben, sondern zur Pein. Auch sie wird Gott bei der zweiten Auferstehung erwecken; aber sie werden zu immerwährenden Qualen verurteilt und ewigen Feuergluten überantwortet, um die verdienten Strafen für ihre Verbrechen zu erleiden.

(Des Luc. Cael. Firm. Lactantius Schriften. München 1919, S. 213-217)

(4) Vgl. Jes. 11, 6-9 und 65, 25
Re: Lactanz über das Weltende #4
Info schrieb am 09.11.2025 um 10:47 Uhr (Zitieren)
KI fand diese Quellen:
Lact. Div. Inst. VII,24–26: Tunc ille rex iustus et victor… iudicium magnum in terris viventium ac mortuorum faciet. – Apoc. 20,4–6; Dan. 7,22
Lact. Div. Inst. VII: Gentium populos subiciet iustis… – Ps. 2,8–9; Dan. 7,27
Lact. Div. Inst. VII: Iustos autem mortuos ad vitam revocabit. – Dan. 12,2; Apoc. 20,5–6
Lact. Div. Inst. VII: Et in terris cum eis ipse regnabit annis mille. – Apoc. 20,1–6
Lact. Div. Inst. VII: Terra sine ullo labore hominum fructus fundet… stillabunt de rupibus mella, vinum et lac de fontibus emanabunt. – Is. 65,21–25; Sibyll. Or. III,744–760; Ioel 3,18
Lact. Div. Inst. VII: Lupi inter pecora oberrabunt, vituli cum leonibus pascentur, columba cum accipitre congregabitur. – Is. 11,6–8; Is. 65,25
Lact. Div. Inst. VII: Nullum animal vivet de sanguine. – Is. 11,7; Sibyll. Or. III,780 sqq.
Lact. Div. Inst. VII: Postea vero quam mille anni expleti fuerint, solvetur Satanas… – Apoc. 20,7–9
Lact. Div. Inst. VII: Ignis cum sulphure et grandine cadet… – Apoc. 20,9–10; doctrina Stoica de ekpyrosi
Lact. Div. Inst. VII: Iusti autem sub terra se paulisper abscondent… – Hen. 1,8–9; 91 sqq.; 4 Esdr. 6,24–26
Lact. Div. Inst. VII: Deus innovabit mundum. – Is. 65,17; 2 Petr. 3,13
Lact. Div. Inst. VII: Iustos in angelorum similitudinem mutabit. – Matth. 22,30
Lact. Div. Inst. VII: Impii autem in poenas aeternas excitabuntur. – Matth. 25,46; Apoc. 20,14–15

Fontes extra biblicum: Sibyllina Oracula (lib. III), 1 Henoch, 4 Esdras, doctrina Stoicorum de mundi incendio et restitutione.
Re: Lactanz über das Weltende #4
meine Meinung schrieb am 09.11.2025 um 12:01 Uhr (Zitieren)
Er hatte schon eine blühende Fantasie.
Gepaart mit Wunsch- und Zweckdenken wird eine imposante Mischung daraus mit Unterhaltungswert,
mehr aber auch nicht.

Als lateinischer Rhetor in einer griechischen Stadt lebte er daraufhin, gemäß Hieronymus, in Armut und verdiente kärglich von seinen Schriften, bis Konstantin sein Mäzen wurde. Wegen der Christenverfolgungen musste er Nikomedia verlassen und wurde dann in fortgeschrittenem Alter von Kaiser Konstantin zum Lehrer von dessen Sohn Crispus ernannt. Im Jahre 317 folgte Lactantius Crispus nach Augusta Treverorum (Trier); das Datum und die Umstände seines Todes sind unbekannt.

Ab da hatte er wohl Zeit, seiner von
Interessen geleitetenn Fantasie freien Lauf zu lassen,
Abstrusitäten und Horrorszenarien nicht scheuend.

Interessant:
Laktanz lehnte die Kugelgestalt der Erde ab, was nur wenige Gebildete in der Zeit von der Spätantike bis zur Renaissance taten.


https://de.wikipedia.org/wiki/Lactantius
Re: Lactanz über das Weltende #4
Γραικύλος schrieb am 09.11.2025 um 12:31 Uhr (Zitieren)
Er hat keine Vision gehabt, sondern Literatur zitiert.
Re: Lactanz über das Weltende #4
Udo schrieb am 09.11.2025 um 13:33 Uhr (Zitieren)
Er sammelte das in bestimmter Absicht
und scheint die Ansichten zu teilen.

Warum er Christ wurde, dazu meint KI:

Intellektuelle Überzeugung - In den "Divinae Institutiones" argumentiert Laktanz ausführlich philosophisch für das Christentum. Seine Bekehrung scheint rational-intellektuell motiviert gewesen zu sein, nicht durch mystische Erfahrung.
Kritik an der heidnischen Philosophie - Er fand die paganen philosophischen Systeme unzureichend und widersprüchlich.
Wahrheitssuche - Er betont wiederholt die "wahre Weisheit" und "wahre Religion" des Christentums.

Mögliche äußere Faktoren:
Seine Konversion erfolgte vermutlich vor den großen Verfolgungen unter Diokletian (303-305), da er diese als Christ erlebte und seinen Lehrstuhl verlor
Als Schüler des Arnobius (selbst Christ) könnte er früh mit dem Christentum in Kontakt gekommen sein.
Re: Lactanz über das Weltende #4
Bukolos schrieb am 09.11.2025 um 19:18 Uhr (Zitieren)
Warnung an die AI-Slop-Fraktion des Forums: Abgesehen von der zunehmenden Verunstaltung des Forums zu einem kommunikativen Unort durch KI-Inhalte führt die Auslagerung kognitiver Prozesse an die Maschine bei ihren Nutzern nachweislich zum Abbau der messbaren Hirnaktivität:

https://taz.de/Kuenstliche-Intelligenz-in-Schule-und-Uni/!vn6126865/
Re: Lactanz über das Weltende #4
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 10.11.2025 um 13:59 Uhr (Zitieren)
Ich frage mich auch immer wieder (nicht zuletzt, wenn ich manche Beiträge lese, die hier Textanalytisches zu Epigrammen oder sonstigem beisteuern), was die Gründe für die Delegation einer solchen Beschäftigung an einen Rechenknecht wohl sein mögen: mangelhafte Kenntnis einer oftmals sehr speziellen Materie - warum das nicht ansprechen? soll sie durch den KI-Auswurf überspielt werden? -, Trägheit des Denkens, Abgabe der Verantwortlichkeit für eigene Standpunkte, Ein- oder Ansichten, oder was?
Re: Lactanz über das Weltende #4
βροχή schrieb am 10.11.2025 um 14:09 Uhr (Zitieren)
die hier Textanalytisches zu Epigrammen... beisteuern


Meinst du damit meine Nacherzählungen?
Die sind nicht von der KI.

Re: Lactanz über das Weltende #4
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 10.11.2025 um 14:11 Uhr (Zitieren)
Nein, βροχή, die meine ich in keiner Weise. Das ist klar als Eigengewächs zu erkennen.
Re: Lactanz über das Weltende #4
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 10.11.2025 um 14:14 Uhr (Zitieren)
Außerdem ist ja mittlerweile, und dankenswerterweise, die KI-Autorschaft immerhin fast durchgängig als solche namhaft gemacht.
Re: Lactanz über das Weltende #4
βροχή schrieb am 10.11.2025 um 14:52 Uhr (Zitieren)
Danke :)
 
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