Versuch:

Der Tod ist nichts für uns, denn was sich aufgelöst hat (dem Aufgelösten) fehlt das Bewusstsein, und wenn das Bewusstsein fehlt ist es nichts für uns.

Also: der Tod betrifft uns nicht, weil wir es nicht bewusst erleben, wenn er eingetreten ist.

Warum dann also über den Tod Gedanken machen, wenn es uns nicht mehr betrifft, wenn wir tot sind?

Vielleicht weil es Herbst ist, und wir ständig an Vergänglichkeit und Endlichkeit erinnert werden, sobald man einen Schritt vor die Tür setzt.

Oh, dann sollten wir das Thema rasch wechseln! Ich habe die Jahreszeit nicht bedacht.

Ὁ θάνατος οὐδὲν πρὸς ἡμᾶς.
Wäre das nicht einmal eine Alternative zu den wenig geistvollen Tätowierungssprüchen im Schwesterforum ... wenn schon tätowiert werden soll?

Was ich oben geschrieben habe, sollte nicht bedeuten, dass das Thema in Verbindung mit der Jahreszeit zu trist ist.
Vielmehr: Im Wissen irgendwann sterben zu müssen, liegt doch auch der Gedanke, sich noch eine Weile des Lebens freuen zu können.
Wer sich nur um seinen Tod sorgt, dem entgeht das dabei das Leben.

(Wobei mir auch klar ist, dass in unserer Gesellschaft die Themen Tod und Sterben verdrängt werden.)

Wer sich nur um seinen Tod sorgt, dem entgeht das dabei das Leben.

Ja, dem kann ich nur zustimmen. Schade - wäre der Tod Gegenstand eines Verwaltungsaktes, müsste man ihn beantragen. Wir wären dann alle unsterblich. Allein die Frage der Zuständigkeit dauerte Äonen ...

Da melde ich mich auch nochmal ;-)
Ich finde Epikur´s Gedanken dahingehend auch nicht schlecht, denn warum sollen wir uns Gedanken um den Tod machen? Wenn er eintritt, tritt er ein. Ich habe viele Erfahrungen mit Patienten und Tod gemacht: Und ich finde, Leute sterben am Besten, gerade Tumorpatienten, wenn sie sich keine Gedanken darum machen, eher machen sie sich Gedanken um ihre Freunde und Angehörigen....

...und das belastet sie oft mehr als der eigene Tod.
Viele Patienten sagen mir sogar im Endstadium, dass das Leben ihr höchstes Gut ist und war...und klammern sich dran.

...und wollen aber das Beste für ihre Angehörigen.

....und da sollten wir und auch die Philosophen uns an der Nase fassen: Wir haben ein Leben geschenkt bekommen und das sollten wir nutzen....und nicht zerpflücken, weil wir es sonst nicht wert sind.

in dem Sinne :
Gute Nacht!