Das erscheint unlogisch.
Warum wird die Jagd in einer Selbstversorgergesellschaft nicht als Beitrag zur Ernährung gewertet?
Dann auch noch die Huren an den Haaren herbei zu ziehen.

*facepalm

Das ist das Ergebnis, wenn man versucht, Personen, DInge, Ereignisse, von denen der Mythos erzählt, nach rein rationalen Maßstäben zu beurteilen, untauglicher noch: zu versuchen, scheinbar rationale Erklärungen zu liefern und den Mythos "auf gesunde Füße" zu stellen.
Das mythische Denken und dessen Ausdruck in den Gestalten, Taten und Motiven der mythischen Erzähung ist gerade davon gekennzeichnet, daß es, wie Palaiphatos nennt, "lügnerische" Aussagen trifft, um andere Wahrheiten zu transportieren, Gesetzmäßigkeiten des Lebens, wie sie die Tradenten des Mythos erkannt hatten / für wahr hielten, in faßlicher, bildlicher Form zu formulieren.

Man muß nicht in allen Ansichten übereinstimmen, aber wenn man verstehen möchte, wie der Mythos "denkt", sollte man Ignaz Goldzihers "Der Mythos bei den Hebräern" lesen, s. https://archive.org/details/dermythosbeiden00gold/page/n7/mode/2up

" lügnerisch " würde ich es noch nicht mal nennen. Es ist fiktiv. Wozu Fiktion mit Realität gleichsetzen?
Das ist nicht nötig, man kann sie einfach genießen, dabei die transportierten Wahrheiten entdecken :)

Der Mythos ist fiktiv und nicht lügnerisch, solange er nicht als buchstäblich wahr gemeint ist bzw. angenommen wird.

Was soll man davon halten, daß die Griechen sich scheuten, den Olymp zu besteigen, weil dort die Götter wohnten?

Oder wie lange haben Christen die Evangelien samt allen Wundern als buchstäbliche, historische Wahrheit (miß)verstanden?

Ich halte dem Palaiphatos zugute, daß er dies explizit ausspricht - was man ja selten findet in der Antike. Seine dem gegenübergestellte "wahre" Bedeutung ... nunja.

Sollte sich eine Bildhaftigkeit nicht ihrer selbst bewußt sein? Und damit befindet sie sich schon auf dem Weg "vom Mythos zum Logos".

da möchte ich στρουθίον οἰκιακόν unterstreichen.

um andere Wahrheiten zu transportieren, Gesetzmäßigkeiten des Lebens, wie sie die Tradenten des Mythos erkannt hatten / für wahr hielten, in faßlicher, bildlicher Form zu formulieren.

Die verborgenen Wahrheiten werden nach und nach entdeckt, dadurch bleibt der Mythos lebendig.

Was soll man davon halten, daß die Griechen sich scheuten, den Olymp zu besteigen, weil dort die Götter wohnten?

Die hatten Respekt vor den Bergen. Der ist auch angebracht.
Ich versuchte den Olymp zu besteigen und schaffte es nicht, musste umkehren, wg. Schnee (Winter). Nach meiner Erfahrung ist es nicht schlimm, wenn man nicht oben war auf dem Olymp.

Hat sich diese Scheu der Griechen nicht nur auf den Olymp bezogen?

Die Qualifizierung 'lügnerisch' stammt ja nicht von mir, sie ist die des Mythosstürmers Palaipathos - anscheinend hat dieser ihn "als buchstäblich wahr gemeint ... angenommen" und sich und seine Ratio davon beleidigt gefühlt.

Mythosstürmer fühlen sich nicht wohl im Reich der mehrdimensionalen Fantasie. Sie wollem am Boden der Tatsachen kleben bleiben.

Mythenstürmer meinen, es wäre eine gute Idee, Pegasus die Flügel zu stutzen.