Πέγασος schrieb am 09.12.2010 um 07:39 Uhr (Zitieren)
Fein, ανδρέας!
"Autobiographie" ist aus lauter griechischen Wörtern zusammengesetzt.
Gab es im Altgriechischen dafür auch einen Begriff?
Im Gemoll fand ich lediglich: αὐτόγραφος = eigenhändig geschieben
"Kraftfahrzeugbrief" ist schon gemein, denn im strengen Wortsinn von "auto-bio-graphie" müsste ein Kfz seinen Brief selbst schreiben, oder?
Re: Rätsel
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 17:33 Uhr (Zitieren)
Ich weiß nicht, ob es dafür in der Antike einen Begriff gab; gefunden habe ich keinen. Mit Sicherheit gab es aber in der Antike Menschen, die die autobiographische Werke verfaßt haben: Caesar, Augustus (in einem weiteren Sinne), Tiberius (nicht erhalten) und Hadrian (nicht erhalten) fallen mir ein.
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 19:08 Uhr (Zitieren)
Offenbar gibt es diesen Begriff als eigene Gattung in der Antike nicht.
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 19:29 Uhr (Zitieren)
Das gilt für griechische Autoren, nicht wahr?
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 19:33 Uhr (Zitieren)
Ja, aber für römische und andere habe ich bis jetzt auch nichts gefunden ... vielleicht waren die ja damals nicht so selbstverliebt, wie die heutigen Prominenten
Re: Rätsel
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 19:38 Uhr (Zitieren)
Du meinst, weil Caesars Berichte über seine Kriege und die "Res gestae" des Augustus keine kompletten Autobiographien sind? Die Lebensberichte des Tiberius und des Hadrian sind leider verlorengegangen.
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 19:48 Uhr (Zitieren)
Ja, genau. Aber vielleicht ist die Sicht auch zu akademisch. Heute schreibt man seine Autobiographie oft NACH der Karriere. Damals hatten "Bücher" nicht dieselbe Verbreitung, wie heute und für die Karriere war das Schwert wichtiger ... (penna potentior gladio?)
Re: Rätsel
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 19:53 Uhr (Zitieren)
Claudius kommt noch hinzu.
Welchen Stellenwert solche Erinnerungen für die antiken Autoren hatten, ist schwer zu sagen, da die Texte nicht erhalten sind.
Bei Caesar und Augustus handelt es sich klarerweise um Eigenpropaganda.
Interessanterweise gibt es einige moderne Versuche, die verlorenen Autobiographien neu zu schreiben:
- Allan Massie: Ich Tiberius
- Robert von Ranke Graves: Ich, Claudius, Kaiser und Gott
- Marguerite Yourcenar: Ich zähmte die Wölfin. Die Erinnerungen Hadrians
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 20:00 Uhr (Zitieren)
Solche Bücher bringen diese Zeit wieder nahe. Das finde ich grundsätzlich einmal gut. Wer liest denn solche Themen heute ohne wissenschaftliches Interesse? Damit erreicht man dann jedenfalls die Zielgruppe, die historische Romane mag.
Re: Rätsel
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 20:09 Uhr (Zitieren)
Der Typus des 'Tatmenschen', der zugleich Literat ist, ist wohl eine relativ späte Erfindung. Bei den Griechen noch nicht existent, hm. Hatte Alexander nicht seinen Hofhistoriographen bei sich? Da klaffen die Rollen noch auseinander.
Wie steht es mit Ptolemaios I. Soter? Ich meine mich zu erinnern, daß er Erinnerungen verfaßt hat, die nun aber ebenfalls nicht erhalten sind. Sicher bin ich mir da nicht.
Re: Rätsel
Πέγασος schrieb am 09.12.2010 um 20:26 Uhr (Zitieren)
Das ist interessant, wir benutzen demnach heute einen griechischen Begriff, den die antiken Griechen nicht kannten...
Was ist eigentlich mit Aenigma - ist das ein Rätsel oder ein Scherz?
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 20:53 Uhr (Zitieren)
Es soll ein Rätsel sein ... nunja
Re: Rätsel
Πέγασος schrieb am 09.12.2010 um 20:57 Uhr (Zitieren)
_A_E_NIG_ _ MA_ _
Das griechische Wort für Rätsel, und die "Cäsarscheibe" der Engländer im 2. Weltkrieg hieß so... sonst bin ich ratlos.
Re: Rätsel
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 09.12.2010 um 20:59 Uhr (Zitieren)
Ich glaube hinten raus heißt es ......nightmare
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 20:59 Uhr (Zitieren)
Es ist englisch (was anderes ist mir in der Kürze nicht eingefallen, in dem Aenigma vorkommt) ...
Re: Rätsel
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 09.12.2010 um 21:02 Uhr (Zitieren)
Later nightmare vielleicht?
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 21:16 Uhr (Zitieren)
Das ist schon recht gut. Passt aber nicht zum Einleitungssatz des Rätsels ...
Re: Rätsel
Γραικίσκος schrieb am 09.12.2010 um 21:21 Uhr (Zitieren)
P.S.: "Enigma" hieß die deutsche Chiffriermaschine im Zweiten Weltkrieg; die Engländer (Alan Turing u.a.) haben "nur" den Code geknackt, nachdem sie bei einem Landeunternehmen in Dieppe eine Maschine erbeutet hatten.
Re: Rätsel
Πέγασος schrieb am 09.12.2010 um 21:24 Uhr (Zitieren)
@ Γραικίσκος
Gut, dass Du das richtiggestellt hast. :-)
Re: Rätsel
ανδρέας schrieb am 09.12.2010 um 21:28 Uhr (Zitieren)
Also, ich muss ins Bett und wünsche allen eine gute Nacht!
Βοηθὸς Ἑλληνικός hat es im Grund ruckzuck geschafft, sehr gut...
Es sollte eigentlich FACEANIGHTMARE heißen, aber LATER geht auch.
Re: Rätsel
Ὑληβάτης schrieb am 11.12.2010 um 17:20 Uhr (Zitieren)
Sallust scheint seine Tätigkeit als Geschichtsschreiber rechtfertigen zu müssen. Eine literarische Tätigkeit zählte bei den Römern wohl nicht als richtige Tätigkeit, eher als otium.