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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Hellas 57 (833 Aufrufe)
Πέγασος schrieb am 08.01.2011 um 08:13 Uhr (Zitieren)
Habe versucht den nächsten Text zu übersetzten. Einiges ist mir jedoch unklar...

1.Δημήτριος Πολιορκητὴς ἐθαύμαζε Στίλπωνα, ὃς πάντων εὑρεσιλογίᾳ καὶ σοφιστείᾳ ὑπερεῖχεν, ὁπότε τισὶ διαλέγοιτο.
Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, welcher alle an Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick übertraf, immer wenn er sich mit irgendeinem unterhielt.

2. Μεταπεμψάμενος οὖν αὐτόν·
Nach diesem hatte er schicken lassen und sagte zu ihm:

3. “Ἀνάγκη μέν”, ἔφη, “πολλὰ καὶ ἄδικα γίγνεσθαι, ἐὰν τόπος τις ἁλίσκηται.
„Viele ungerechte Dinge müssen geschehen, immer wenn ein Gebiet erobert wird.

4. Ἀλλ' ἐγὼ ἀεὶ εὔνοιαν παρεῖχον, εἰ τῶν σοφῶν τινα πυθοίμην κινδυνεύοντα. (präs.part.akt., m.Akk.sg.)
Aber ich gewährte immer Wohlwollen, wenn ich von einem der Weisen erfahren möge, dass er in Gefahr ist.???
→ Mit dem Partizip weiß ich nichts so recht anzufangen...

5. Βουλοίμεν οὖν ἂν σοὶ πάντα ἀποδιδόναι, εἰ κατάλογον, ὧν ἔπαθες βλαβῶν, γράψειας.”
Ich will wohl dir nun alles erstatten, wenn du eine Liste aufschreibst, welchen Schaden du erlitten hast.“

6. Ὁ δὲ Στίλπων· “Τὸν σοφὸν πολέμιοι, εἰ καὶ πάντα ἀφέλοιεν, οὔποτ' ἂν βλάπτοιεν.
Stilpon aber antwortete: „Auch wenn die Feinde dem Weisen alles wegnehmen sollten, werden sie ihm wohl niemals schaden. (Potentialis)

7. Οὔκουν χρή σε σπουδάσαι περὶ ἐμέ.
Folglich ist es nicht nötig, sich um mich zu bemühen.

8. Παιδείαν γὰρ οὐδεὶς ἥρπασεν, τόν τε λόγον ἔχω καὶ τὴν ἐπιστήμην.
Denn keiner raubt Bildung, ich habe sowohl das Wort als auch das Wissen.
→ Warum steht ἥρπασεν im Aorist, ich weiß nicht, wie ich den hier richtig übersetzen soll.
Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 08.01.2011 um 11:16 Uhr (Zitieren)
zu 1.

Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, der allen in Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick überlegen war, (immer) wenn er sich mit (irgend)einem unterhielt [=Iterativ der Vergangenheit] (Demetrios Poliorketes bewunderte Stilpon, der allen an Spitzfindigkeit und Argumentationsgeschick überlegen war, sooft er sich mit jemanden unterhielt / wenn er sich mit jemanden unterhielt).

zu 2.

Nachdem nun nach ihm geschickt worden war, sagte er (Nachdem er nun nach ihm geschickt hatte ('metamepsamenos' ist Nominativ, gemeint ist hier Demetrios Poliorketes), sagte er:) "

Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 08.01.2011 um 11:21 Uhr (Zitieren)
zu 3.

Es [ist] (zwar) eine Notwendigkeit, dass auch viel Unrecht entsteht, immer wenn ein Ort erobert wird (Es ist die Notwendigkeit / Es ist notwendig, dass auch vieles Ungerechte geschieht, wenn immer irgendein Ort erobert wird).

zu 4.

Aber ich gewährte stets Wohlwollen, wenn ich hörte, dass einer der Weisen in Gefahr war [=Iter. der Verg.] (Aber ich gewährte immer Wohlwollen, wenn ich erfuhr, dass irgendeiner der Weisen in Gefahr war).

Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 08.01.2011 um 11:40 Uhr (Zitieren)
Zu 8. Vorschlag:

Es raubte nämlich (noch nie) einer (die) Bildung und ich habe/ besitze Vernunft und Wissen (Keiner hat nämlich jemals die Bildung geraubt, ich habe sowohl meine Vernunft als auch mein Wissen) .
Hier Aorist: einmalige, punktuelle Vergangenheit: das hat es noch nie gegeben
Re: Hellas 57
Πέγασος schrieb am 08.01.2011 um 19:00 Uhr (Zitieren)
Hallo ανδρέας, das ist nett von Dir, dass Du mal meinen Text korrigierst. Vielen Dank für die Hinweise!
Re: Hellas 57, E
Πέγασος schrieb am 09.01.2011 um 07:59 Uhr (Zitieren)
Habe noch ein paar Sätze zur Lektion...

Ε 1. Εἴ τις περὶ τὰ τοῦ Πινδάρου βιβλία σπουδάζοι (σπουδάσειεν), ἐνόμιζεν ἐκεῖνον φίλον τῶν Μουσῶν εἶναι.
Wenn sich (irgend)jemand um die Bücher des Pindar bemühte, glaubte er, dass jener ein Freund der Musen war.

2. Ὁπότε ὁ Πίνδαρος ᾄδοι (ᾄσοι), οἱ ἄντρωποι τούτῳ ἐτέρποντο.
Immer wenn Pindar sang, freuten sich die Menschen darüber.

3. Πίνδαρος ταῖς ᾠδαῖς, αἷς ἔπλασε (αἷς ἔπλασεν ᾠδαῖς), πολὺ ἔχαιρεν.
Pindar erfreute oft mit seinen Oden, die er gedichtet hatte (die Menschen). /
Pindar erfreute mit seinen Oden, die er gedichtet hatte einen großen Teil/die Masse (der Menschen).
→ Übersetze ich πολύ eher als Adverb oder als Substantiv? Im Dt. ergibt beides einen sinnvollen Satz. (?)
Re: Hellas 57, V-Text
Πέγασος schrieb am 09.01.2011 um 08:33 Uhr (Zitieren)
... und die restlichen Sätze:

v1. Ὁ Στίλπων μάλιστα ἐθαύμασε τὸν Σωκράτην, ὅτι οὔποτε παίσαιτο πυνθανόμενος τῶν ἑαυτῷ πλησιαζόντων τοιαῦτα·
(παίσαιτο von παίω: hauen, schlagen, verwunden, treffen, anstoßen / oder von παίζω: scherzen, spielen??? -> sowohl παίω als auch παίζω kommen erst viel später als Lernvokabel)
Stilpon bewunderte am meisten Sokrates, weil er niemals für sich scherzte???, während er gefragt wurde von welchen, die in solcher Weise sich ihm näherten (an ihn herantraten):

v2. „Τίς ἂν μοι ὁρίσαι (3.sg.aor.opt.a von ὁρίσειεν) τὴν ἀνδρείαν ἢ τὴν σωφροσύνην ἢ τὴν εὐδαιμονίαν;“
„Wer begrenzte mich wohl in Tapferkeit, Besonnenheit oder im Glück?/ Wer setzte wohl meiner Tapferkeit, Besonnenheit oder meinem Glück Grenzen?“

v3. Οὐδὲν δὴ σοφὸν ἐκ τοῦ ἐκείνων στόματος πυθόμενος ὁ Σωκράτης εἶπεν·
Sokrates sagte, als er freilich nichts Weises aus dem Mund von jenem hörte:

v4. „Ἴσως οὐκ ἂν γένοιτο ἄπιστος ὁ χρησμὸς ὁ τῆς Πυτίας, ἣ λέγει οὐδένα σοφώτερον εἶναι ἐμοῦ.“
„Der Orakelspruch der Pythia ist wohl vielleicht nicht unglaubwürdig, der sagt, dass niemand weiser ist als ich.“
Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 09.01.2011 um 12:27 Uhr (Zitieren)
E1: warte aber noch andere Meinungen ab ...

zu 1.:

Wenn jemand sich um die Bücher des Pindar ernsthaft bemühte (σπουδάσειεν = bemüht hätte ), würde er ihn („jenen“) für einen Freund der Musen halten.

zu 2.:

Immer wenn Pindar seinen Gesang darbot (ἄσαι = dargeboten hat), wurden durch ihn die Menschen erfreut.

zu3.:

Pindar erfreute sich sehr an den Gesängen, die er geschaffen hatte (schuf )
Re: Hellas 57
Γραικίσκος schrieb am 09.01.2011 um 12:33 Uhr (Zitieren)
Nein, Andreas' Korrektur zu 3. glaube ich nicht. ἔχαιρεν ist doch kein Medium.
M.E.: Pindar erfreute ... viel, d.h. er bereitete viel Freude.
Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 09.01.2011 um 12:49 Uhr (Zitieren)

hmm! Γραικίσκος hat recht.
Endlich - eine andere Meinung.
Re: Hellas 57
ανδρέας schrieb am 09.01.2011 um 12:54 Uhr (Zitieren)
Vorschlag zu V1.

Stilpon bewunderte am meisten an Sokrates, dass er wohl niemals aufgehört hat, diejenigen, die sich ihm näherten, solche Dinge zu fragen:
Re: Hellas 57
Πέγασος schrieb am 10.01.2011 um 08:20 Uhr (Zitieren)
Vielen Dank für die Hinweise; habe die Sätze nochmal durchgeschaut. Aber wirklich klar ist mir einiges immer noch nicht. Erstmal zu E:

Ε 1. Εἴ τις περὶ τὰ τοῦ Πινδάρου βιβλία σπουδάζοι (σπουδάσειεν), ἐνόμιζεν ἐκεῖνον φίλον τῶν Μουσῶν εἶναι. (→ Iterativ Vgh., deshalb m.M. nach keine Übersetzung mit Konjunktiv, wie von ανδρέας vorgeschlagen)
Immer wenn sich (irgend)jemand um die Bücher des Pindar (ernsthaft) bemühte, glaubte er, dass jener ein Freund der Musen war. / … hielt er jenen für einen Freund der Musen.

E 2. Ὁπότε ὁ Πίνδαρος ᾄδοι (ᾄσοι), οἱ ἄντρωποι τούτῳ ἐτέρποντο.
Immer wenn Pindar sang, freuten sich die Menschen darüber.
ᾄδοι: 3.sg.pres.opt.akt. von ἀείδω (singen)/ ᾄσοι: futur opt.
Auch hier Iterativ Vgh., da übergeordnetes Verb in der Vgh. (Impf) steht. Aber wird das mit dem Futur im NS genauso übersetzt? Das Futur verwirrt, weil (jedenfalls in meiner Grammatik) nur Opt.Präs. bzw. Opt.Aor. für den Iterativ Vgh. vorgesehen sind.

3. Πίνδαρος ταῖς ᾠδαῖς, αἷς ἔπλασε (αἷς ἔπλασεν ᾠδαῖς), πολὺ ἔχαιρεν.
Pindar erfreute oft mit seinen Oden, die er gedichtet hatte (die Menschen). /
Pindar erfreute mit seinen Oden, die er gedichtet hatte einen großen Teil/die Masse (der Menschen).
→ Übersetze ich πολύ eher als Adverb oder als Substantiv? Im Dt. ergibt beides einen sinnvollen Satz. (?)
Re: Hellas 57
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 10.01.2011 um 14:44 Uhr (Zitieren)
Hab gerade etwas wenig Zeit, aber:
E 2: In meiner Hellasausgabe steht ᾆσαι ...also Aorist Opt.
E3:
πολὺ sehe ich als Adverb zu ἔχαιρεν.
Re: Hellas 57
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 10.01.2011 um 14:52 Uhr (Zitieren)
Bei E2: Korrektur des Akz.... ᾄσαι

Re: Hellas 57
Πέγασος schrieb am 10.01.2011 um 19:19 Uhr (Zitieren)
Uff, da hatte ich mir mit einem Tippfehler tatsächlich selber ein Bein gestellt ... ᾄσαι steht auch in meinem Buch.
Vielen Dank! Die E-Sätze sind dann klar.

Den V-Text stelle ich nochmal ein:

v1. Ὁ Στίλπων μάλιστα ἐθαύμασε τὸν Σωκράτην, ὅτι οὔποτε παίσαιτο πυνθανόμενος τῶν ἑαυτῷ πλησιαζόντων τοιαῦτα·
Stilpon bewunderte am meisten Sokrates, weil er niemals für sich scherzte???, während er gefragt wurde von welchen, die in solcher Weise sich ihm näherten (an ihn herantraten):
->Der Vorschlag von ανδρέας klingt zwar gut, aber παίσαιτο kommt nicht von παύομαι ...
παίσαιτο von παίω: hauen, schlagen, verwunden, treffen, anstoßen // oder von παίζω: scherzen, spielen???

v2. „Τίς ἂν μοι ὁρίσαι (3.sg.aor.opt.a von ὁρίσειεν) τὴν ἀνδρείαν ἢ τὴν σωφροσύνην ἢ τὴν εὐδαιμονίαν;“
„Wer begrenzte mich wohl in Tapferkeit, Besonnenheit oder im Glück?/ Wer setzte wohl meiner Tapferkeit, Besonnenheit oder meinem Glück Grenzen?“

v3. Οὐδὲν δὴ σοφὸν ἐκ τοῦ ἐκείνων στόματος πυθόμενος ὁ Σωκράτης εἶπεν·
Sokrates sagte, als er freilich nichts Weises aus dem Mund von jenem hörte:

v4. „Ἴσως οὐκ ἂν γένοιτο ἄπιστος ὁ χρησμὸς ὁ τῆς Πυτίας, ἣ λέγει οὐδένα σοφώτερον εἶναι ἐμοῦ.“
„Der Orakelspruch der Pythia ist wohl vielleicht nicht unglaubwürdig, der sagt, dass niemand weiser ist als ich.“
Re: Hellas 57
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 10.01.2011 um 21:19 Uhr (Zitieren)
Hallo nochmal:
Schau mal nochmal genau nach: In V1 steht bei mir im Buch παύσαιτο ...
Re: Hellas 57
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 10.01.2011 um 21:36 Uhr (Zitieren)
V1
πυνθανόμενος von πυνθάνομαι mit Gen.! -> aktiv übersetzen.
τοιαῦτα -> Neutrum Pl.Akk.
V2
μοι ist Dativ. ὁρίσαι von ὁρίζω. Hier eher "für mich bestimmen/definieren"
V3
ἐκείνων --> Gen.Plural
Re: Hellas 57
Πέγασος schrieb am 10.01.2011 um 21:46 Uhr (Zitieren)
Wenn mir wieder mal was Spanisch vorkommt, sollte ich zuerst meinen Abschrieb checken... da steht tatsächlich παύσαιτο... peinlich...

Vielen Dank schon mal, den Rest schaue ich morgen durch.
 
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