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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Tragik (457 Aufrufe)
Ὑληβάτης schrieb am 07.02.2011 um 21:48 Uhr (Zitieren)
Was ich gerade bei Gelfert (Die Tragödie) gelesen habe, erinnert ein bisschen an Nietzsche.
Offensichtlich gab es Epochen, in denen die Menschen ein Bedürfnis danach empfanden, einen bewunderten Helden aufsteigen und fallen zu sehen, während sie in anderen Epochen den guten Helden überleben und den Verbrecher bestraft sehen wollten.
Man fragt sich, wie das kommt.
Natürlich muss man sich auch fragen, ob das auf "alle Menschen einer Epoche" zutrifft, aber das würde wahrscheinlich zu weit in die Spekulation führen.
Re: Tragik
ανδρέας schrieb am 07.02.2011 um 22:11 Uhr (Zitieren)

Ist das nicht das Wesen der Tragödie? Aus einem geordneten für die Protagonisten guten Zustand entwickelt sich der Niedergang/Untergang.
Das erinnert schaurig an die eigene Gefahr im Leben.
Dagegen heilt in der Komödie der gute Ausgang alle Bedenken über die eigene Zukunft. (aus der Unordnung wird wieder Ordnung - alles wird gut).

Oder: man betrachtet fremde Schicksale gerne aus sicherer Distanz: Nichts bess`res weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, wenn hinten, weit in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen ...(Faust I)
Re: Tragik
Ὑληβάτης schrieb am 07.02.2011 um 22:17 Uhr (Zitieren)
Gelfert weist auch auf Lukrez hin:
Süß, wenn auf hohem Meer die Stürme die Weiten erregen,
ist es, des anderen mächtige Not vom Lande zu sehen,
nicht weil wohlige Wonne das ist, dass ein andrer sich abquält,
sondern zu merken, weil süß es ist, welcher Leiden du ledig.
Re: Tragik
ανδρέας schrieb am 07.02.2011 um 22:42 Uhr (Zitieren)
Ja, Ὑληβάτης, das ist es genau.
Den Text von Lukrez könnte sich Goethe geradezu als Vorlage genommen haben ...
Re: Tragik
Interessierter Mitleser schrieb am 08.02.2011 um 20:27 Uhr (Zitieren)
Letzendlich wirkt es auch ein wenig wie eine Frage nach dem "Wesen" des Helden, das sich eben ändert.
Will man einen nur allzu menschlichen Helden, den die Realität letztendlich einholt, damit vielleicht auch das Ende, oder einen, der uns voraus ist, das Schlechte überwindet.
Aber irgendwie bezweifle ich, dass es sich von Epoche zu Epoche so stark geändert hat.
Re: Tragik
ανδρέας schrieb am 08.02.2011 um 20:57 Uhr (Zitieren)

Ich kann da jedenfalls kein allgemeingültiges Schema finden, allerdings befördert ein tragisches Schicksal den Nachruhm:
Arminius, Vercingetorix, Alexander, Napoleon, Achill, Hektor, Siegfried und Artus scheiterten letztlich, aber Odysseus hat es geschafft. Allerdings war es ein harter Kampf für ihn und eine lange Reise ... .
James Dean starb früh genug, um nicht als Tattergreis zu enden und wurde ein Mythos.
Re: Tragik
Interessierter Mitleser schrieb am 12.02.2011 um 14:44 Uhr (Zitieren)
War es bei den von dir genannten Personen wirklich nur das tragische Schicksal?
Napoleon, Armin, Alexander und alle anderen waren doch auch vor ihrem Tod mehr oder weniger geniale Persönlichkeiten!
 
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