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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Das Lachen der Tiere (1263 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 12.05.2009 um 20:31 Uhr (Zitieren)
Es ist ein neues Buch erschienen, das ich aus zwei Gründen hier erwähnen möchte:
1. Friedemann Richert: Kleine Geistesgeschichte des Lachens. In Zusammenarbeit mit Günter Vogel, meinem alten Griechischlehrer. Darmstadt 2009
(Hervorhebung von mir)
2. Richter beginnt, wie es sich gehört, mit Homer, stellt aber in einem späteren Kapitel auch dar, daß im Buch Hiob des Alten Testaments an mehreren Stellen vom Lachen der Tiere die Rede ist (Hiob 39, 5-8; 39, 13-18; 39, 19-25; 40, 25-31).
Das ist schön; bisher kannte ich sie nur weinend bei Homer.
Re: Das Lachen der Tiere
Ὑληβάτης schrieb am 12.05.2009 um 20:34 Uhr (Zitieren)
Hervorhebung von mir

Das ist gut.

Lachen bei Homer Tiere?
Re: Das Lachen der Tiere
Γραικίσκος schrieb am 12.05.2009 um 20:38 Uhr (Zitieren)
Nicht, daß ich wüßte. Sie weinen nur.
Also kämpften sie dort, und eisernes dumpfes Getöse
Drang zum ehernen Himmel hinauf durch den wogenden Äther.
Doch des Achilleus Rosse, die abseits standen vom Kampfe,
Weinten
, seitdem sie die Kunde gehört, daß ihr zügelnder
Lenker
Liege im Staube, gefällt von der Hand des mordenden Hektor,
Ob Automedon auch, der wehrhafte Sohn des Diores,
Immer wieder sie traf mit dem Schlage der schwirrenden Geißel,
Oft mit schmeichelnden Worten sie trieb und mit drohenden
wieder.
Weder zurück zu den Schiffen zum weiten Hellespontos
Wollten sie beide, noch auch in die Schlacht zu den Danaern
gehen.
Sondern so wie die Säule, die sicher und fest auf dem Hügel
Steht als Mal eines Toten, des Mannes oder auch Weibes,
Standen sie, ohne zu wanken, und hielten den prächtigen Wagen,
Nieder zu Boden die Köpfe gesenkt, und Tränen der Trauer
Rannen heiß aus den Lidern herab; so schmerzlich vermißten
Diese den Lenker
; die üppigen Mähnen entquollen dem Ringe
Beiderseits neben dem Joch und wurden vom Staube besudelt.
Voll Erbarmen gewahrte die Weinenden eben Kronion,
Schüttelte trauernd sein Haupt und sprach zum eigenen Herzen:
„Ärmste, warum nur schenkten wir euch dem Könige Peleus,
Euch, die unsterblichen, alterslosen, dem sterblichen Manne?
Wohl die Leiden zu teilen mit unglückseligen Menschen?
Denn kein anderes Wesen wirklich ist mehr zu bejammern
Als der Mensch von allem, was atmet und kriecht auf der Erde.“
[...]

[Quelle : Hans Rupé (Hrsg.): Homer - Ilias. München 21961, XVII Z. 424-447; S. 603]

Re: Das Lachen der Tiere
Ὑληβάτης schrieb am 12.05.2009 um 20:42 Uhr (Zitieren)
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das ist eine wirklich große Stelle!

Mich hat in jungen Jahren Achilleus gerührt, wie er im ersten Buch, glaube ich, am Strand sitzt, und seine Mutter kommt zu ihm.
Re: Das Lachen der Tiere
Γραικίσκος schrieb am 12.05.2009 um 21:04 Uhr (Zitieren)
Nietzsche war ja ein scharfer Kritiker des Mitleids, das er für eine jüdisch-christliche Verirrung hielt, sozusagen eine Aufweichung der Stärke des Willens.
Mich hat die Kenntnis dieser Homer-Stelle immer davon abgehalten, ihm in dieser Ansicht zu folgen.
Weder ist Mitgefühl eine Schwäche (Zeus!), noch ist es eine jüdisch-christliche Erfindung (Homer!).
Das hätte der Professor für Klassische Philologie, der er ja auch war, besser wissen müssen.
Re: Das Lachen der Tiere
Ὑληβάτης schrieb am 12.05.2009 um 21:37 Uhr (Zitieren)
Es scheint, als wären die Götter und sogar Homer nicht Nietzsches Meinung. Das wird ihn ärgern!
 
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