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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie (632 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 29.05.2011 um 15:07 Uhr (Zitieren)
Daß Gott vor fünfeinhalbtausend Jahren die Welt geschaffen hat mitsamt allen älter wirkenden Fossilien - ist das widerlegbar?
Falls es nicht widerlegbar ist, kann die Evolutionstheorie nicht beweisbar sein.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
ανδρέας schrieb am 29.05.2011 um 15:17 Uhr (Zitieren)

Radiokarbonmethode, Eisbohrkernanalyse, Kontinentaldrift etc. beweisen, dass die Zeiträume viel länger sein müssen. Gesteinsschichtenabfolge, Vulanasche, die in bestimmten Tiefen auf Zeiträume deutet, die weit länger als 5-6 Tsd. Jahre sind. Da braucht man nicht einmal Fossilien als Beweis.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Γραικίσκος schrieb am 29.05.2011 um 15:38 Uhr (Zitieren)
Aber das, was die Radiokarbonmethode usw. zeigen, könnte Gott doch so mitgeschaffen haben.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
ανδρέας schrieb am 29.05.2011 um 16:03 Uhr (Zitieren)
Damit würde man alles begründen können.
Und die Kontinentaldrift? Man kann rückrechnen, wann sich die Kontinente wo befunden haben und die Flussverläufe, die Tierarten etc. Das ist alles schlüssig. Oder Gott wäre ein Schelm, der uns der unseren Verstand verwirren will. Das hätte er auch einfacher haben können ...
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Γραικίσκος schrieb am 29.05.2011 um 16:08 Uhr (Zitieren)
Von Kreationisten werden all diese Dinge als 'Prüfung unseres Glaubens' interpretiert.
Man kann halt alles in jeder beliebigen Weise interpretieren, vgl. Goodman-Paradox, Quine &c.
Man muß nur gegebenenfalls Adaptionen beim Rest seiner Ansichten vornehmen, damit das Ganze widerspruchsfrei bleibt. Oder man muß auch Widersprüche (Paradoxien) akzeptieren.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Ὑληβάτης schrieb am 14.12.2011 um 21:17 Uhr (Zitieren)
Das muss man.
Unbestreitbar unter seriösen Kreationisten ist die Mikroevolution. Jede neu auftretende Resistenz eines Keims, jede neue Grippewelle kann doch zeigen, dass es eine Entwicklung gibt.
Mikroevolution ist auch in der Züchtung unbestreitbar. Vor ein paar hundert Jahren hatte der Mops wohl keine platte Schnauze - vor allem gab es nicht die aus Qualzüchtungen entstandenen Tierchen, die nicht mal richtig atmen können (evolutionär auch ein Unding, das nicht hätte überleben können).
Ich habe mich gefragt, ob zwischen Mikro- und Makroevolution evtl. nur ein menschliches Definieren liegt. Ab wann ist der Nachkomme eines Tieres noch ein Tier der gleichen Art, ab wann nicht mehr?

Auf diesen Thread bin ich aus einem anderen Grund gestoßen:
Gab es evolutionäre Gedanken in der Antike?
Wikipedia hat diesen Artikel dazu:
http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_evolutionary_thought#Greeks
Und verweist auf ein Buch zu den Vorsokratikern. Bei Anaximander bin ich mir nicht sicher, ob er eine Evolution annimmt (S.141f):
http://books.google.de/books?id=kFpd86J8PLsC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
ανδρέας schrieb am 14.12.2011 um 22:52 Uhr (Zitieren)

vgl. den Beitrag "Schwierige Entscheidung".

Da klingt Aristoteles stark nach Darwin.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Ὑληβάτης schrieb am 15.12.2011 um 19:01 Uhr (Zitieren)
?
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Γραικίσκος schrieb am 15.12.2011 um 19:02 Uhr (Zitieren)
ανδρέας schrieb am 12.12.2011 um 20:10 Uhr:
Ein erster wiki-Blick. Das klingt nach Darwin:


Die Natur stattet jede Tierart so aus, wie es für das Gedeihen dieser Art am besten ist; sie wählt unter den gegebenen Möglichkeiten stets die zweckmäßigste aus


De animalium incessu 2 (704b12-18) und 8 (708a9-20); zur Anwendung in De partibus animalium James G. Lennox: Aristotle’s Philosophy of Biology, Cambridge 2001, S. 216-218.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Γραικίσκος schrieb am 15.12.2011 um 19:22 Uhr (Zitieren)
Da ist der Weg zu Darwin aber noch weit, der ja nicht von einer Zweckmäßigkeit ausgeht (einer planenden Vernunft, wie bei Aristoteles), sondern den Anschein von Zweckmäßigkeit als Effekt einer Auslese ansieht, ganz ohne planende Vernunft.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Ὑληβάτης schrieb am 15.12.2011 um 21:41 Uhr (Zitieren)
Aha. Aber das klingt gar nicht nach Darwin oder Evolution.
Die Natur stattet jede Tierart so aus, wie es für das Gedeihen dieser Art am besten ist;
In der Evolutionstheorie heißt es doch, dass die Eigenschaften durch Auslese entstehen, oder?
Dieses Zitat klingt vor allem nicht so, dass es eine Anpassung an die Umwelt gibt. Ist Aristoteles nicht sogar kontra-evolutionär?
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
ανδρέας schrieb am 15.12.2011 um 22:10 Uhr (Zitieren)
"sie wählt unter den gegebenen Möglichkeiten stets die zweckmäßigste aus" und stattet die Tiere dann entsprechend aus ...

ja, das scheint zielgerichtet zu sein. Und das widerspricht Darwins Ansatz. Immerhin, es findet eine Auswahl der Möglichkeiten statt. Und dann dürfte es für Aristoteles unabänderlich so bleiben.
Zumindest bezog er sich auf die Natur und nicht auf Götter, die willkürlich Arten zu ihrem Zeitvertreib geschaffen haben. Das ist ein Fortschritt im Denken, finde ich.
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
Ὑληβάτης schrieb am 15.12.2011 um 22:17 Uhr (Zitieren)
Kann ich ganz bescheiden nochmal nach Anaximander fragen?
Re: Schöpfungsgeschichte vs. Evolutionstheorie
ανδρέας schrieb am 15.12.2011 um 22:44 Uhr (Zitieren)
Aus wiki:

Anaximander sagt, die ersten Lebewesen seien im Feuchten entstanden und von stachligen Rinden umgeben gewesen. Im weiteren Verlauf ihrer Lebenszeit seien sie auf das trockene Land gegangen und hätten, nachdem die sie umgebende Rinde aufgeplatzt sei, ihr Leben noch für kurze Zeit auf andere Weise verbracht.


Diels / Kranz, Fragment 12A30; zit.n. Rapp, S. 51.

Von Anaximander habe ich selbst keine Texte. Klingt merkwürdig, aber auch ein wenig nach "Schlammspringern". Immerhin: das Leben entstand nach heutiger Erkenntnis wirklich "im Feuchten".
Schlaue Gedanken. Was hätten mache antike Philosophen vor 2500 Jahren mit unseren technischen Möglichkeiten wohl noch alles herausgefunden!
 
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