α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Sarkophag Ludovisi (466 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 08.06.2011 um 22:34 Uhr (Zitieren)
Der Imperator im Zentrum trägt ein Kreuz (X) auf der Stirn; dieses soll den in den Mithras-Kult Eingeweihten kennzeichnen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/Grande_Ludovisi_Altemps_Inv8574.jpg
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 08.06.2011 um 23:05 Uhr (Zitieren)
Haben wir hier schonmal über den Mithras-Kult gesprochen?
Er war dermaßen populär in der Spätantike, daß er um ein Haar dem aufsteigenden Christentum den Rang abgelaufen hätte.
Wie wäre dann die Geschichte Europas verlaufen?
(Der Mithras-Kult sprach in erster Linie Soldaten und Beamte an, das Christentum Frauen und Sklaven. Soweit ich informiert bin, war der Mithras-Kult die einzige Religion, die prinzipiell keine Frauen aufgenommen hat.)
Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 08.06.2011 um 23:10 Uhr (Zitieren)
War das der Kult, dem Augustinus auch mal anhing oder verwechsel ich da was?
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 08.06.2011 um 23:21 Uhr (Zitieren)
In einer Biographie lese ich gerade, daß er in seiner Jugend Manichäer war. Das ist nicht dasselbe.
Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 08.06.2011 um 23:28 Uhr (Zitieren)
Manichäer - das ist in der Tat etwas anderes.

Der Mithraskult wurde von Aurelian favorisiert und nannte seinen Gott Sol Invictus; jetzt fällt es mir wieder ein, es gab mal eine TerraX-Sendung darüber.
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 08.06.2011 um 23:35 Uhr (Zitieren)
In Rom habe ich schon einige Male Mithräen besucht. Diese Kultstätten lagen immer unter der Erde.
Mithras war eine Verkörperung des Sonnengottes. Er wird in diesem Zusammenhang als junger Mann mit phrygischer Mütze auf dem Rücken eines Stieres dargestellt - im Begriff, dem Stier einen Dolch in die Halsschlagader zu stechen. Das soll auch eine Kulthandlung gewesen sein, d.h. die Adepten standen darunter und wurden von dem Blut überströmt.
Komische Geschichte. Aber weil es sich um einen Mysterienkult handelte, weiß man wohl auch nicht sehr viel davon.
Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 29.07.2011 um 20:41 Uhr (Zitieren)
Auf der Saalburg muss es auch ein Mithrasheiligtum gegeben haben, jedenfalls ist es in der Übersichtskarte eingezeichnet.
Da werde ich morgen mal genau hinschauen.


Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 29.07.2011 um 20:43 Uhr (Zitieren)
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 30.07.2011 um 09:14 Uhr (Zitieren)
Die zitierte Tafel klingt ja eher skeptisch.
Berichte uns doch Deine Eindrücke.
Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 31.07.2011 um 06:52 Uhr (Zitieren)
Zur Kaiserzeit wurde offensichtlich auf der Saalburg ein Mithrastempel rekonstruiert, den es so wohl nie gegeben hatte.

Eben jene Tafel steht neben einem Gebäude gegenüber der eigentlichen Saalburg, hinter Bäumen etwas verdeckt.
Der Zufahrtsweg dorthin wird gerade saniert.
Das Gebäude ist eigentlich unscheinbar, fensterlos, das Tor fest verschlossen; die vielen Spinnenweben daran zeugen davon, dass die Kultdiener ihre Pflichten vernachlässigen.
Vor dem Tempel ist ein Mini-Teich, ganz grün bedeckt mit Teichlinsen. Irgendwelche Kleintiere leben in diesem Teich, wenn ich der Bewegung im Wasser traue; außerdem ragen kleine "Hühnerleitern" aus dem Wasser ans Ufer ...
Ich dachte an Molche oder dergleichen - ob es sich um Opfertiere für diese Gottheit handelt?



Die Inschriften der Fundstücke sind uneinheitlich, was die Stellung des Mithras im Götterolymp angeht.
Einmal ist zu lesen, dass Sol Invictus dem Mithras als Universalgott untergeordnet sei; an anderer Stelle sieht es eher aus, als seien Mithras und Sol Invictus identisch.
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 31.07.2011 um 10:02 Uhr (Zitieren)
Eine sehr anschauliche Schilderung. Jetzt kann ich es mir vorstellen.
Zum Verhältnis von Mithras und Sol Invictus gab es vielleicht auch in der Antike schon unterschiedliche Auffassungen. Religionen sind ja oft sehr heterogen.
Re: Sarkophag Ludovisi
Γραικίσκος schrieb am 31.07.2011 um 22:42 Uhr (Zitieren)
Zum Mithras-Kult gibt es übrigens nur sehr wenige literarische Quellen. Das Wenige, was wir über ihn wissen, liefert die Archäologie.
Re: Sarkophag Ludovisi
Πέγασος schrieb am 06.08.2011 um 06:19 Uhr (Zitieren)
"Mithras, Demeter, Isis – und Jesus" lautet der Artikel der neuen epoc-Ausgabe. Die PDF-Datei ist zu finden unter:

http://www.epoc.de/artikel/1117693
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Regenbogen

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.