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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Warren-Becher (783 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 14:18 Uhr (Zitieren)
http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=67b31e-1308226511.jpg&size=original

http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=a79f6e-1308226600.jpg&size=original

Diese antike Darstellung würde man heutzutage wohl als pornographisch, gar pädophil einstufen, oder?
Wie haben sich hierin die Maßstäbe geändert!
Re: Der Warren-Becher
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 16.06.2011 um 17:32 Uhr (Zitieren)
Ich habe den Bildband über Hadrian gerade nicht hier vorliegen, aber ich glaube dort habe ich die Becher schon mal gesehen.
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 17:39 Uhr (Zitieren)
Das mag sein. Er stammt jedenfalls aus dieser Zeit.
Meine Quelle ist jedenfalls ein Bildband über antike erotische Kunst.
(Im Archäologischen Museum von Neapel gibt es eine eigene Ausstellungsabteilung zu den entsprechenden Funden aus der Gegend, also speziell Pompeii und Herculaneum.)
Re: Der Warren-Becher
ανδρέας schrieb am 16.06.2011 um 19:43 Uhr (Zitieren)
Derartige Darstellungen waren durchaus normal. In Pompei hat man jede Menge Fresken etc. in den zahlreichen Bordellen gefunden: z.B.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,338536,00.html

Die heute vorherrschende Moral, die ja christlich geprägt ist, hat zumindest in einer bestimmten Phase, zur Zeit des Untergangs Pompei`s war sie noch im Gange, keine Vorbilder. Allerdings unterlag die Moral wohl auch damals Moden.
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 22:17 Uhr (Zitieren)
In Pompei hat man jede Menge Fresken etc. in den zahlreichen Bordellen gefunden:

Vorsicht! In Pompeii ist nur ein Bordell zweifelsfrei identifiziert, und so steht es auch in dem Spiegel-Artikel.
Die zahlreichen erotischen Darstellungen in zahlreichen anderen Häusern belegen eben etwas ganz anderes, das in meinen Augen eigentlich Erstaunliche: Daß Privatleute, die doch öfters Gäste bewirteten, ihre Häuser ganz offen mit Pornographie schmücken konnten.
Heute versteckt man Pornographie eher.
Das ist der eigentliche 'Paradigmen-Wechsel'.
(Früher hat man bei Funden in Pompeii gedacht: Aha, Pornographie im Haus, also muß es sich um ein Bordell handeln. Heute weiß man, daß es sich um ganz normale Privathäuser handelte.)

Nietzsche: "Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken. Er ging daran zwar nicht zugrunde, aber er entartete zum Laster."
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 22:24 Uhr (Zitieren)
In Pompeji steht das einzige zweifelsfrei identifizierbare Bordell der Antike.

So beginnt der Spiegel-Artikel.
(Das ist ja an sich schon erstaunlich. Vermutlich braucht eine Gesellschaft, die Sklaverei kennt, gar nicht so viele Bordelle.)
Re: Der Warren-Becher
ανδρέας schrieb am 16.06.2011 um 22:39 Uhr (Zitieren)

Ich habe auf Phönix vor einigen Wochen einen Bericht über Pompei gesehen. Dort wurden zahllose Hinweise, Wegweiser und Zeugnisse dieses Geschäftszweigs aufgezeigt. Die Stadt war voller Absteigen zum Zwecke eindeutigen Amusements. Allerdings folgte Ende des 1. Jhdts ein Phase größerer Zurückhaltung. Aber das Gewerbe war sicher nicht tot. Sklavinnen gab es ja genug, die man, ähnlich wie heute, dazu nötigte.
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 22:48 Uhr (Zitieren)
Vielleicht war das die archäologisch überholte Auffassung? Vor zwei Jahren war ich zuletzt in Pompeii, und da wurde von der Reiseführerin auch nur ein einziges Bordell als gesichert erwähnt. (Der Spiegel-Artikel schreibt dies ja ebenfalls so.) Es ist identifizierbar durch 1. einen Phallus als Wegweiser im Straßenpflaster und 2. die zahlreichen kleinen Steinbett-Kabinen.
Also: In Pompeii - Stand: zweite Hälfte des 1. Jhdts. - gab es nur ein eindeutiges Bordell.
Daß dies das für die gesamte Antike einzig erhaltene eindeutige Bordell ist, muß ich dem Spiegel-Artikel glauben.
Viele Häuser in Pompeii enthielten erotische bzw. pornographische Darstellungen, teils als Fresken, teils als Kunstobjekte wie der Warren-Becher. Gleichwohl handelte es sich anscheinend und Privathäuser wohlhabender & wohlangesehener Männer.
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 22:50 Uhr (Zitieren)
und = um
Re: Der Warren-Becher
ανδρέας schrieb am 16.06.2011 um 22:55 Uhr (Zitieren)

Gut, mag man heute nur ein Bordell identifizieren können. Die Darstellungen in den Privathäusern bestätigen zumindest einen für unsere Sicht unbeschwerten Umgang mit dem Thema.
Der Warren-Becher ist jedenfalls recht hübsch.

Gute Nacht
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 16.06.2011 um 23:01 Uhr (Zitieren)
Es gab gewiß mehr Bordelle als dieses eine in der Antike. Aber wenn wirklich nur ein einziges erhalten ist - im Gegensatz zu den zahlreichen erhaltenen Tempeln, Triumphbögen, Amphitheatern, Palästen, selbst den später verfemten Mithräen -, ist das schon erklärungsbedürftig.

Heute nicht mehr. Gute Nacht!
Re: Der Warren-Becher
Γραικίσκος schrieb am 17.06.2011 um 13:42 Uhr (Zitieren)
Die Hypothese behalte ich einmal im Kopf: Daß Gesellschaften mit Sklaverei weniger Bordelle 'brauchen' - auch wenn Sklaverei natürlich um nichts besser ist.
 
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