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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Empathie # 2: Was uns von früheren Menschen trennt (432 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 17.06.2011 um 13:27 Uhr (Zitieren)
Eines der ganz großen wissenschaftlichen Modelle, das unsere Weltanschauung von derjenigen früherer Menschen unterscheidet, ist der Darwinismus, die Evolutionstheorie: Daß sich durch die Vermehrung aller Lebewesen eine Verknappung von Lebensraum und Lebensmitteln ergibt, daß sich daraus eine Konkurrenzsituation unter Lebewesen (derselben Art und verschiedener Arten untereinander) ergibt, in welcher (struggle for life) sich die Bestangepaßten durchsetzen, wodurch sich die Arten weiterentwickeln. Arten (Spezies), die für Platon als Ideen noch ganz überzeitlich waren, geraten so in einen zeitlichen Wechsel, eine Entwicklung.

Schon Darwin selbst hat erkannt, daß sich daraus, wenn man dieses Modell nämlich auf menschliche Gesellschaften überträgt (Sozialdarwinismus), weitreichende Konsequenzen, etwa für unsere Moral, ergeben.

Sehr früh bereits hat der russische Anarchist Pjotr Kropotkin gegen diese Deutung der Natur Einspruch eingelegt: "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt" (1902).
Nun hat der bekannte Primatologe Frans de Waal ein neues Buch veröffentlicht, in dem er dem Phänomen der Empathie in der Natur nachgeht und erstaunliche Beobachtungen vorträgt: wie z.B. ein Affe seinen Sohn davon abhält, ein Entenküken zu quälen, das dieser sich aus einem Wassergraben geschnappt hat.
Frans de Waal: "Das Prinzip Empathie. Was wir von der Natur für eine bessere Gesellschaft lernen können." (München 2011)

Die Natur ist anscheinend nicht so hart, egoistisch und rücksichtslos, wie Darwin es suggeriert.

"O Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Zank und Streit!
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit."
[i(Wilhelm Busch)[/i]
Re: Empathie # 2: Was uns von früheren Menschen trennt
Γραικίσκος schrieb am 17.06.2011 um 13:37 Uhr (Zitieren)
Ich bekomm's nicht hin mit den s, vor allem nicht, wenn ich mich in Eifer schreibe.
"O Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Zank und Streit!
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit."

[i](Wilhelm Busch)
Re: Empathie # 2: Was uns von früheren Menschen trennt
Γραικίσκος schrieb am 17.06.2011 um 13:38 Uhr (Zitieren)
Nein, ich geb's auf mit den [i]s ...
Re: Empathie # 2: Was uns von früheren Menschen trennt
ανδρέας schrieb am 17.06.2011 um 17:39 Uhr (Zitieren)

Vermutlich trennt uns weder die Physiognomie, noch die grundsätzliche Intelligenz von früheren Menschen (Cro-Magnon), sondern der Grad der Technologisierung. Vielfach treffen heute Computer bereits Entscheidungen.

Allerdings denke ich, dass es einen wesentlichen Punkt gibt: frühere Menschen waren stets Herr ihrer Werkzeuge. Heute besteht die Möglichkeit, dass sich dieses Verhältnis auch umkehren kann: der Mensch wird zum Diener seiner Werkzeuge. Intelligente Computerprogramme könnten in einigen Generationen so weit entwickelt sein, dass Werkzeug und Bediener ununterscheidbar werden. Oder die Robotik findet entscheidende Bedeutung, indem Implantate die Entwicklung der Menschen beeinflussen. Vielleicht kann man bald Gedächtnischips in das menschliche Gehirn einbauen oder gleich die Daten des ganzen Hirns sichern und an einen Klon weitergeben. Vielfach treffen heute Computer bereits Entscheidungen.

Da fragt sich, ob der "menschliche Faktor", u.a. die Barmherzigkeit, dabei auf der Strecke bleiben wird. Man müsste in 100 Jahren mal nachschauen ...
 
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