Γραικίσκος schrieb am 18.06.2011 um 10:43 Uhr (Zitieren)
Wie Βουκέφαλος (Alexanders Pferd) sich im von Πέγασος empfohlenen Polis-Band vorstellt: er sei kein ἄνθρωπος, sondern ein ζῷον.
Ist das griechisch gedacht?
ζῷον ist, soweit ich weiß, eher der Oberbegriff (Lebewesen), und der Mensch ist durchaus auch ein ζῷον (πολιτικόν).
ὁ θήρ - etymologisch mit unserem 'Tier' verwandt - bezeichnet das jagbare Wild.
Haben Griechen überhaupt ein Wort für 'Tier im Unterschied zum Menschen', oder ist für sie der Gegensatz nicht eher: die Unsterblichen einerseits und die sterblichen Wesen andererseits: Löwen, Menschen, Pferde ...?
Definitiv habe ich es für Homer gelesen, daß er kein Wort für 'Tier' kennt.
Re: griechische Tiere
Πέγασος schrieb am 18.06.2011 um 11:47 Uhr (Zitieren)
Mir ist die griechische Denkweise in dieser Hinsicht nicht so ganz klar, insofern kann ich dazu keinen Beitrag leisten.
Ich meine nur: Βουκέφαλος aus dem Buch konnte sich aber gar nicht anders vorstellen, denn von seiner Art her ist er durch und durch menschlich: als königliches Pferd hört er nicht gern auf einen Diener, ist starrköpfig und arrogant. Zum Beispiel "denkt" Βουκέφαλος über den Sklaven Νέστορ: Τίς ἐστιν οὗτος ὁ δοῦλος; Μαίνεται. Τί οὗτος θέλει; Ἐγὼ δὲ ἵππος ἐλεύθερός εἰμι ... Nestor "ersucht" das Pferd, doch in den Stall zu gehen. (Nestor mit gestreifter Weste wirkt wie ein englischer Kammerdiener - einfach köstlich)
Ein Pferd mit solchen Eigenschaften wirkt recht possierlich; bei seinem Herrn, Alexander, lässt man derlei nicht so leicht durchgehen.
Re: griechische Tiere
Γραικίσκος schrieb am 18.06.2011 um 11:54 Uhr (Zitieren)
[Lächeln]
Mit meinem Gedanken wollte ich dem Βουκέφαλος keinen schulmeisterlichen Vorwurf machen, auch wenn's so rüberkam.
Re: griechische Tiere
Πέγασος schrieb am 18.06.2011 um 20:17 Uhr (Zitieren)
Nein, als "schulmeisterlicher Vorwurf" kam das keinesfalls rüber.
Und selbst wenn, an Βουκέφαλος würde das sicher abprallen. ;-)