Γραικίσκος schrieb am 21.06.2011 um 17:53 Uhr (Zitieren)
In dem neuen Roman von Donna Leon unterhält sich die Literaturwissenschaftlerin Paola Brunetti mit ihrem Mann, Commissario Guido Brunetti:
(Donna Leon: Auf Treu und Glauben. Commissario Brunettis neunzehnter Fall. Zürich 2011, S. 113)
Die Hervorhebungen antiker Fälle stammen natürlich von mir.
Paola meint anscheinend, daß Verrat das Leben leidvoll, die Literatur aber besser, spannender macht.
Re: Ein Plädoyer für Verrat
Γραικίσκος schrieb am 21.06.2011 um 18:11 Uhr (Zitieren)
Vermutlich kommt nicht einmal eine Heiligen-Vita ohne Falschheit und Verrat aus.
- Entweder mutiert der Saulus zum Paulus
- oder die Bösen sind die Anderen, durch deren Bosheit der Heilige erst zum Heiligen wird.
Re: Ein Plädoyer für Verrat
ανδρέας schrieb am 21.06.2011 um 19:02 Uhr (Zitieren)
Ein schmaler Grat: List oder Verrat
Arminius war listig. Aus Sicht der Römer ein Verräter, der das Vertrauen des Varus missbrauchte. Odysseus, der Listige, überwand die Freier Penelopes mit List und Brutalität. Oder den Polyphem: Verstand siegt über rohe Kraft.
Das Publikum ist mit den Schlauen. Die moralische Bewertung hängt davon ab, zu wessen Leidwesen die List/der Verrat begangen wurde.
So überlebt man ...