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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ζῷον πολιτικόν und der Euro (384 Aufrufe)
ανδρέας schrieb am 27.06.2011 um 22:22 Uhr (Zitieren)
Aristoteles sieht den Menschen als ζῷον πολιτικόν, ein soziales, auf soziale Gemeinschaft und soziale Gmeinschaft bildendes Wesen. Leider kannte er die Spieltheorie noch nicht:

Das soziale Dilemma

http://www.spieltheorie.de/Beispiele/Euro-soziales-Dilemma.htm

Drei alte Freunde fahren gemeinsam mit ihren Harleys durch die Berge und kehren abends ein. Niemand will pingelig sein, und so einigt man sich darauf, zum Schluss die Rechnung einfach durch drei zu teilen, anstatt dass jeder einzeln bezahlt. … ein soziales Dilemma.… Jeder der drei Harley-Fahrer würde normalerweise eine Hauptspeise essen und dazu zwei (natürlich alkoholfreie) Biere trinken. Fahrer 1 würde zwar eigentlich gern einen Nachtisch essen, findet ihn aber zu teuer und würde ihn daher normalerweise weglassen. Fahrer 2 geht es ebenso mit der Suppe und Fahrer 3 mit einem Vorspeisenteller. Zahlt jeder einzeln, dann bleibt es auch dabei. Wird die Rechnung aber geteilt, dann bezahlt jeder einzelne auf einmal gar nicht mehr seine Zusatzspeise ganz, sondern nur noch ein Drittel davon.
Nehmen wir einmal Fahrer 2 mit seiner Suppe. Sie kostet 6 Euro …. Diese 6 Euro findet er zu viel für eine Suppe, für 2 Euro hingegen würde er sie essen. Indem die Rechnung durch drei geteilt wird, kostet sie ihn aber tatsächlich nur noch 2 Euro. Das kann er sich leisten und bestellt sie. Fahrer 3 hört das und weiß nun, dass er die Suppe des anderen subventioniert, wenn er seinen Vorspeisenteller nicht bestellt, also bestellt er ihn, obwohl er ihn mit 12 Euro eigentlich zu teuer findet. Das gleiche passiert danach mit Fahrer 1, der guten Gewissens beim Nachtisch zuschlägt. Aus dem gleichen Grund trinken alle zwei Bier mehr als sie sonst getrunken hätten und legen noch einen Schnaps nach. Am Ende bezahlen alle das doppelte, weil sie über ihre Verhältnisse gelebt haben.


Was sagt uns das über die Schuldenkrise?

Das hätte Aristoteles sicher nicht gedacht ...
Re: ζῷον πολιτικόν und der Euro
Γραικίσκος schrieb am 27.06.2011 um 22:35 Uhr (Zitieren)
Ja. Wenn Menschen die Verantwortung teilen können, verhalten sie sich ganz anders, als wenn sie alleine verantwortlich wären.
Mir spukt irgendeine Untersuchung zu diesem Thema im Kopf herum, auf die ich aber heute nicht mehr komme. Sie bestätigt jedenfalls 'vollinhaltlich' Deine These, Andreas.
Re: ζῷον πολιτικόν und der Euro
Ὑληβάτης schrieb am 07.07.2011 um 21:50 Uhr (Zitieren)
Wir haben neulich mit Freunden im Urlaub aus einer Urlaubskasse gelebt. Ich jedenfalls habe nicht mehr bestellt als sonst. Auch nichts Teures. Aber das muss nichts heißen.
Einem Freund war es auch mal peinlich, dass er das Teuerste Essen genommen hatte. Mir war es peinlich, dass er offensichtlich drauf geachtet hatte. Das heißt, dass das Maß an Peinlichkeiten dadurch erhöht war, dass wir uns die Ausgaben geteilt haben ...
Re: ζῷον πολιτικόν und der Euro
Γραικίσκος schrieb am 07.07.2011 um 22:31 Uhr (Zitieren)
Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Re: ζῷον πολιτικόν und der Euro
ανδρέας schrieb am 08.07.2011 um 12:50 Uhr (Zitieren)
Ὑληβάτης,

deine Erfahrung zeugt auch vom Niveau der Leute, mit denen man das machen kann. Für anonyme Gruppen und Gesellschaften gilt das allerdings kaum. Wer den Artikel im aktuellen Stern liest, weiß, dass in Griechenland alles desolat ist: Wähler gehen vor der Wahl zum Bürgermeister zum Kandidaten und verschachern ihre Stimme gegen Amtsstellen für ihre Verwandten nach der Wahl. Der Verwaltungsapparat ist sinnlos aufgebläht. Wer nicht mit macht, gerät ins Hintertreffen usw. .
Cosi fan tutte ... und nicht nur die Frauen.
 
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