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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Lebt die Gräzistik noch? (1251 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 20.05.2009 um 15:52 Uhr (Zitieren)
Weiß eigentlich jemand, was die Gräzistik in den letzten, sagen wir, 20 Jahren an wichtigen neuen An- und Einsichten produziert hat?
Ich meine, neben der breit diskutierten Raoul-Schrott-Hypothese zu Homer und seiner neuen Ilias-Übersetzung.
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Βοηθός Ἑλληνικός schrieb am 20.05.2009 um 16:04 Uhr (Zitieren)
Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir, der Klassische Philologie studiert hat, hat beim letzten Klassentreffen zu mir gesagt, dass viele seiner Kommilitonen Griechisch nur als "notwendiges Übel" gesehen haben und Griechisch ein Schattendasein fristet. Schade eigentlich...Meine Kollegin in der Praxis hat 2 Söhne, der eine macht gerade Abitur im Gymnasium Reichenhall...Schau mal, wie die für Griechisch als Humanistisches Gymnasium werben:
http://karlsgymnasium-bgl.de/
(auf "griechisch" klicken und dann auf "warum griechisch lernen")


Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 20.05.2009 um 16:09 Uhr (Zitieren)
Dort findet sich ein schönes Gedicht von D(orothee) Sölle zum Thema "Griechisch lernen". Schaut mal rein.
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 20.05.2009 um 16:12 Uhr (Zitieren)
Leider ist Deine Antwort ansonsten ja eher betrüblich. Hoffentlich liefern wir hier für den einen Leser oder die andere Leserin Anregungen, die Lebendigkeit des griechischen Denkens in griechischer Sprache zu erproben.
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 20.05.2009 um 16:15 Uhr (Zitieren)
Der Philosoph Alfred N. Whitehead hat einmal gesagt, die gesamte europäische Philosophie bestehe eigentlich nur aus Randbemerkungen zu Platon.
Das ist aber auch schon etliche Jahrzehnte her. Ich weiß nicht, ob man das noch für die darauf folgende Analytische Philosophie behaupten kann.
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Ευφροσύνη schrieb am 20.05.2009 um 21:48 Uhr (Zitieren)
Ich fühle mich wie ein Lichtblick, ich, die ich Griechisch studiere :-)
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 20.05.2009 um 22:37 Uhr (Zitieren)
Das bist Du dann ja auch!
Was machst Du denn so in Deinem Griechisch-Studium ... wenn ich das fragen darf?
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Ευφροσύνη schrieb am 20.05.2009 um 23:56 Uhr (Zitieren)
Ich mach erstaml das Graecum ;-) ansonsten zwei Vorlesungen bis jetzt, außerdem ein Tutorium zu Xenophon. Der Rest ist noch zu hoch für mich...
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Ὑληβάτης schrieb am 22.05.2009 um 13:58 Uhr (Zitieren)
Nach allem, was ich von "der Gräzistik" mitbekommen habe, tut sie in den letzten Jahrzehnten nicht anderes als sonst. Nur vielleicht anders.

Mal ehrlich: Ich war kein Student, der sich groß darum gekümmert hat, welcher Lehrstuhl der Welt von welcher Richtung / von welchem Lehrer geprägt ist. Ich habe mir lieber antike Texte angesehen. In HD gab es aber einen Generationenwechsel, als ich studiert habe. Mir scheint, dass die Klassische Philologie sich der neueren Philologie annähert und z.B. gender-studies, Rezeptionsästhetik und (De)Konstruktivismus mit ins Boot holt. Intertextualität ist z.B. bei Kallimachos sehr wichtig (und bei Ovid).
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 22.05.2009 um 14:00 Uhr (Zitieren)
Mir scheint, dass die Klassische Philologie sich der neueren Philologie annähert und z.B. gender-studies, Rezeptionsästhetik und (De)Konstruktivismus mit ins Boot holt.

Ist denn etwas Lesenswertes dabei herausgekommen?
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Ὑληβάτης schrieb am 22.05.2009 um 14:24 Uhr (Zitieren)
Um ehrlich zu sein, war mir das immer zu hoch! ;-)
Re: Lebt die Gräzistik noch?
Γραικίσκος schrieb am 22.05.2009 um 14:31 Uhr (Zitieren)
Man "entschlüsselt" klassische Texte mit modernem Instrumentarium. Was dabei herauskommt, ist methodisch analog dem, was auch schon der Klassizismus (Winckelmann) gemacht und Goethe zu den Versen veranlaßt hat:
"Was Ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In welchem sich die Zeiten spiegeln."
(aus dem Gedächtnis zitiert)
Vielleicht muß das jede Zeit tun, denn wir sind ja keine reinen, unvoreingenommenen Subjekte.
 
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