Sitz der Wunsch nach Glück für die größtmögliche Zahl so tief in uns, oder sind wir Hasardeure?

Zumindest wenn wir nicht hassen mögen.

Vielleicht ist die Überwindung größer, einen Teil sicher dem Tode zu weihen, als die Hoffnung, alle zu retten. Das Gewissen plagt ... Bei einigen Assessment-Tests stellt sich das Auswahl-problem: man kann in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht alle retten und muss auswählen, wer in welcher Reihenfolge gerettet werden soll. Dabei nimmt man in Kauf, dass die letzten praktisch keine Chance haben. All diese Experimente sind m.E. nur von bedingter Aussagekraft, wenn man in der warmen Stube sitzt und das eigene Leben in keiner Weise gefährdet ist. Und es gibt dabei ein großes Problem: sozial erwünschte Antworten! Keiner will der Mistkerl sein, der die harten Entscheidungen trifft.

Ich hatte auch B in Mehrheit vermutet. Die Formulierung alleine weckt das Unterbewußtsein, dass man vielleicht alle retten könnte...

Zu diesem Auswahl-Problem hatte ich kürzlich ein schönes Erlebnis in der Schule: Wen rettet man, wenn man nur einen Menschen retten kann - einen alten oder einen jungen?
Diese Frage hätte ich mir sparen können, waren doch die Gefragen allesamt jung. (Hätten sie anders geantwortet, wenn sie alt gewesen wären?)
Um die Diskussion zur Diskussion zu machen, schob ich die Frage nach: Und wenn der alte Mensch eure Mutter wäre?
Darauf sprach ich eine sehr stille Schülerin an.
Ihre Antwort: "Meine Mutter und ich stehen nicht so gut."

in der christlichen Seefahrt gilt:
"Frauen und Kinder zuerst"
(aber das ist ein hehres Ziel, Berichte über Schiffskatastrophen zeigen ein anderes Bild)

Ich erinnere mich an eine Aussage von Ernst Jünger - Offizier, der er war: "Der Offizier geht seiner Truppe immer voran - aber einen Bunker unter Beschuß verläßt er als letzter!"

Beim Massenanfall von Verletzten (Kriegsfall) gilt bis heute die sogenannte "Triage". Der Arzt wählt danach aus, wer die besten Überlebenschancen hat und weist danach die knappen Mittel zu ... und wer zuerst in den Hubschrauber kommt.

Die Art der Fragestellung beeinflusst ungemein.

Ein Beispiel:
Aufruf zum Verbot einer Chemikalie

Dihydrogen Monoxid sollte streng kontrolliert oder sogar ganz verboten werden!
- es kann übermäßiges Schwitzen oder sogar Erbrechen verursachen
- es ist Hauptbestandteil des sauren Regens
- in gasförmigem Zustand kann es schwere Verbrennungen bei Menschen verursachen
- Einatmen kann zum Tode führen
- Es ist verantwortlich für Erosion
- Es reduziert die Bremsleistung von Fahrzeugen erheblich
- Es wurde in Tumoren von Patienten mit Krebs im Endstadium gefunden

Kann man die Zulassung dieser Chemikalie weiter verantworten?

Dihydrogen Monoxid = H₂O
B-)
Es lebe die griechische Sprache....

bzw.
Es ist von Vorteil, zumindest ein wenig Griechisch zu beherrschen...
B-)

Ja, διψαλέος,

natürlich. Die meisten Menschen würden bei den "Nebenwirkungen" vermutlich gar nicht mehr darüber nachdenken, dass es sich um harmloses Wasser handelt. Leute, die weniger Kenntnisse/Allgemeinbildung (dürfte hier eigentlich reichen) haben sind auch leichter zu manipulieren. In DIESEM Forum war das auch kein Experiment, sondern ein Beispiel, wie so was geht.