zum Beispiel dieses:
Sokrates erntet in Seinem Garten 10 Pfund Orangen, derem Wasseranteil 99% beträgt. Als der Wasseranteil durch Verdunstung auf 98% gesunken ist, schenkt er sie seinem Schüler.
Wie heißt der Schüler? Wieviel wiegen die Orangen jetzt?

Bei 10 Pfund sind 99% = 9,9 Pfund Wasser
1% Festmasse sind 0,1 Pfund (Rest). Dieser Rest bleibt und ist nach der Verdunstung 2 %.
100%/2% sind 50 x 0,1 Pfund, also 5 Pfund.

Erstaunlich, oder?

Das verstehe ich nicht. Wie kann ein so geringer Wasserverlust einen so großen Gewichtsverlust bewirken?

Wir haben anfangs 9,9 Pfund Wasser plus 0,1 Pfund Festmasse.
Der Gewichtsverlust beim Wasser beträgt 1 % vom Ausgangsgewicht, also ebenfalls 0,1 Pfund.
Also müßten die Apfelsinen doch anschließend 9,9 Pfund wiegen, oder?

Ich merke schon, Ihr seid euch einig; also wird in meiner Überlegung wohl ein Fehler stecken. Aber ich verstehe es nicht.

Du must von der Festmasse ausgehen.. Sie bleibt absolut gleich (0,1 Pfund), verdoppelt sich aber relativ von 1% auf 2%... Versuche es mal auf Kästchenpapier zu malen!

Der Feststoffanteil hat sich verdoppelt und beträgt nun 2%. Bei 0,1 Pfund ergibt das insgesamt das 50 ig -fache, also 5 Pfund.
Man sieht nicht die Verdoppelung des kleineren Anteils, die zur Halbierung des Gesamtgewichts führt. Eine Frage der Relationen. I,1 Pfund sind übrigens nur 1,010101 % von 9,9 Pfund.

verschrieben ...

o,1 Pfund sind übrigens nur 1,010101 % von 9,9 Pfund.

@Γραικίσκος

Stell dir es so vor:
Auf der Agora in Athen stehen Wahlen an,
auch Alkibiades, der Schlingel stellt sich zur Wahl
10000 Athener stimmen ab, wobei Alkibiades diesmal nur 1000 Stimmen = 10% erhält...
Er fechtet die Wahl an und tatsächlich wird sie noch mal neu angesetzt.
Alkibiades versucht nun, ein wenig zu manipulieren und schafft es, daß diesmal nur 5000 Athener erscheinen.
Aber auch diesmal erhält er nicht mehr als 1000 Stimmen, was aber nun 20% ausmacht.
(das mit den Orangen ist nur der umgekehrte Weg)

es muss aber "er ficht an" heißen, was die wenigsten wissen, insofern sei es dir verziehn ;-)

verziehen. Jaja, soviel zum Thema Fehler...

Um im Beispiel zu bleiben, müßten doch beim zweitenmal 1 % Athener weniger erscheinen = 9900, oder?

Diesen Fehler ficht Εὐφροσύνη mit Recht an - das sehe ich ein.

Nein, beim zweiten Beispiel ist der ANteil derer, die nicht für ihn stimmen, von 90 % auf 80 % gesunken.

Wieso erscheinen bei der zweiten Versammlung nur 5000 Athener, weil der Wasseranteil der Apfelsinen von 99 % auf 98 % gesunken ist?
[Aufschluchzen]

Nochmal, diesmal näher an den Orangen:
Kandidat A erhält bei der Wahl, bei der 100 Leute wählen, nur eine Stimme = 1%.
99 Leute =99 % habben für Kandidat B gestimmt.
Jetzt besticht A die Hälfte der Leute nicht zur Neuwahl zu gehen. Es gehen also 50 Leute hin, darunter immernoch der eine, der Kandidat A wählt. Kandidat A erhält also eine von 50 Stimmen = 2 %.
Die übrigen 98 % = 49 Leute haben für B gestimmt.

Legende:
Leute, die zur Wahl gehen = Masse der Orangen
Stimmen für A = Feststoff
Stimmen für B = Wasser in den Orangen
Leute, die zur 2. Wahl nicht erschienen sind = verdunstetes Wasser.

Das "habbe" ich kapiert.
Jetzt erkläre mir bitte noch, wieso sich das Gewicht der Apfelsinen halbiert, was Du ja - s.o. - selber als "erstaunlich" bezeichnet hast.
Verstehen kann ich auch, daß sich der prozentuale Anteil der Festmasse verdoppelt hat - das ist nicht das Problem.

Leute, die zur 2. Wahl nicht erschienen sind = verdunstetes Wasser.

Das ist der Punkt, den ich nicht verstehe; ich hatte meinen Beitrag verfaßt, bevor ich Deinen letzten gelesen habe.

Es ist die Hälfte der Leute nicht zum zweiten Wahlgang gekommen, aber nicht die Hälfte des Wassers verdunstet.

Es gilt:

G = Grundwert = 10 Pfund Orangen
w= Prozentwert = 0,1 Pfund
p = Prozensatz (%) = 1%

G = (w x 100)/ p , also 10 = (0,1 x 100)/1

Verdoppeln wir nun p auf 2 %, dann halbiert das den Grundwert G. Also 10/2 = 5 Pfund

Der Fehler liegt darin, dass die Apfelsine nicht 1% Wasser verliert, sondern, dass sich das Verhältnis der Masse des Wassers zur Masse des Feststoff bzw. zur Gesamtmasse um einen Prozentpunkt ändert. Hast du's mal aufgemalt?

Und deshalb ist doch die Hälfte (genau gesagt sogar etwas mehr) des Wassers verdunstet.

Denn nicht die Wassermasse ist von 99 auf 98% gesunken, sondern der Anteil.

Welche Art des Suizids könnt Ihr mir empfehlen?

zu Tode grübeln.
Ich mach dir 'ne Skizze (zu den Orangen). dauert kurz.

Vergleiche einfach nochmal die 98%-Fläche mit der 99%-Fläche

--> http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=cdbe73-1309892480.jpg&size=original

Ein Aspekt Deiner Zeichnung läßt so etwas Ähnliches wie Begreifen an meinem Horizont aufdämmern: "Wasser jetzt 49 Kästchen, das sind 98 % der Orangenfläche".
Das kann ich einsehen.

Das war das, was Ärzte eine schwere Geburt nennen.
Danke.

Γραικίσκος schrieb am 05.07.2011 um 20:47 Uhr:
Welche Art des Suizids könnt Ihr mir empfehlen?

eine exessive Orangendiät

B-)

Übrigens,
der Suizid im alten Hellas?

Bei Homer wird er als von den Göttern geschickter Wahnsinn bezeichnet?
Οἰδίπους blendete sich selbst, aber tötete sich nicht selbst..
Manche mythologischen Gestalten starben durch "dumme Selbsttötung",
(heute gibt es einen Preis im Internet posthum dafür, den "Darwin-Award"),
aber mir fällt im Moment kein Beispiel, weder historisch noch mythologisch, für einen Suizid aus "inneren Gründen" ein.
(verzweifelte Situation in einer ausweglosen Lage mal ausgenommen, z.B. Schlacht verloren u.ä.)

Moment!
Αἴας wurde doch vom Wahnsinn geschlagen und tötete zuerst eine Hammelherde, im Glauben, es wären eine Kompanie Feinde, und dann sich selbst...

Γραικίσκος schrieb am 05.07.2011 um 20:25 Uhr:
Wieso erscheinen bei der zweiten Versammlung nur 5000 Athener, weil der Wasseranteil der Apfelsinen von 99 % auf 98 % gesunken ist?
[Aufschluchzen]

Γραικίσκος schrieb am 05.07.2011 um 20:25 Uhr:
Wieso erscheinen bei der zweiten Versammlung nur 5000 Athener, weil der Wasseranteil der Apfelsinen von 99 % auf 98 % gesunken ist?
[Aufschluchzen]
Weil Alkibiades am Wahltag, geschickt wie er war, für eine Orangenschwemme gesorgt hatte.
Und bevor die Orangen ihren Wassergehalt verloren hätten, gingen die braven Athener Stimmbürger (ausschließlich Männer, die ihren Frauen im Haushalt zur Hand gingen) auf den Obst- und Gemüsemarkt einkaufen, anstatt ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen...
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Gibt's eigentlich Laptops, Notebooks mit vernünftigen Tastaturen...

irgenwann treibt mich mein Ding hier auch zu Gedankengängen, die die Nähe zum Suizid suchen...
oder Fenstersturz...
aber mein oller PC, mein "richtiger PC", ist nun mal in die Jahre gekommen, internettauglich ist der nicht mehr so richtig...

Weil Alkibiades am Wahltag, geschickt wie er war, für eine Orangenschwemme gesorgt hatte.
Und bevor die Orangen ihren Wassergehalt verloren hätten, gingen die braven Athener Stimmbürger (ausschließlich Männer, die ihren Frauen im Haushalt zur Hand gingen) auf den Obst- und Gemüsemarkt einkaufen, anstatt ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen...

:-))

@ διψαλέος
Deine Erklärung gefällt mir wirklich! Eine Lösung für beide Probleme gleichzeitig.

Das ist das Satyrspiel im Anschluß an die Tragödie meiner Mathematik-Kenntnisse.

So funktionieren „Wunderdiäten“:

Eine 120 kg schwere Person nimmt die neue Superdiät „gracilis – schlank in 6 Tagen“.
„Gracilis“ wirkt entwässernd.
Bei 120 kg sind 70% = 84 kg Wasser
30% Festmasse sind 36 kg (Rest). Dieser Rest bleibt und beträgt nach der Diät 32 %.
100%/32% ergibt 3,125 x 36, also 112,5 kg.
Also 7,5 kg in nicht mal einer Woche!!!

Wenn man den Kreislaufkollaps überstanden und genügend getrunken hat, wiegt man allerdings wieder so viel wie vorher …

Wenn man den Kreislaufkollaps überstanden und genügend getrunken hat, wiegt man allerdings wieder so viel wie vorher …

löl
(homerisches Lachen)
:-))