Bei der Gedenktafel musste ich an ein bekanntes Gedicht von Bertold Brecht denken:

Fragen eines lesenden Arbeiters

Wer baute das siebentorige Theben
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon,
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war,
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten doch in der Nacht, wo das Meer es verschlang,
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
…

Vielleicht hatten die Karthager ein anderes Verständnis als z.B. Römer und Griechen und haben Ruhm nicht nur auf Herrscher bezogen, sondern das Volk einbezogen.

Dann fällt freilich die besondere Erwähnung bestimmter Berufsgruppen, die nicht unmittelbr mit dem Straßenbau zu tun haben - Ofenwärter, Sandalenmacher -, auf.
Da habe ich, der ich in einer Stadt arbeite, in der das Fußballstadion "Esprit-Arena" heißt, halt an Sponsoring gedacht.

Zusammenhalt demonstrieren-Vorbildfunktion stärken-Sponsoring würdigen ... das kann man durchaus so sehen.
Heute würdigt man das ehrenamtliche Engagement der Bürger und nennt es "Anerkennungskultur".

Sponsoring ist es m.E. dann, wenn es hier um eine (letztlich geschäftlich motivierte) PR-Aktion der "Ofenwärter und Sandalenmacher" geht, die sich diese Erwähnung auf der Tafel durch Spenden für die Straße erkauft haben.
Genau wissen kann man das sicherlich nicht.

Es lebe die "Easy-Credit-Arena"!

Steinklopfer, Träger und Packer würde man vermutlich nicht eigens erwähnen. Zumindest würden die kaum Werbung machen, wie Händler und Meister, die auf neue Aufträge hoffen.
Es ist ein erstaunliches Dokument.