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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Buchtipp zur Sprache in der DDR (287 Aufrufe)
Πέγασος schrieb am 09.07.2011 um 21:52 Uhr (Zitieren)
Rayk Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns küssen
Antje Kunstmann Verlag, München 2009, 207 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Herr W. hat eines Tages eine ominöse Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? Mit der DDR hat er doch längst abgeschlossen, nachdem sie 1989 wie ein falsch montiertes Chemieklo zusammenklappte. War er je als Dichter auffällig geworden? Als unterdrückter gar? W. stellt Nachforschungen an, unterzieht sich bei der Psychologin Tyna Novelli einer Rückführungstherapie in die DDR-Vergangenheit und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel "Mögliche Exekution des Konjunktivs" abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München, alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft.


Ein herrliches Lesevergnügen für Liebhaber von Sprache und Sprachspielen ... und ein Einblick in den Kosmos des offiziellen DDR-Sprech.
Re: Buchtipp zur Sprache in der DDR
διψαλέος schrieb am 09.07.2011 um 23:25 Uhr (Zitieren)
Das Problem ist, daß sich die DDR als "neuer" Staat definiert hatte,
der zwar aus den "Ruinen auferstanden",
aber ansonsten nichts mit dem alten"Reich" zu tun hatte,
weil, nach Selbstdefinition, es der "erste Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden" war.
Die alte BRD hat sich stets als rechtmäßiger Nachfolger des "Deutschen Reiches" artikuliert und auch teilweise "Verantwortung" getragen
(Lastenausgleich, Entschädigung jüdischer Bürger in Form an Zahlungen an Israel, u.a.).

Was die "rheinische Republik" aber nicht davon abhielt,
Alt-Nazis in hohe und höchste Ämter zu setzen
(DAS gab es in der DDR übrigens auch!)
Zudem standen in beiden "Deutschlands" jeweils über 500.000 Soldaten der jeweiligen Besatzungsmächte....

Da war vorsichtige Politik seitens der Deutschen angesagt.

Was das bedeutete, zeigte ja das Jahr 1989.

Sobald eine Besatzungsmacht seine Hand zurückzog, fiel das ganze Konstrukt der Nachkriegszeit in sich zusammen.

DAS hätte auch umgekehrt passieren können!!!
2.
Die DDR war ein Unrechtsstaat, ohne jeden Zweifel,
mit einer gelenkten Justiz und allem, was eine Diktatur ausmacht.
Aber:
Die DDR hat niemals einen ihrer Nachbarn angegriffen
(obwohl Genosse Erich sehr gerne 1968 (Tscheoslowakei) dabei gewesen wäre).
Auch gab es, offizell, keine "Rassentheorie", die einen Teil der Bevöolkerung des eigenen Landes für "vernichtenswert" hielt.
(Nun ja, über manche "Sprachreglung" des Politbüros und des ZKs kann man diskutieren.)

Fazit:
In der DDR verhungerte man ebensowenig wie in der BRD,
das lag aber nicht an der Staatsform,
sondern an den geografischen Gegebenheiten.
Re: Buchtipp zur Sprache in der DDR
διψαλέος schrieb am 09.07.2011 um 23:31 Uhr (Zitieren)
Ehre wem Ehre gebührt:
"Tschechoslowakei"

das "χ" hat sich schon aufgemacht...
Erstsemesterinnenfete
Re: Buchtipp zur Sprache in der DDR
Γραικίσκος schrieb am 10.07.2011 um 13:12 Uhr (Zitieren)
An Πέγασος:
Ich habe mir das Buch bestellt und bin gespannt.
 
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