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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
μόνος θεῶν (370 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 10.07.2011 um 12:25 Uhr (Zitieren)
μόνος θεῶν γὰρ Θάνατος οὐ δώρων ἐρᾷ.
οὐδ' ἄν τι θύων οὐδ' ἐπισπένδων ἄνοις,
οὐ βωμός ἐστιν οὐδὲ παιωνίζεται.
μόνου δὲ Πειθὼ δαιμόνων ἀποστατεῖ.

(Aischylos: Niobe; fr. 160)
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 11.07.2011 um 21:50 Uhr (Zitieren)
Nur einer von allen Göttern läßt sich weder durch Geschenke noch durch Gebete & Lobgesang milde stimmen.
Re: μόνος θεῶν
ανδρέας schrieb am 11.07.2011 um 22:21 Uhr (Zitieren)

Nur der Tod ist unbestechlich und keiner Überredung zugänglich ...
Re: μόνος θεῶν
διψαλέος schrieb am 11.07.2011 um 23:01 Uhr (Zitieren)
ja, aber Θάνατος galt als der "sanfte" Tod,
der Bruder des Ὕπνος.

Er galt als unausweichlicher, aber wenn, dann doch als willkommener Gast, als "Erlöser".
Dagegen galt die Κήρ als die furchtbare Göttin des gewaltsamen, leidvollen Todes.
Re: μόνος θεῶν
ανδρέας schrieb am 12.07.2011 um 19:29 Uhr (Zitieren)
das Motiv findet sich auch im Christentum: "Abendlied", Claudius:
"...wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod
und wenn du uns genommen
lass uns in Himmel kommen ..."

Allerdings ist diese Vorstellung hier mit einer Verbesserung im Jenseits versüßt.
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 12.07.2011 um 19:41 Uhr (Zitieren)
Matthias Claudius: "Der Tod und das Mädchen", vertont von - ich glaube - Franz Schubert.
Re: μόνος θεῶν
Πέγασος schrieb am 12.07.2011 um 19:43 Uhr (Zitieren)
Θάνατος ist aber dennoch von einem ganz schön hinters Licht geführt worden, wenn ich mich richtig erinnere - freilich war der Preis dafür nicht gering.
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 12.07.2011 um 20:00 Uhr (Zitieren)
Diese Geschichte kenne ich nicht - oder ich stehe gerade auf der Leitung. Erzähle sie uns doch.
Re: μόνος θεῶν
Πέγασος schrieb am 12.07.2011 um 20:04 Uhr (Zitieren)
Oder ich irre mich? War das nicht Sisyphos?
Re: μόνος θεῶν
Πέγασος schrieb am 12.07.2011 um 20:07 Uhr (Zitieren)
Hades, werde ich eben belehrt ...
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 12.07.2011 um 20:11 Uhr (Zitieren)
"Sisyphos: Durch Fesselung des Thanatos sperrte er dem Totenreich den Zustrom, bis Hades ihn durch Ares befreien läßt. Als nun S. sterben muß, verbietet er seiner Frau die üblichen Totenopfer; durch deren Ausbleiben vermag er sich von Pluton oder Persephone Urlaub zu erwirken, um die Schuldige zurechtzuweisen. Natürlich bleibt er auf der Oberwelt. Schließlich führt Hermes auch ihn in den Hades, wo der bekannte Felsblock auf ihn wartet."
(Der Kleine Pauly)

Er hat Thanatos gefesselt!
Belehre die Belehrende!
Re: μόνος θεῶν
ανδρέας schrieb am 12.07.2011 um 20:17 Uhr (Zitieren)

Es gibt ein Märchen der Gebrüder Grimm:
"Der Gevatter Tod." Dort trickst der Arzt den Tod 2 mal aus! Aber am Ende rächt sich der Tod und der Arzt muss sterben ...
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 12.07.2011 um 20:20 Uhr (Zitieren)
Der Tod steht am Kopf- oder Fußende des Krankenbettes, nicht wahr?
Re: μόνος θεῶν
διψαλέος schrieb am 12.07.2011 um 20:37 Uhr (Zitieren)
In Bayern gibt's doch auch so ein Volksstück...
Da macht der Kandidat den Tod trunken...
B-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Brandner_Kaspar
Re: μόνος θεῶν
Γραικίσκος schrieb am 12.07.2011 um 20:41 Uhr (Zitieren)
Der Arzt und der Tod:
Gestern, Brüder, könnt ihr’s glauben?
Gestern bei dem Saft der Trauben,
(Bildet euch mein Schrecken ein!)
Kam der Tod zu mir herein.

Drohend schwang er seine Hippe,
Drohend sprach das Furchtgerippe:
„Fort, du teurer Bacchusknecht!
Fort, du hast genug gezecht!“

„Lieber Tod“, sprach ich mit Tränen,
„Solltest du nach mir dich sehnen?
Sieh, da stehet Wein für dich!
Lieber Tod verschone mich!“

Lächelnd greift er nach dem Glase;
Lächelnd macht er’s auf der Base,
Auf der Pest, Gesundheit leer;
Lächelnd setzt er’s wieder her.

Fröhlich glaubt ich mich befreiet,
Als er schnell sein Drohn erneuet,
„Narre, für dein Gläschen Wein,
Denkst du“, spricht er, „los zu sein?“

„Tod“, bat ich, „ich möcht auf Erden
Gern ein Mediziner werden.
Laß mich: ich verspreche dir
Meine Kranken halb dafür.“

„Gut, wenn das ist, magst du leben!“
Ruft er. „Nur sei mir ergeben.
Lebe, bis du satt geküßt,
Und des Trinkens müde bist.“

Oh! wie schön klingt dies den Ohren!
Tod, du hast mich neu geboren.
Dieses Glas voll Rebensaft,
Tod, auf gute Brüderschaft!

Ewig muß ich also leben,
Ewig! denn, beim Gott der Reben!
Ewig soll mich Lieb und Wein,
Ewig Wein und Lieb erfreun!

(G. E. Lessing)
Re: μόνος θεῶν
ανδρέας schrieb am 12.07.2011 um 20:41 Uhr (Zitieren)

Ja, die Lage der Patienten am Kopf-Fußende wird vertauscht ...

Der Himmel muss ein Palindrom sein:
man ist "relativ vitaler tot" ... als andernorts.
 
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