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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Eine Frage zum antiken Strafrecht (367 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 23.07.2011 um 17:15 Uhr (Zitieren)
Im mittelalterlichen Strafprozeß bestand die - gar nicht so selten genutzte - Möglichkeit, Tiere vor Gericht zu stellen. So konnte z.B. im Falle der Sodomie auch das 'schuldige' Tier mitangeklagt werden, und wenn ein Schwein einen Menschen angefallen hatte, landete es vor Gericht, nicht ohne einen Verteidiger sogar.

Vgl.:
Peter Dinzelbacher: Das fremde Mittelalter. Gottesurteil und Tierprozess. Essen 2006

Es gibt sogar einen eindrucksvollen Film über einen französischen Fall: "Pesthauch des Bösen".

Meine Frage: Sind solche Fälle auch aus der Antike bekannt? Oder war die zu rational für sowas?
(Allerdings denke ich mir, daß dies so irrational gar nicht ist im Vergleich zu unserer Praxis, Tiere, die Menschen angefallen haben, ohne jeden Prozeß einfach zu töten.)
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
ανδρέας schrieb am 23.07.2011 um 17:23 Uhr (Zitieren)

Mir fällt dazu nur die Anekdote mit dem Alten Fritz ein, der, als man ihm die Geschichte eines Kavalleristen mitteilte, der Sodomie mit seinem Pferd getrieben hatte, befahl: "Versetzt das Schwein zur Infantrie." Das Pferd wurde vermutlich in der Truppe belassen.

Mir scheint es allerdings nicht anders möglich als Tiere, die gefährlich sind, zu töten. Wie will man die umerziehen und sicher sein, dass sie nicht wieder gefährlich werden? Meistens ist wohl der Halter schuld. Aber die Leute müssen ja sicher leben können.
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
Γραικίσκος schrieb am 23.07.2011 um 17:34 Uhr (Zitieren)
Oh, auch im mittelalterlichen Prozeß drohte den Tieren die Todesstrafe. Aber zuvor wurde in einem regelrechten Verfahren zunächst ihre Schuld festgestellt. In besagtem Film erweist sich nämlich durch einen engagierten Verteidiger, daß gar nicht das Schwein der Mörder war.
(Auch nicht der Gärtner.)
Diese Ehre einer objektiven Schuldfeststellung gewähren wir Tieren heute nicht mehr, wie mir scheint.
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
Γραικίσκος schrieb am 23.07.2011 um 17:36 Uhr (Zitieren)
Ein spannender Fall in dem Film! Das Schwein gehört "Ägyptern" (= Zigeunern) und stellt deren einzigen Besitz dar. Sie kämpfen darum, und der aus Paris in die Provinz verschlagene Rechtsanwalt hilft ihnen, zumal eine der "Ägypterinnen" eine sehr schöne Frau ist.
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
ανδρέας schrieb am 23.07.2011 um 17:44 Uhr (Zitieren)
Man scheint früher Tieren zwar keine Rechte, aber Pflichten zugestanden zu haben. Sonst wären sie ja nicht schuldig gewesen. Etwas einseitig, finde ich.
Nun, wir gehen jetzt ins Steakhaus und haben einigen Απετιτωπουλος.
tut mir leid
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
διψαλέος schrieb am 23.07.2011 um 17:51 Uhr (Zitieren)
Ein konkreter Fall fällt mir im Moment nicht ein.
Aber in der Mythologie wurden ja viele Menschen durch Verwandlung in Tieren oder Pflanzen bestraft.
("Metamorphosen")
Ein drastischer Fall war der des Ἀκτέων....
Zunächst in einen Hirschen verwandelt und dann von seinen eigenen Jagdhunden zerfleischt...
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
διψαλέος schrieb am 23.07.2011 um 17:53 Uhr (Zitieren)
aber oft war die Metamorphose so eine Art "letzte Rettung" oder "Erlösung".
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
Γραικίσκος schrieb am 23.07.2011 um 17:55 Uhr (Zitieren)
Nun, wir gehen jetzt ins Steakhaus und haben einigen Απετιτωπουλος.
tut mir leid

Wünsche besten Appetit!
Ich versuche es heute einmal mit Freunden mongolisch; bin gespannt.
Hoffentlich waren alle auf dem Tisch zu erwartenden Tiere gerichtsgeprüft schuldig!

Auf morgen, in alter Frische!
Re: Eine Frage zum antiken Strafrecht
διψαλέος schrieb am 23.07.2011 um 17:56 Uhr (Zitieren)
mongolisch?
(Die sollen doch das Fleisch unter ihren Sätteln mürbe geritten haben...,
na dann, "Guten Appetit")
B-)
 
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