Russel denkt etwas eindimensional. Hinter der Religion stehen immer Menschen. Die machen Fehler. Ursachenforschung ist meist kompliziert.

Religion = Elend ?

Feuerwehr = Feuer ?

Das Kriegsvölkerrecht ist ja auch nicht die Ursache , sondern der Maßstab der Verrohung, die nicht überschritten werden sollte.

Sollte man nicht nach den Brandstiftern fragen, die ihre Aufgabe falsch verstanden haben? Die Religion ist nicht die einzige Fackel. Ist nicht mangelnde Bildung Ursache für den Mißbrauch von Überzeugungen, u.a. der Religion?

Ich persönlich betrachte die "eigene Religionsfreiheit" als ein großes Gut. So kann ich Religionen aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten als wenn ich darin verwoben wäre. Übrigens geht es mir genauso mit der antiken Literatur....mit manchen Sachen ist man einverstanden, mit anderen gar nicht....und daraus entwickelt man sein eigenes Bild.

Da bin ich mit Βοηθός einverstanden.

Wenn Gott existieren sollte, handelt er klug, indem er sich keiner direkten Konfrontation mit dem Menschen stellt: er wäre rettungslos verloren und alle wären stinksauer auf ihn, weil sie ihre Enttäuschungen, ungelösten Probleme, das Leid der Menschheit und den Weltfrieden, der sich einfach nicht einstellen will, auf ihn beziehen könnten und keinen Gedanken daran verschwendeten, ihre eigenen Versäumnisse zu betrachten. Die Wut auf den Versager (wenn ich das Bild eines einzigen Gottes mal beibehalte) könnte einen vernünftigen Menschen ja auch dazu anregen, etwas zu ändern, das in seiner Macht liegt. Täten das alle, könnte man schon einiges erreichen. Vielleicht wartet der Schlaukopf ja auch nur ab, wie lange es braucht, bis der ach so vernachlässigte Erdenmensch sein Potential erkennt und vom Verstande Gebrauch macht. Vielleicht muss es ihm erst so schlecht gehen, dass er gar nicht anders kann.