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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Zorn Alexanders des Großen (369 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 02.09.2011 um 15:17 Uhr (Zitieren)
[...]
Dieser Lysimachos entstammte zwar auch von Geburt einer angesehenen makedonischen Familie, aber durch die Proben, die er von seiner Tüchtigkeit abgelegt hatte, überstrahlte er jeglichen Geburtsadel; denn darin war er so einzigartig, daß er an Kraft von Herz und Geist die Philosophie selbst, an Ruhm der Körperkraft alle anderen, durch die der Orient bezwungen worden war, übertraf. Als Alexander der Große den Philosophen Kallisthenes im Zorn über die Vorwürfe, die dieser ihm bei der Einführung des persischen Begrüßungszeremoniells gemacht hatte, fälschlich der Mitwisserschaft an einer Verschwörung bezichtigte und ihm deswegen auf grausame Weise alle Glieder verstümmeln, auch Ohren, Nase und Lippen abschneiden ließ und ihn so zu einem Bild erbarmungswürdigen Elends machte, überdies ihn zusammen mit einem Hund in einen Käfig sperren und so herumfahren ließ zur Abschreckung der anderen: da erbarmte sich Lysimachos, der die Lehrvorträge des Kallisthenes zu hören und von ihm die Anweisungen zu einem tugendhaften Leben zu empfangen gewohnt gewesen war, des großen Mannes, den die Strafe ja nicht für eine Schuld, sondern für seine freiheitliche Gesinnung getroffen hatte, und er gab ihm Gift als Heilmittel gegen all sein Unglück. Das verargte ihm dann Alexander so sehr, daß er befahl, ihn einem wilden Löwen vorzuwerfen. Aber als bei seinem Anblick der Löwe wütend auf ihn losfuhr, umwickelte Lysimachos seine Hand mit seinem Mantel, griff dem Löwen in den Rachen und riß ihm die Zunge heraus, so daß der Löwe einging. Als das dem König gemeldet wurde, wurde sein Groll durch die Bewunderung beschwichtigt, und er schätzte ihn wegen seiner unerschütterlichen Mannhaftigkeit nur um so höher. Auch Lysimachos trug die Unbill des Königs wie die eines Vaters mit hochgemutem Sinn.
[...]

[Quelle: Pompeius Trogus, Weltgeschichte im Auszug des Justin. Herausgegeben von Otto Seel. Zürich/München 1972, S. 264 f.]
Re: Der Zorn Alexanders des Großen
διψαλέος schrieb am 02.09.2011 um 15:22 Uhr (Zitieren)
Ich war schon immer der Meinung, daß Alexander den Titel "der Große" nur bedingt verdient hat.
Re: Der Zorn Alexanders des Großen
Γραικίσκος schrieb am 02.09.2011 um 15:38 Uhr (Zitieren)
Er war ein sehr dionysischer Typ: maßlos in allem, was er tat. Beeindruckend ... sofern man nicht näher mit ihm zu tun hat.
 
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