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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
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Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 20:04 Uhr (Zitieren)
Wer sich für Stanislaw Lems "Non serviam" sowie für Rudolf Carnaps "Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache" - d.h. für Argumentationen gegen religiösen Glauben auf dem derzeitigen Argumentationsstand - interessiert, möge mir seine E-Mail-Adresse mitteilen; ich werde ihm diese Texte dann als Word-Datei zuschicken.

Die großen Diskussionen darüber, ob Gott existiert, enden im Grunde im 18. Jhdt.
Im 19. Jhdt. (Feuerbach, Marx, Schopenhauer, Nietzsche, Freud) geht es bereits um eine andere Frage: Warum glauben Menschen an Gott, obwohl es ihn nicht gibt?
im 20. Jhdt. wird eine ganz andere Frage leitend: Ist "Ich glaube an Gott" überhaupt eine sinnvolle Aussage in dem Sinn, wie Aussagen üblicherweise einen Sinn haben?
Lem und Carnap argumentieren für ein "Nein" - ganz unabhängig von der Frage, ob 'es Gott gibt'.
Will sagen: Ich kenne seit dem 19. Jhdt. keinen renommierten Autoren mehr, der sich mit der Frage, ob es Gott gibt, noch logisch auseinandersetzt.
Das angebliche Patt zwischen "es gibt Gott" und "es gibt Gott nicht" ist m.E. der Diskussionsstand des 18. Jhdts., zur Zeit Kants etwa.
(Dies gilt nicht ohne weiteres für sehr exzentrische Vorstellungen von der Bedeutung des Begriffs 'Gott', die aber von Jehowas Zeugen, Islamisten &c. nicht beansprucht werden.)
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 20:15 Uhr (Zitieren)

Ich bin auf dem Stand des 18. Jhdt`s. Daher würde ich die Argumente gerne mal lesen. Eigentlich bin ich auf dem Stand des 4. vorchristl. Jhdt`s, bei Protagoras, also retardiert. Feuerbach erklärt m.E. nur, warum der Mensch sich einbildet, Gott zu brauchen. Das ist aber kein Gegenbeweis. Aber, wie gesagt, die vertiefte Logik des Atheismus wäre sehr interessant. Meine E.Mail ist noch bekannt?
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 20:33 Uhr (Zitieren)
Feuerbach ff. (die oben genannten Autoren) befassen sich nicht mehr mit der Frage, ob Gott existiert. Von Theologen wird ihnen das gerne als Defizit vorgehalten ... ohne zu fragen, warum sie diese Frage, ob Gott existiert, für ausgemacht halten.
Im Grunde hat Schopenhauer, der erste dezidierte Atheist der europäischen Philosophie, viel dazu beigetragen, eine ganz neue Frage aufzuwerfen: Ist 'Gott' überhaupt ein sinnvoller Begriff oder ein Pseudobegriff? (Nur bei sinnvollen Begriffen lohnt sich der Streit über Tatsachenaussagen.)

Schopenhauer: "Wann immer jemand zu mir über Gott redet, frage ich mich, wovon er eigentlich redet." Das ist wirklich ein neuer Ansatz.
Carnap meint, "Gott existiert" sei eine ähnliche Aussage wie "Babig existiert."
Keine Ahnung, was 'Babig' bedeutet? Eben!

Ja, ich denke, Deine E-Mail-Adresse habe ich noch; andernfalls melde ich mich hier.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 20:38 Uhr (Zitieren)
Niemand wird darüber streiten wollen, ob Babig existiert - bevor nicht ein paar Fragen über 'Babig' (Definition des Begriffs, Wahrheitskriterien von Aussagen darüber etc.) geklärt sind, nicht wahr?
So auch bei 'Gott'.
Wohlgemerkt: 'Gott' (d.h. der Begriff), nicht Gott (d.h. die Sache, der Gegenstand - wo dann Theologen sofort einwenden, Gott sei keine Sache, kein Gegenstand. Ja, was aber soll der Begriff bedeuten?).
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 20:48 Uhr (Zitieren)

Dann löst sich die Frage nach der Definition, was Gott oder Götter sind. Reicht das, um die Frage der Nicht-Existenz logisch für geklärt zu halten? Die Grundkräfte, wie z.B. die Gravitation hat ja auch noch niemand ursächlich erklären und miteinander verknüpfen können. Man weiß nur, dass sie wirkt, aber nicht warum. Nur, weil man noch nichts gefunden hat, hat man noch nichts widerlegt. Ich sehe das aus der Sicht eines Agnostikers, wie gesagt.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 20:57 Uhr (Zitieren)
Gibt es für das Wort "Gravitation" eine Definition? Gibt es für Aussagen über Gravitation Wahrheitskriterien (d.h. Methoden, wie man zumindest im Prinzip über die Wahrheit oder Falschheit solcher Aussagen entscheiden kann)?
Dann, nur dann lohnt es sich, über Gravitation zu diskutieren.
Mir scheint, bei "Gravitation" ist das der Fall.
Bei Begriffen, für die beides ungeklärt ist, gibt es keinen sinnvollen, sondern nur einen sinnlosen Streit über Aussagen, in denen sie vorkommen.
Mir scheint, bei "Gott" ist das der Fall.

Die Frage der Existenz oder Nicht-Existenz Gottes ist dann äquivalent mit der Frage nach der Existenz oder Nicht-Existenz von Babig.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 20:59 Uhr (Zitieren)
Wenn man so will, ist das ein Meta-Agnostizismus: Hier gibt es nichts zu wissen.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 21:03 Uhr (Zitieren)
Auch nichts zu glauben, wohlgemerkt - sofern Glauben Thema eines intersubjektiven Diskurses sein soll.
--> "Ich glaube an die Allmacht Gottes" = "Ich glaube an die Bablizität Babigs".

Wenn jemand einem anderen Menschen etwas über Gott sagt, dann beansprucht er, daß dieser Begriff einen intersubjektiven Sinn besitzt, nicht wahr? Dieser Anspruch ist eine Seifenblase.
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 21:07 Uhr (Zitieren)

Nur ist eine Definition weder richtig noch falsch, nur zweckmäßig oder eben nicht. Wie ich in dem anderen Beitrag sagte, ist es doch der Streit um die Beweislast, also wer "Schuld" hat, dass man es nicht weiß. Fehlender Beweis ist keine Widerlegung. Mit den Theisten bin ich durch, sie können nichts beweisen. Aber die Atheisten? Können sie etwas widerlegen?Damit meine ich weder den Altöttinger Kinderglauben, noch päpstliche Aussagen, sondern die Frage, nach dem unzureichenden Grunde. Solange man es nicht ausschließen kann, ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, egal wie unwahrscheinlich es ist. Dabei mag man sich Gott als Zeus, Jahwe oder was auch immer vorstellen. Wer (oder was?)bewirkt den Beginn der Zeit, die Physik, Glück oder Unglück etc. . Allgemein könnte man Gott ja einfach als die Ursache allen Seins definieren, was Religion gemeinhin tut. Das ist dann eine Frage der Abstraktion. Was schließt sicher aus, dass es etwas Göttliches gibt?
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 21:12 Uhr (Zitieren)
Schau Dir doch erstmal die Texte an.

Definitionen müssen vor allem konsensuell/intersubjektiv sein; andernfalls haben sie keine Funktion für ein Gespräch.
Außerdem ist da zusätzlich von Wahrheitskriterien die Rede. Auch dazu gibt es Regeln, d.h. sie können nicht völlig beliebig sein, da sie dann keine Sachfragen entscheiden könnten.

Fazit: Weder Definitionen noch Wahrheitskriterien sind beliebig. Denn als beliebige könnten sie kein sinnvolles Gespräch fundieren.

Wenn Du beginnst, mit willkürlichen Definitionen & Wahrheitskriterien zu operieren, verstehe ich dich nicht mehr und beende das Gespräch.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 21:15 Uhr (Zitieren)
Gott als (Definition) "die Ursache allen Seins"?
Ist das ein sinnvoller Begriff? Kann man dann noch sagen: "Gott ist"? ("ist" = finite Form von "sein")
Gott als die Ursache von sich selbst?
Was heißt dann "Ursache"?
Nebel. Nebel. Nebel.
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 21:19 Uhr (Zitieren)
Den Begriff „Meta-Agnostizismus“ finde ich gut!
Nebel hat den Menschen ja nie von der Suche abgehalten. "Geist" kann man bis heute nicht definieren. Dennoch sind wir überzeugt , ihn zu haben (zynisch, ich weiß).
Zur Klarlegung ein Gedankenspiel. Eine Kollegin sagte mal zu mir: “ich glaube nur, was ich sehe“. Meine Erwiderung „glauben Sie an Radioaktivität?“ hat Sie dann aus dem Konzept gebracht. Hätte vor Marie Curie jemand gesagt, dass es eine unbekannte Natureigenschaft gibt, die Lebewesen schadet und die man nicht messen kann, aber Ursache ist, hätte man ihm nicht geglaubt (ich hätte auch Viren als Beispiel nehmen können). Wer kann zum jetzigen Zeitpunkt den Kenntnisstand der Zukunft vorhersagen?
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 21:25 Uhr (Zitieren)
Natürlich gibt es für 'Radioaktivität' eine Definition und für Aussagen darüber auch Wahrheitskriterien (Sichtbarkeit ist ein zu enges Wahrheitskriterium, das vielleicht von Deiner Kollegin, aber gewiß nicht von einem Wissenschaftlicher vertreten wird).

'Geist' ist schon ein weitaus schwierigerer Fall. Immerhin gibt es dafür Definitionen und auch Wahrheitskriterien - wenn auch nicht so einfache wie für meßbare Phänomene. Sollten sie nicht Stich halten, dann müßten wir uns nach anderen Beschreibungen für bestimmte Phänomene umschauen --> Naturalismus, Physikalismus.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 21:29 Uhr (Zitieren)
Im Mittelalter hätte der Begriff 'Viren' wohl keinen Sinn gehabt: Er wäre nicht zu definieren gewesen, und es hätte auch keine Wahrheitskriterien dazu gegeben.

Sollten Theologen behaupten, in ferner Zukunft könnten wir dem Begriff 'Gott' einen Sinn geben, dann müßten wir alle Gespräche darüber wohl auf die fernere Zukunft vertagen.
Das würde mich nicht stören. Wohl aber den Papst und die Missionare &c. Die wollen ja heute darüber reden.

Aber wer weiß, was wir künftig noch über Babig, Blubdiwupp und Sodiblurbs erfahren werden?
Aller Voraussicht nach wird es in 100 oder 1000 Jahren sinnvolle Begriffe geben, mit denen wir heute noch nichts anzufangen wissen.
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 21:31 Uhr (Zitieren)
Um meinen Gedanken zu verdeutlichen:
Ich gebe zu, kein Philosophie-Profi zu sein und hoffe, nicht all zu laue Gedanken zu entwickeln, da mir die umfassenden Hintergründe fehlen (Hobby- Philosophie). Der Grundgedanke des Meta-Agnostizismus ist m.E. die Überbrückung der Beweislast: es gibt nichts zu widerlegen. Die Prämisse und die Schlussfolgerung sind kongruent. Wie im klassischen Duell: „Zieh du zuerst“. Wer dann zuerst zieht, hat verloren, weil er keine Munition hat. Der andere kann sich dann als Sieger fühlen ohne den Beweis seiner Treffsicherheit geliefert haben zu müssen (ich drücke mich profan aus und bitte das als Ausdruck meiner Unkenntnis zu sehen). Das Beispiel der Radioaktivität sollte auch nur zeigen, dass Wissen immer nur den Stand der Gegenwart darstellt und Raum für Überraschungen lässt. Sonst wäre die Wissenschaft ja auch am Ende.
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 21:44 Uhr (Zitieren)
Ein starker Agnostiker meint, man wisse es nicht und werde es nie wissen. Ich meine, dass wir selbst das nicht wissen können. Übrigens kann ich der Argumentation, es mangele an der Begrifflichkeit und den Wahrheitskriterien, durchaus nachvollziehen und hege dafür eine gewisse Sympathie. Nur ist es m.A. nach als absoluter Endpunkt der Fragestellung nicht hinreichend. Was die Missionare HEUTE – wie vor 1000 Jahren – spekulieren, belastet mich wenig (wenn es nicht völliger Blödsinn ist, der den Menschen schadet, was teilweise der Fall ist). Ich entschuldige die heutigen Aussagen der Missionare mal als pragmatische Arbeitshypothese. Wenn es die Leute erleichtert, mag man es nicht bekämpfen. Würde ich meinem Schöpfer gegenübertreten (wie auch immer), wäre ich allerdings recht überrascht und hätte da einige Fragen. Das wäre spannend. Aber ich bin diesbezüglich sehr geduldig mit der Auflösung
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 07.09.2011 um 22:06 Uhr (Zitieren)

Die Mail ist angekommen. Bin mal gespannt.

Vielen Dank
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 07.09.2011 um 22:09 Uhr (Zitieren)
Überraschen lassen kann ich mich auch. Sollte ich Gott begegnen (was auch immer das sein mag), hätte ich ebenfalls einige Fragen ... und sogar ein paar Einwände.
Vielleicht werden aber auch - warum sollte das ausgeschlossen sein? - Missionare & andere Gläubige eine Überraschung erleben.

Überraschungen muß man halt abwarten. Als Möglichkeiten sprechen sie vorab weder für die eine noch für die andere Seite.

Vorläufig beschränke ich mich darauf, Gläubige mit Argumenten zu überraschen, die sie nicht auf ihrem 08/15-Zettel haben.
Dafür bin ich Lem und Carnap sehr dankbar.

Gute Nacht, Andreas.
Gute Nacht, wer auch immer hier noch mitgelesen hat.
Re: Angebot an Interessenten
Ὑληβάτης schrieb am 08.09.2011 um 11:50 Uhr (Zitieren)
Wenn Du noch eine Kopie hast, würde ich gerne eine empfangen.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 08.09.2011 um 19:20 Uhr (Zitieren)
Dein E-Mail-Adresse habe ich nicht mehr ... nach mehreren Festplatten-Abstürzen.
Schickst Du sie mir an meine oben anklickbare Anschrift?
Re: Angebot an Interessenten
ανδρέας schrieb am 08.09.2011 um 19:43 Uhr (Zitieren)
Rudolph Carnaps ist sehr gut. Ich werde mich sprachlogisch disziplinieren müssen (schade, schade …). Die Philosophie hat ausgespielt. Es bleibt nur ihre logische Methode. „Es sind nur Luftgebilde, die wir zerstören, und wir legen den Grund der Sprache frei, auf dem sie standen.“ (Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, New York 1969, S.118). Es kommt also bildhaft darauf an, im Dickicht einer Multiplikation die Null zu finden, die den Ausdruck insgesamt 0 werden lässt (Scheinlogik).
Dazu passt ein schönes Zitat aus dem Zen Buddhismus:
„Bevor ich dreißig Jahre lang Zen studierte, waren für mich Berge Berge und Flüsse Flüsse. Als ich zu einem tieferen Wissen gelangte, kam ich an den Punkt, wo ich sah, daß Berge keine Berge und Flüsse keine Flüsse sind. Jetzt aber , wo ich das Innerste des Zen begriffen habe, habe ich Ruhe gefunden. Und zwar deshalb, weil ich Berge wieder als Berge und Flüsse wieder als Flüsse sehe.“ ( Ch’uan Teng Lu, Kap. 22, zitiert nach Alan W. Watts: ZEN. Tradition und lebendiger Weg. Windpferd 1990, S.158/9
Re: Angebot an Interessenten
Ὑληβάτης schrieb am 11.09.2011 um 13:23 Uhr (Zitieren)
Habe mit "non serviam" angefangen. Ist ja eine interessante Idee.
Zur These: "Gibt es keine volle Gewißheit, dann gibt es auch keine volle Verantwortung" (hier gemeint: Gewissheit über Gottes Existenz), fallen mir ein paar fundamentalistische Antworten ein.
Ich bin noch nicht durch, habe mich aber an dieser Stelle gefragt, ob so ein Text nicht an einem Adressaten, der aus der Religion heraus denkt, vollkommen vorbeigehen muss. Dann wäre er kein Diskussionsbeitrag mit, sondern spielerische Übung über eine Religion.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 11.09.2011 um 13:35 Uhr (Zitieren)
Wenn man das argumentierende Sprechen mal im Sinne Wittgensteins als 'Sprachspiel' bezeichnet, dann kommt alles darauf an, ob ein Mensch sich auf dieses Sprachspiel einläßt oder nicht.
Ein Fundamentalist hat wahrscheinlich relativ wenig Neigung dazu. Allerdings fällt mir auf, daß solche Leute sich selten offen zum Irrationalismus bekennen; sie hätten es wohl schon gerne, daß ihr Glaube vernünftig wäre. Wenn das nicht durchzuhalten ist, dann beginnt in der Regel das Verächtlichmachen der Vernunft. Dies ist defensiv!
Oder kennt jemand jemanden, der sich frank & frei zum "credo quia absurdum" bekennt?

Die Vernunft willkommen zu heißen, wenn sie sich ins eigene Weltbild fügt, aber fortzuschicken, sobald sie stört - heißt das nicht, die Vernunft zur Hure Dienstmagd zu machen?
Re: Angebot an Interessenten
Ὑληβάτης schrieb am 11.09.2011 um 15:08 Uhr (Zitieren)
Was aber, wenn es ihm rational erscheint?
Zu obigen Satz würde natürlich ein bibeltreuer Christ, Pietist oder Evagelikaler sagen, dass Gott sich natürlich offenbart und die Spielregeln natürlich dargelegt hat. Ein Salafit würde natürlich das gleiche sagen ... aber das hatten wir ja schon. Es gibt also volle Gewissheit und volle Verantwortung.

Aus meiner Sicht gebe ich Dir natürlich recht.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 11.09.2011 um 15:12 Uhr (Zitieren)
Daß jemand etwas als rational empfindet, was ein anderer nicht als rational ansieht, das gibt es. Aber häufiger noch erlebe ich die Herabsetzung der Vernunft - z.B. bei unserem weiland Propagandaminister, der doch selber ein Doktor war.
Re: Angebot an Interessenten
Ὑληβάτης schrieb am 11.09.2011 um 15:17 Uhr (Zitieren)
Aberaber, das ist ja Polemik! :-)

Torrey, dessen Werk ich aus Neugierde gelesen habe, bedient sich auch der Herabsetzung. "Ungläubige und Unwissende" habe ich, glaube ich, mehrfach gelesen.
Re: Angebot an Interessenten
Γραικίσκος schrieb am 11.09.2011 um 15:22 Uhr (Zitieren)
Der Doktor nannte sich auch noch "Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda". Diesen Gebrauch des Wortes 'Aufklärung' hätte Kant sich nicht träumen lassen. Newspeak vom Feinsten.
(Schon wieder Polemik!)
 
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