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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Göttliche Gedichte (391 Aufrufe)
Σαπφώ schrieb am 14.10.2011 um 21:04 Uhr (Zitieren)
Wir lesen gerade Platon's Ion, dabei sind wir heute bei der Diskussion gelandet, ob es für die Poesie eigentlich eine Auszeichnung oder eine Beleidigung ist, wenn sie nicht als Kunst oder Handwerk verstanden wird, sondern als vom Gott geschenkt.

Was meint ihr?
Re: Göttliche Gedichte
ανδρέας schrieb am 14.10.2011 um 21:33 Uhr (Zitieren)

Was man geschenkt bekommt ohne es gelernt haben zu müssen, ist doch als Gnade zu verstehen und insofern eine Auszeichnung.
Re: Göttliche Gedichte
Σαπφώ schrieb am 14.10.2011 um 21:39 Uhr (Zitieren)
Nun behauptet der Poet aber gern von sich, er habe das Werk vollbracht. Hat es eigentlich der Gott hervorgebracht, gebührt dem Dichter doch keine Ehre mehr, oder?
Re: Göttliche Gedichte
ανδρέας schrieb am 14.10.2011 um 21:45 Uhr (Zitieren)

Aber das Talent wird ja nicht jedem geschenkt. Also hat Gott ihn auserwählt und zu seinem Sprachrohr gemacht. Kultivieren muss der Poet sein Talent ja nun auch. Das ist auch eine Anstrengung, nur auf höherem Niveau. Das macht auch einige neidisch ... die dann alles auf die Bevorzugung durch einen Gott schieben.
Re: Göttliche Gedichte
Sappho schrieb am 14.10.2011 um 22:18 Uhr (Zitieren)
Platon (Sokrates) spricht an einer Stelle auch von einem Dichter, der in seinem Leben ein grosses Erfolgslied hatte, das nun jedermann singt, ansonsten aber nur Schrott produziert hat. Das laesst nur eine Schlussfolgerung zu, so Platon (Sokrates), naemlich dass der Gott sich absichtlich einen Dichter herauspickt, dem man nichts zutraut, um den Menschen deutlich zu machen, dass ihnen das Lied nicht von ihm gegeben wird, sondern nur durch des Gottes Einwilligung.

Talent ist ja auch Faehigkeit. Platon (Sokrates) aber sagt, dass Faehigkeit breit anwendbar und universell sein muss. Da die Poeten offenbar mal etwas gut machen, mal etwas schlecht, haben sie gar keine Kontrolle ueber ihre Faehigkeit. Damit ist das Talent nichts, das ihnen einmal zu Beginn ihres Lebens gegeben wird, sondern der Gott kann es ihnen beliebig entziehen.
Der Poet wird damit zur leeren Huelle.
Re: Göttliche Gedichte
διψαλέος schrieb am 15.10.2011 um 01:01 Uhr (Zitieren)
der in seinem Leben ein grosses Erfolgslied hatte, das nun jedermann singt, ansonsten aber nur Schrott produziert hat.

das nennt man heute "one-hit-wonder"

:-))
Re: Göttliche Gedichte
Γραικίσκος schrieb am 15.10.2011 um 07:09 Uhr (Zitieren)
Es ist der kreative Einfall, den man nicht bewußt und eigenverantwortlich erzeugen kann: die Inspiration. Das mag man wohl göttliches Geschenk nennen.
Die Ausarbeitung dieses Einfalls hat dann viel mit erworbener Technik zu tun.
Re: Göttliche Gedichte
Σαπφώ schrieb am 15.10.2011 um 19:00 Uhr (Zitieren)
Demnach hätte sich die Poesie zu heute ja gar nicht viel verändert.
Re: Göttliche Gedichte
ανδρέας schrieb am 15.10.2011 um 21:48 Uhr (Zitieren)
Einstein soll in wissenschaftlichem Zusammenhang gesagt haben:

1 % Inspiration, 99 % Transpiration
Re: Göttliche Gedichte
Σαπφώ schrieb am 16.10.2011 um 14:08 Uhr (Zitieren)
Falls es da was zu verstehen gibt, hab ich's nicht verstanden.
Re: Göttliche Gedichte
ανδρέας schrieb am 16.10.2011 um 14:30 Uhr (Zitieren)

Das war auf Γραικίσκος "Intuition" bezogen

1% göttliche Eingebung, der Rest ist Arbeit ...
Re: Göttliche Gedichte
Σαπφώ schrieb am 16.10.2011 um 23:50 Uhr (Zitieren)
Ach so! ^^
Re: Göttliche Gedichte
Γραικίσκος schrieb am 17.10.2011 um 06:11 Uhr (Zitieren)
Ich kenne den Ausspruch mit 10 % : 90 %. Das erscheint mir auch realistischer. So wenig bedeutet Inspiration nicht. Aber ohne den anschließenden Fleiß bleibt sie erfolglos.
Re: Göttliche Gedichte
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 17.10.2011 um 09:16 Uhr (Zitieren)
Und meines Wissens wird dieser Ausspruch Thomas Alva Edison, dem berühmten Erfinder, zugeschrieben.
Re: Göttliche Gedichte
Σαπφώ schrieb am 17.10.2011 um 13:09 Uhr (Zitieren)
Dann würde es mich auch nicht mehr wundern, dass einer meiner Lateindozenten letztens wie aus der Pistole geschossen wusste, wer die Glühbirne erfunden hat.
 
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