Aber es gab keine Hexenverfolgung in Griechenland - und auch später, in der frühen Neuzeit in den romanischen Ländern nicht, nur in den germanischen Ländern (und heute in Afrika).
Warum eigentlich?

Ich habe mal gehört, dass die Reformation der Grund dafür war. Religiöser Wahn bei wechselnden Paradigmen.

Hexenverfolgung fand überwiegend in protestantischen Regionen statt. In katholischen Regionen eher gemäßigt. Es ging um konfessionelle Spaltung und hatte eine stark weltliche Komponente: Vermögensverteilung, Familienkonflikte und "Abrechnungen" mit Konkurrenten. Die Welt wurde neu verteilt.

Soldan-Heppe schreiben: überwiegend in katholischen Regionen. Sie bringen das mit einer verdeckten Protestantenverfolgung in Verbindung.
Bamberg und Würzburg sind zwei katholische Städte, die sehr gelitten haben.
Diese Motive

Vermögensverteilung, Familienkonflikte und "Abrechnungen" mit Konkurrenten.

könnte ich mir in jedem Lande vorstellen.

Aber es gibt nicht immer einen guten Anlass dafür.
Wenn es ins Religiöse geht, wird der Andersgläube schnell zum Ketzer. Von da aus ist der Schluss zum Teufelsbund nicht mehr weit. Vielleicht.

Ich habe auch mal gehört, dass der katholische Priester den Wein alleine trinkt! Das ist sehr verdächtig. Vielleicht ein Zauber?

Ich habe auch mal gehört, dass der katholische Priester den Wein alleine trinkt! Das ist sehr verdächtig. Vielleicht ein Zauber?

:-D

Das klingt mindestens so plausibel wie das Argument der katholischen Kirche, warum der Wein nicht an die Gläubigen verteilt wird.

Wie lautet das Argument? Dass nur mit dem Teufel im Bunde stehende Personen Blut trinken dürfen?

Soweit ich weiß: Es könnte etwas vom Wein verschüttet werden.
[Ich bin aber nicht katholisch.]

Zwischen 1590 und 1650 lag der Höhepunkt der sog. "kleinen Eiszeit", mit dramatischen Folgen: Ernteausfälle, geringe Erträge, Krankheiten und Hunger. Um 1600 hatte ein Drittel der Menschen im nördl. Abendland kaum zu essen - Teufelswerk. Der tief sitzende Aberglaube brach sich Bahn. Opfer waren meist Frauen. Man glaubte schon immer, dass Unglücke von bestimmten Menschen verursacht waren. In unsicheren Zeiten hat sich das dann verstärkt. Und die Kirchen konnten gegen das Wetter auch nichts unternehmen. Da war der Glaube gefährdet. Also musste der Teufel schuld sein und seine Gehilfen, die Hexen.

Opfer waren meist Frauen.

Zähle einmal die Opfer der Würzburger Brände daraufhin durch. Für Bamberg gibt es ähnliche Zahlen.
Wenn man bedenkt daß der Bevölkerungsanteil der Männer in der Zeit des 30jährigen Krieges geringer gewesen sein dürfte, ist ihr hoher Anteil geradezu erstaunlich, oder?

Wenn ich es recht verstehe, lautet Deine Erklärung für die geographische Ausdehnung der Verfolgung, daß sie mit klimatischen Bedingungen zu tun habe.
Interessant.
Paßt das auch auf Amerika ("die Hexen von Salem")?

Der Baunach, ein Raths-Herr, und der dickste Bürger zu Würzburg.

Wer weiß schon, warum der so unbeliebt war. Beleibt macht skeptisch in Zeiten, wo alle wenig zu essen haben. Wie konnte der so dick werden? Beleibt macht unbeliebt - Teufelswerk! Und wer bekam sein Vermögen? Sehr weltliche Gründe.

In den USA könnte es auch Eiferer gewesen sein, die die Hexenverfolgung regional befördert haben. Die gibt es immer. Oder Verteilungskämpfe. Meist geht das ja auch Hand in Hand.

Wenn der EURO kollabiert möchte ich keine weibliche Kanzlerin sein ...