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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
De Weechn besiechn de Hardn! (727 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 06.11.2011 um 10:33 Uhr (Zitieren)
Eine sächsische Klage:
Ich habbn floddn Oddoh, mir zärrds im Greize un mir isses so goddrich. Ich weeß nich, mir isses so gohmisch!

(Bernd-Lutz Lange: Deutsch - Sächsisch. Machense geene Fissemaddenzchn! Frankfurt/Main 19. Auflage 2010)
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Γραικίσκος schrieb am 06.11.2011 um 11:44 Uhr (Zitieren)
Merke: Im Sächsischen werden alle harten Konsonanten weich ausgesprochen.
Fürs Pathetische ist dieser Dialekt gänzlich ungeeignet; es wirkt bloß komisch. Das war vielleicht die persönliche Tragik im Leben des Leipzigers Walter Ulbricht.
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
ανδρέας schrieb am 06.11.2011 um 11:58 Uhr (Zitieren)

Ich habe mal bei einem kleinen Vortrag demonstriert, wie "Gedankenleser" durch ihre Anweisungen das Denken der Probanden so rastern, dass nur eine Lösung möglich ist. Zwingend war die Antwort "Dattel" - es sollte (mit einigen Umwegen zur Verwirrung) eine Frucht gefunden werden, die mit dem Buchstaben "D" beginnt. Alle kamen auf diese Lösung. Ein Sachse kam allerdings - spaßeshalber- auf "Domadn" (Dattel war ihm nicht eingefallen). Man muss es ihnen einfach nachsehen ...
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Γραικίσκος schrieb am 06.11.2011 um 17:31 Uhr (Zitieren)
Übrigens werden Konsonanten im Sächsischen bisweilen durchaus hart ausgesprochen - aber nur, wenn es falsch ist: "Karaasche".
Lustiges Völkchen!
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Ὑληβάτης schrieb am 06.11.2011 um 17:47 Uhr (Zitieren)
Ein schwäbischer Freund bekommt den Unterschied zwischen "Bekleidung" und "Begleitung" nicht hin.
Habe ich aber schon erwähnt, glaube ich.
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Γραικίσκος schrieb am 06.11.2011 um 17:51 Uhr (Zitieren)
Nichtmal durch den Kontext? Geht er nach C&A und fragt dort nach Begleitung?
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Γραικίσκος schrieb am 06.11.2011 um 17:55 Uhr (Zitieren)
Es lag übrigens an keiner Stelle in meiner Absicht, mich über Euphrosyne (aus Chemnitz) lustig zu machen.
Ich habe in der letzten Woche die Sachsen in mein Herz geschlossen.
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 06.11.2011 um 23:16 Uhr (Zitieren)
Sächsische Touristen besuchen ein bayerisches Bauerntheater.
Sie sind stark beeindruckt.
Am Schluß des Stückes flüstert Frau Pietzsch ihrem Mann zu:
"Eechendlich schade, daß mir geen Dialeggd ham!"
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 06.11.2011 um 23:27 Uhr (Zitieren)
Da fällt mir ein:
Kurz nach dem Mauerfall 1989 saß in einem Restaurant
(Pizzeria) am Nebentisch eine offensichtlich, nein, offenhörbar ein Familie aus Sachsen:
Eltern mit Kindern, sie studierten die Speisekarte sehr ausführlich.
Die Pizzen und die anderen Speisen hatten alle ihre "italienischen" Namen,
so das die Familie laut, aber nicht zu laut, rätselte, was das denn alles
bedeuten würde.

"Antipasti" z.B. war ein schon die erste Klippe..
("Baba, was sin Andibasti?" Papa:"Andi? De soll man wohl nich nähmn"
oder so ähnlich..

Es war, mit allem Respekt, sehr heiter, zuzuhören...
Ich mußte einmal den Tisch verlassen und draußen entlachen....

Es war das erste Mal, daß ich "Sächsisch" so nah und original gehört habe
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Εὐφροσύνη schrieb am 07.11.2011 um 17:42 Uhr (Zitieren)
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Ὑληβάτης schrieb am 07.11.2011 um 21:11 Uhr (Zitieren)
entlachen

Ich hätte einen Lachkrampf gekriegt. (klingt bei mir so:
ich hätte n Lachkrampf gekricht)
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
Σαπφώ schrieb am 07.11.2011 um 21:22 Uhr (Zitieren)
Nicht jekricht?
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 07.11.2011 um 22:01 Uhr (Zitieren)
Luther war doch auch Sachse....
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 07.11.2011 um 22:04 Uhr (Zitieren)
Da fällt mir ein
Vor ca. 40 Jahren gab es eine Kindersendung im TV,
"das Zauberkarusell", (Animationsfilme), da trat ein Schneckerich auf, "Hugo", der sächselte auch...
:-))
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
ανδρέας schrieb am 07.11.2011 um 22:25 Uhr (Zitieren)
Kleiner Exkurs zur sächsischen Sprache:

...ihr Dialekt - das heutige "Sächsisch" - ist nicht die sächsische Sprache: Sächsisch ist die Sprache der Niedersachsen, die heute als "Plattdeutsch" oder "Niederdeutsch" bezeichnet wird. Niederdeutsch geht auf die altsächsiche Sprache zurück und wurde bis in das 16. Jahrhundert "Sächsisch" (auf Sächsisch/Niederdeutsch "Sassisch") genannt (Lent, 1971). Auch Otto der Große (936 - 973) sprach Sächsisch, also (Alt-)Niederdeutsch, welches im Mittelalter als vom Süddeutschen völlig eigenständige Sprache verstanden wurde. Der heute als "Sächsisch" bezeichnete Dialekt gehört dagegen zum Ostmitteldeutschen und ist eine Mischsprache, die von den aus mittel- und süddeutschen Sprachgegenden stammenden Siedlern der Ostsiedlung geschaffen wurde und die anfangs "Meißnisch" genannt wurde (Dloczik et. al., 1990).


http://www.sachsengeschichte.de/saechsisch.html
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 07.11.2011 um 22:31 Uhr (Zitieren)
also sind die Rheinländer, Baiern und Franken schuld?
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
ανδρέας schrieb am 07.11.2011 um 22:35 Uhr (Zitieren)

Es ist eine, thüringisch mitgeprägte Mischsprache. Der Artikel (siehe link) zeigt die Zusammenhänge auf. Das Sachsenroß findet sich im Wappen Niedersachsens und Westfalens. Sachsen waren in England (mit den Angeln) , bis zum Rhein und später bis Pommern sprachlich altsächsisch (niederdeutsch - Platt) vertreten und prägten die Sprache der Hanse. Das heutige Sachsen hat mit der altsächsischen Herkunft historisch wenig zu tun.
Re: De Weechn besiechn de Hardn!
διψαλέος schrieb am 08.11.2011 um 00:03 Uhr (Zitieren)
Das heutige Sachsen hat mit der altsächsischen Herkunft historisch wenig zu tun.

Das ist mir völlig klar.
Ich bin, geboren in Westfalen, in Norddeutschland aufgewachsen,
in der Gegend sprachen damals noch sehr viele Mneschen das "Platt".
Ich selbst kann es nicht sprechen, aber verstehen.
Zudem kamen einige Klassenkameraden ("Fahrschüler") aus einer Ecke,
in dem noch "Friesisch" gesprochen wurde, eine anerkannte eigene Sprache.
 
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