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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg (621 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 17:53 Uhr (Zitieren)
Aus Anlaß eines Referates über den Peloponnesischen Krieg haben wir heute die folgenden Lehren zusammengetragen:
a. Die Ausübung von Zwang auf Verbündete treibt diese in die Arme des Gegners.
b. Mächte, die im Krieg zu unterliegen drohen, werden sich um Hilfe bei anderen Mächten bemühen, diese also in den Krieg hineinziehen.
c. Einen Krieg zu beginnen, ist leicht; einen Krieg zu beenden, ist schwer.
d. Im Krieg besteht die Gefahr, die eigenen Kräfte durch zu hoch gesteckte Ziele zu überfordern.
e. Ein Krieg schwächt oft den Sieger kaum weniger als den Besiegten.

Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Σαπφώ schrieb am 10.11.2011 um 18:02 Uhr (Zitieren)
In welchem Fach gibt es bei euch denn solche Referate? Etwa in Geschichte? Ansonsten machst du Philosophie, oder?
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 18:04 Uhr (Zitieren)
In Geschichte. Ansonsten: Philosophie, ja.

d. bezieht sich auf die sizilische Expedition ...
usw.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 18:05 Uhr (Zitieren)
e. kann man auch auf Großbritannien im Zweiten Weltkrieg beziehen ...
usw.
Es sollen eben verallgemeinerbare Lehren sein.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 18:06 Uhr (Zitieren)
Auch b. läßt sich gut auf Großbritannien (Churchills Bemühungen um die USA) beziehen.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Σαπφώ schrieb am 10.11.2011 um 18:27 Uhr (Zitieren)
Bei e. musste ich auch vor allem an Deutschland denken, dessen Wirtschaft auch in Folge der Zerstörung nach dem II. WK ja mächtig boomte.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 18:33 Uhr (Zitieren)
Na, da spielte auch das European Recovery Program (der "Marshall-Plan") eine große Rolle; und so großzügig sind Sieger nicht immer.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Σαπφώ schrieb am 10.11.2011 um 19:42 Uhr (Zitieren)
Ja, danke, das weiß ich auch (Meine 15 Punkte im Geschichte LK sind in der Tat NICHT vom Himmel gefallen). Ich dachte, das versteht sich von selbst ;-)
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 03:03 Uhr (Zitieren)
ne..
mein Tip:
der Dreißigjährige Krieg.
p.K. und d.K. sind fast deckungsgleich
(bis auf die religiöse Komponente, die sich aber ja bald sowohl da und dort aufgelöst hatte)
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 03:05 Uhr (Zitieren)
Einen Aspekt möchte ich nennen:
im P.K. wurden dann im Verlauf bisher hochgeachtete Tabus gebrochen,
so, wie im D.K. dann ja auch...
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 03:07 Uhr (Zitieren)
WK II eignet sich nicht zum Vergleich mit irgendeinem anderen Ereignis der Weltgeschichte...
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 03:11 Uhr (Zitieren)
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2011 um 18:04 Uhr:
In Geschichte. Ansonsten: Philosophie, ja.

d. bezieht sich auf die sizilische Expedition ...
usw.


WK I. ....
Churchill (damals "Lord of soundso", Chef der Flotte...)
Gallipolli... ("Hellespont"!)
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 11.11.2011 um 10:58 Uhr (Zitieren)
WK II eignet sich nicht zum Vergleich mit irgendeinem anderen Ereignis der Weltgeschichte...

Wieso das nicht? Sparta hat, als es zu unterliegen drohte, die Großmacht der damaligen Zeit in den Krieg hineingezogen, Großbritannien die USA. Churchill hat förmlich darum gebettelt.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
ανδρέας schrieb am 11.11.2011 um 17:43 Uhr (Zitieren)

Ich verstehe auch nicht, wieso der WK II. unvergleichbar sein soll. Als schreckliche Besonderheit ist sicher der Holocaust zu sehen. Aber dies war weder Auslöser noch Kriegsziel. Die o.a. Elemente kann man auch auf diesen Krieg anwenden. Großbritannien war übrigens auch als Siegermcht anschließend so geschwächt, dass das Empire bald zugrunde ging. Auch Frankreichs Position änderte sich grundlegend. Italien wechselte sogar die Seite, als der Zwang Deutschlands den Verbündeten in die Niederlage drängte. Deutschland überforderte die eigenen Kräfte maßlos und es war schwer, den Krieg, der absehbar längst verloren war, zu beenden. Japan ging es ähnlich.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 19:42 Uhr (Zitieren)
Sparta war nur regionale Großmacht.
Der Zweite Weltkrieg war von vornherein ein Weltanschauungskrieg
(obgleich ich annehme, daß jeder Krieg ein Weltanschauungskrieg ist).
Der P.K. begann als "Bürgerkrieg"
(ähnlich dem Bürgerkrieg in Nordamerika 1861/65,
Krieg um eine Gesellschaftsordnung,
nicht um eine grundlegende Ideologie (Rassenwahn).
Grob gesagt:
Sparta, verkörperte die "alte"Ordnung, Athen die "neue" Demokratie
(jetzt mal völlig wertfrei betrachtet,
Athen herrschte völlig undemokratisch über seine "Verbündeten" im Seebund)

HRR anno 1614 -> alte Religion vs. neue Konfession,
vordergründig, aber natürlich ging es im D.K. um Macht:
Bourbonen <-> Habsburger, bzw. Regionalfürsten <-> Zentralgewalt
(Frankreich hatte diese Auseinandersetzung im Jahrhundert zuvor erlebt
-> Hugenottenkriege, England erlebte es dann nach 1648)
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 19:45 Uhr (Zitieren)
kurzgesagt,
ich vergleiche den P.K. lieber mit dem D.K.


Der "erste" Weltkrieg, der solche Bezeichnung eigentlich "verdient",
war der 7-Jährige Krieg, weil auf allen bis dahin bekannten,
bzw. von Europäern erschlossenen Kontinenten und Meeren gekämpft wurde.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
Γραικίσκος schrieb am 11.11.2011 um 19:47 Uhr (Zitieren)
Auch nach diesen Ausführungen verstehe ich nicht, wieso der Zweite Weltkrieg unvergleichbar sein soll.
Natürlich sind jeder Krieg, jedes Ereignis, jeder Mensch in einem gewissen Sinne einzigartig. Schlösse das wiederkehrende Strukturen aus, könnte man wohl jeden Erkenntnisprozeß einstellen, weil sie ja eh nichts (exakt) wiederholt.
Re: Die Lehren aus dem Peloponnesischen Krieg
διψαλέος schrieb am 11.11.2011 um 20:10 Uhr (Zitieren)
Wenn man den II.WK als kumultativen Krieg, als Krieg, in dem all das geschah, was bisher in einzelnen vorhergehenden Kriegen geschehen ist, ansieht,
dann ist er in Einzelheiten mit anderen Kriegen vergleichbar.

Bemerkenswert, um das Thema zu bereichern:

1778
Friedrich II. ist 66 Jahre alt, als er noch einmal zu einem letzten Kriegszug aufbricht. Einen Grund gibt es eigentlich nicht, außer, daß Österreich nach dem Tod des letzten bayrischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph das Land Bayern beansprucht, weil das bayrische Staatsgebiet sonst an Karl-Theodor von der Pfalz fallen würde. Eine Allianz von Bayern und Österreich muß verhindert werden , weil die wiederum Peußen gefährlich werden könnte und so rücken im Juli 1778 150.000 preußische Soldaten und 21.000 sächsische Soldaten zur Verstärkung in Böhmen ein - rein vorsorglich, damit Österreich nicht auf dumme Gedanken kommt. Damit rettet Friedrich sozusagen den Freistaat Bayern.

Bereits Ende August fällt der erste Schnee, die Wege sind matschig und die Armee tritt auf der Stelle. Die Soldaten sterben zu Tausenden an der Ruhr und an anderen Seuchen und Friedrich notiert später, er habe oft nicht gewußt ob Frieden oder Krieg gewesen sei. Nur die Bayern sind vergrätzt und "Preuße" (oder noch schlimmer "Saupreiß") ist bis heute ein gängiges bayrisches Schimpfwort. Die Soldaten rennen planlos von A nach B, verwüsten lediglich die Felder und daher trägt dieser absolut unnötige Feldzug den Namen "Kartoffelkrieg".

Im Frieden von Teschen wird festgelegt, daß Karl-Theodor von der Pfalz nach München ziehen und bayrischer Kurfürst werden muß, Österreich bekommt das bayrische Innviertel mit Braunau und Schärding (darum wird Hitler später gebürtiger Österreicher) und Friedrichs Erbansprüche auf Bayreuth und Ansbach werden bestätigt. . Kein einziger Schuß ist gefallen und aus Langweile haben die Österreicher zuviele Pflaumen am Weg abgeerntet, Duchtfall und Bauchweh bekommen und darum heißt dieser Krieg in Österreich "Zwetschengengrummel"

Frustriert zieht sich Friedrich nach Sanssouci zurück und ist für den Rest seine Lebens ein cholerischer ungerechter alter Mann, der keine Körperpflege mehr betreibt, die Diener schikaniert, in verdreckter Kleidung herumläuft und nur noch seine Hunde liebt. Flöte kann er schon seit einem Jahr nicht mehr spielen, weil ihm - vermutlich wegen fehlender Hygiene - die Vorderzähne ausgefallen sind.

 
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