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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ἔσσεται ἦμαρ (309 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 27.11.2011 um 13:24 Uhr (Zitieren)
Selbst Jade wird zerschmettert,
Selbst Gold wird zerstört,
Selbst Quetzalfedern werden zerrissen ...
Man lebt nicht ewig auf dieser Erde:
Wir verweilen nur einen Augenblick!

(der Dichterkönig Netzahualcoyotl ["Fastender Koyote"] des aztekischen Stadtstaates Texcoco)
Re: ἔσσεται ἦμαρ
ανδρέας schrieb am 27.11.2011 um 13:55 Uhr (Zitieren)

Diese Aschermittwoch-Erkenntnis (memento mori) dürfte in allen Kulturen vorkommen, da es doch elementar ist.
Re: ἔσσεται ἦμαρ
Γραικίσκος schrieb am 27.11.2011 um 13:58 Uhr (Zitieren)
Ja. Aber ich wußte nichts von diesem Dichter, nichts von der mesoamerikanischen Dichtung überhaupt.
Re: ἔσσεται ἦμαρ
Γραικίσκος schrieb am 27.11.2011 um 14:03 Uhr (Zitieren)
Sollte diese Melancholie des Abschiednehmenmüssens nicht in Religionen fehlen, die fest an ein Leben nach dem Tode glauben? Warum trauern Christen übers Sterben?
Re: ἔσσεται ἦμαρ
ανδρέας schrieb am 27.11.2011 um 14:20 Uhr (Zitieren)

Interessante Frage und sehr logisch. Logisch wäre aber anzunehmen, dass nach dem Tode nichts folgt, da es keine Beweise gibt. Dem kann sich keiner verschließen. Folglich handelt es sich nur um ein Versprechen, dessen Einhaltung keiner überprüfen kann und niemand verantworten müsste. Shakespeares unentdecktes Land, von dem kein Sterblicher je zurückkam, ist unerforschbar und ein Wiedersehen im irdischen Sinne jedanfalls nicht vorgesehen. Man weiß es nicht, da bleibt nur die Hoffnung. In jedem Falle ist es ein langer Abschied, wie bei einer Reise nach Australien mit dem Fahrrad: keiner weiß, ob er ankommt und der Kontinent ist zu groß, als dass man sich zwingend dort wiederfindet. Da möchte man schon heulen ...
Re: ἔσσεται ἦμαρ
Γραικίσκος schrieb am 27.11.2011 um 14:33 Uhr (Zitieren)
Ein starkes Argument gegen ein Leben nach dem Tode liefert die moderne Hirnforschung, welche die Abhängigkeit aller Bewußtseinsprozesse von unserem - dereinst verwesenden Gehirn - darlegt. Experimentell sehr gut überprüfbar.
Was sollte dann noch übrigbleiben?
Re: ἔσσεται ἦμαρ
Γραικίσκος schrieb am 27.11.2011 um 19:14 Uhr (Zitieren)
Also: genießen wir den Augenblick! Was danach kommt, ist voraussichtlich ... nicht viel für uns.
 
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