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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Kinderkriegen (326 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 29.11.2011 um 19:10 Uhr (Zitieren)
Γενόμενοι ζώειν ἐθέλουσι μόρους τ' ἔχειν (μᾶλλον δὲ ἀναπαύεσθαι) καὶ παῖδας καταλείπουσι μόρους γενέσθαι.

(Heraklit fr. B 20)
Re: Kinderkriegen
ανδρέας schrieb am 29.11.2011 um 19:29 Uhr (Zitieren)
~
Als Geborene sind sie bereit zu leben und den Tod zu erfahren, (vielmehr sind sie bereit) Kinder zu hinterlassen, damit der Tod entsteht ... ???

Also besser keine Kinder, da sie ohnehin sterben werden? ... hmmmm?
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 29.11.2011 um 19:32 Uhr (Zitieren)
ἀναπαύεσθαι: sich ausruhen [von der Mühsal des Lebens]
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 29.11.2011 um 19:50 Uhr (Zitieren)
καταλείπουσι: finite Form, kein Infinitiv
Re: Kinderkriegen
ανδρέας schrieb am 29.11.2011 um 20:12 Uhr (Zitieren)
hm ...

Als Geborenene wollen sie leben, den Tod haben oder vielmehr ausruhen, und sie hinterlassen Kinder, damit der Tod geboren wird. (Tode = Plural; Todeskandidaten?)
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 30.11.2011 um 19:47 Uhr (Zitieren)
Ja, so wohl. Das
καὶ παῖδας καταλείπουσι μόρους γενέσθαι
ist natürlich die polemische - oder polemogene - Spitze Heraklits.
Er war ein Meister der Polemik, der intelligenten Provokation.
Re: Kinderkriegen
ανδρέας schrieb am 30.11.2011 um 19:53 Uhr (Zitieren)

Er sorgt sich um den Tod - möge er nicht aussterben.
Das ist fast schon Galgenhumor. Leider kenne ich nicht den Text im Zusammenhang.
"Leben, wo ist dein Stachel? Es gibt ja den Tod."
Auch ein Umgang mit dem Thema: man nehme es so, wie es unabänderlich ist.
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 30.11.2011 um 19:58 Uhr (Zitieren)
Einen Zusammenhang gibt es bei diese, wie bei anderen Fragmenten nicht.
Meine Auffassung des Sinnes ist die, daß zu viele Menschen Kinder bekommen und zu wenige sich fragen: wozu eigentlich? Was - vor allem! - tue ich den Kindern damit an?,die ja bei ihrer Erzeugung grundsätzlich nicht gefragt werden ...
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 30.11.2011 um 19:59 Uhr (Zitieren)
bei diesem ...
Re: Kinderkriegen
ανδρέας schrieb am 30.11.2011 um 20:09 Uhr (Zitieren)

Das wäre dann ja eine tief desillusionierte Auffassung bei Heraklit. Dabei soll er ja recht drastisch gewesen sein und Leuten, die sich über politische Dinge ärgerten, geraten haben, sich aufzuhängen. Er glaubte wohl, über den Dingen zu stehen.
Re: Kinderkriegen
Γραικίσκος schrieb am 30.11.2011 um 20:17 Uhr (Zitieren)
Die Frage, falls ich sie recht auffasse, kommt mir gar nicht falsch vor: Viele Menschen 'schenken' Kindern das Leben. Aber wieviele fragen sich vorher, ob die künftigen Kinder dies wohl als Geschenk ansehen werden?
Zum Glück sind die Kinder, sobald sie auf der Welt sind, mit einem soliden biologischen Selbsterhaltungsprogramm ausgestattet, das sie diese Frage mit 'ja' beantworten läßt.
Ich wüßte gerne eine Antwort, die vernünftiger und unabhängig von diesem Programm wäre.
Re: Kinderkriegen
ανδρέας schrieb am 30.11.2011 um 21:20 Uhr (Zitieren)

Wer kann denn in die Zukunft sehen und sich ermächtigen, darüber zu bestimmen, ob die Kinder leben dürfen? Da sollten sich die Kinder schon selbst die Welt errichten dürfen, die sie sich erhoffen. Insofern schuldet man ja nicht den erfolg, nur das Bemühen. Wenn der Erfolg garantiert werden muss,
darf man ja meist gar nicht anfangen. Man kann die Straße eben nur ein Stück weit pflastern. Der Weg ist da gewissermaßen das Ziel.

 
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