Für das Gefühl der Freiheit reicht es den meisten schon, nicht an der Leine zu zerren ...

Es ist ziemlich kalt hier oben. Ich hab mir eine Decke aus Highlandwolle gekauft. Das Muster hieß "Freedom".
Jetzt muss ich irgendwie an Braveheart denken.

In gewisser Weise ist es - denke ich - das, was ich mit meinem Post in dem anderen Thread sagen wollte.

Eine Freundin hat mir erst vor kurzem ein Bild mit diesem Text gezeigt: http://www.wordsoverpixels.com/now-repeat-after-me-i-am-free/2227bf237ecaf8c59d67a1c013fea2f5.html

Von eben diesem Bild habe ich den Text; ich war aber, das gebe ich offen zu, gestern abend zu bequem zum Einscannen.


Zu der Zeit, als ich mich noch zu den Christen zählte, mir aber bereits starke Zweifel kamen, versuchte ein Prediger diese zu zerstreuen, indem der das Bild vom guten Hirten bemühte, dem die Schafe folgen. Wenn die Christen sich als Schafe verstünden, so sagte ich ihm damals, dann sei ich das schwarze Schaf.
Mir gefällt das Bild vom guten Hirten heute weniger denn je: Schafe, die einem Hirten hinterhertrotten, brauchen nicht selber zu denken und geben die Verantwortung für ihr Leben ab.

Der Kampf um die (wahre?) Freiheit gegen ein System rigider Moral: "Einer flog über das Kuckucksnest", im Film großartig gespielt von Jack Nicholson.

Ich habe mich immer gefragt, ob Ken Kesey hier an Nietzsche gedacht hat. Nun, jedenfalls bezahlten beide ihren Kampf mit bewußtlosem Vor-sich-Hindämmern.

Das mit dem guten Hirten und den Gläubigen als Schafen kam auch mir immer wie eine peinlich mißlungene Metapher vor. Dazu paßt freilich, daß Jesus so ganz und gar keine Sympathie für kritisches, eigenständiges Denken zeigt, also für das, worum es dem Projekt der Aufklärung geht.
Klar, eigenständiges Denken gefährdet wohl jede Religion, vielleicht (!) mit Ausnahme der buddhistischen.