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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Deutscher Haß (255 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 10.12.2011 um 14:24 Uhr (Zitieren)
Deutscher Haß ist, so fällt mir auf, traditionell mit dem 'Heldentod' verbunden:
Ernst Moritz Arndt
VATERLANDSLIED


Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
Der wollte keine Knechte,
Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
Dem Mann in seine Rechte,
Drum gab er ihm den kühnen Mut,
Den Zorn der freien Rede,
Daß er bestände bis aufs Blut,
Bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,
Mit rechter Treue halten
Und nimmer im Tyrannensold
Die Menschenschädel spalten,
Doch wer für Tand und Schande ficht,
Den hauen wir zu Scherben,
Der soll im deutschen Lande nicht
Mit deutschen Männern erben.

O Deutschland, heil’ges Vaterland!
O deutsche Lieb’ und Treue!
Du hohes Land! Du schönes Land!
Dir schwören wir aufs neue:
Dem Buben und dem Knecht die Acht !
Der füttre Krähn und Raben!
So ziehn wir aus zur Hermannschlacht
Und wollen Rache haben.

Laßt brausen, was nur brausen kann,
In hellen, lichten Flammen!
Ihr Deutschen alle Mann für Mann
Fürs Vaterland zusammen!
Und hebt die Herzen himmelan!
Und himmelan die Hände!
Und rufet alle Mann für Mann:
Die Knechtschaft hat ein Ende!

Laßt klingen, was nur klingen kann,
Die Trommeln und die Flöten!
Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röten,
Mit Henkerblut, Franzosenblut –
O süßer Tag der Rache!
Das klinget allen Deutschen gut,
Das ist die große Sache.

Laßt wehen, was nur wehen kann,
Standarten wehn und Fahnen!
Wir wollen heut uns Mann für Mann
Zum Heldentode mahnen:
Auf! Fliege, stolzes Siegspanier ,
Voran den kühnen Reihen!
Wir siegen oder sterben hier
Den süßen Tod der Freien.

[Quelle: Arndts Werke. Auswahl in zwölf Teilen. Herausgegeben von August Leffson und Wilhelm Steffens. Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart o.J.; Zweiter Teil, S. 100 f.]

In anderen Kulturen ist das ja nicht die Regel. Deshalb waren uns auch die Verse auf den Heldentod der Thermopylen-Spartaner so sympathisch.
Re: Deutscher Haß
ανδρέας schrieb am 10.12.2011 um 14:48 Uhr (Zitieren)

Das sind doch nur die - damals - wirksamen Parolen für den einfachen Mann von der Straße, damit er sich zum Kanonenfutter machen lässt.
Heute werden alle Interessenkonflikte viel "smarter" geführt: an Computern, mittels Wirtschaftsmacht. Handelsabkommen und Wirtschaftsströme, sowie der Zugriff auf Ressourcen machen Länder stark, andere schwach. Dazu braucht man gewiefte Spezialisten. Das Geknalle auf dem Schlachtfeld findet nur noch bei denen statt, die es nicht besser können. Und die Schwächsten vertreten ihre Ziele als Terroristen, weil sie wissen, dass sie ins Hintertreffen kommen und nichts dagegen tun können, weil sie den Zug verpasst haben.

Das sind Probleme von gestern! Keiner rennt heute noch für solche Parolen ins Feuer. Wir befinden uns gerade in einem Wirtschaftkrieg, aber kaum einer merkt das.
Re: Deutscher Haß
Γραικίσκος schrieb am 10.12.2011 um 14:51 Uhr (Zitieren)
Das war traditionell so, meine ich - etwa bis ins III. Reich. Die Stalingrad-Schlagzeile im VB: "Sie starben, damit wir leben".

(Ich weiß gar nicht, ob es für das Wort "Heldentod" eine Entsprechung in anderen Sprachen gibt.)
Re: Deutscher Haß
ανδρέας schrieb am 10.12.2011 um 15:04 Uhr (Zitieren)

Ja, natürlich, heroic death, Geroi (Russisch: Held, vgl. Held der Sowjetunion) u.a. . Auch die Engländer , Franzosen, Amerikaner, Russen usw. haben ihre Soldaten motivieren müssen. Im Falklandkrieg wurden die engl. Soldaten mit Propagandafilmen aufgeputscht.
Deutschland hat keinen Aleinvertretungsanspruch auf all das Brutale im Kriege. Und mancher Staat hat sich hinter den Ungeheuerlichkeiten auch ganz gut verstecken können, weil der 2. WK alles "überstrahlte". Man denke an den Indonesienkrieg, die Molukken, Algerien und, und, und.
 
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