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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Poetisch (346 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 14.12.2011 um 13:02 Uhr (Zitieren)
Wir alle müssen sterben, gewiß. Aber wenigstens kann man diesen naturnotwendigen Vorgang poetisch ausdrücken.
Bei Herman Melville finde ich über einen toten Walfänger:
"Er hatte schon längst die Ketten gespillt, um in der Südsee einer besseren Welt vor Anker zu gehen."

Dies ist freilich eine wunderbare, aber sehr berufsspezifische Formulierung.

Wir haben heute unter Lehrern darüber gesprochen, welche Formulierung sich für unseren Berufsstand anbietet. Zwei Kandidaten gab es:
- Er ist in die ewigen Sommerferien gegangen.
- Er hat seinen letzten Tafelschwamm ausgedrückt.


Fallen Euch noch andere Möglichkeiten ein? Für Lehrer oder andere Leute.
Re: Poetisch
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 14.12.2011 um 18:50 Uhr (Zitieren)
Noch einen für Lehrer:
Ihm ist die Kreide endgültig abgebrochen.

Für Musiker:
Er hat den Bogen für immer abgespannt.
Ihm ist die Seele / der Stimmstock ein für allemal umgefallen.
Er hat jetzt nur noch tacet.
Sein Rohr wird nie mehr krähen.
Er braucht kein Atemzeichen mehr zu setzen.
Re: Poetisch
ανδρέας schrieb am 14.12.2011 um 18:53 Uhr (Zitieren)

Über Lehrer:
Er hat ausgelehrt.
Die Bewertung seiner Zukunfsaussichten ist ungenügend.
Sein letzter Spruch wird nun in Stein gemeißelt.
Über Köche: er hat den Löffel endgültig abgegeben.
Über Beerdigungsunternehmer: er konzentriert sich nun unwiderruflich auf die Betreuung seine alten Kunden.
Über den Kapitän: er geht nun auf seine letzte Große Fahrt.
Über Schiedrichter: jetzt bleibt die Pfeife für immer stumm.
Über Models: sie muss nun nie wieder hungern.
Re: Poetisch
Γραικίσκος schrieb am 14.12.2011 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Seht gut, was Vespasian sagte: "Ich spüre, daß ich ein Gott werde." Sehr ironisch.
Re: Poetisch
ανδρέας schrieb am 14.12.2011 um 22:13 Uhr (Zitieren)
Was mag Vespasian wirklich gedacht haben. War er so ironisch?

Goethes letze Worte lauteten der Überlieferung nach:"mehr Licht."

Über Biologen:
er wird seine Feldstudien unter uns fortsetzen.
Über Mathematiker: er hat seine letzte Nullstelle gefunden.
Über Schriftsetzer: er hat für immer ausgesetzt.
Über Organspender: er lebt weiter in uns.
Re: Poetisch
Γραικίσκος schrieb am 15.12.2011 um 18:12 Uhr (Zitieren)
Vespasian konnte sehr ironisch sein; vgl. sein "non olet".
Re: Poetisch
Γραικίσκος schrieb am 15.12.2011 um 20:37 Uhr (Zitieren)
Über Schriftsetzer: er hat für immer ausgesetzt.

Der Setzer: als Beruf inzwischen verschwunden und Schülern nicht einmal mehr als Wort bekannt, wie ich kürzlich feststellen mußte.
Re: Poetisch
ανδρέας schrieb am 15.12.2011 um 22:51 Uhr (Zitieren)

Models kennen die dafür aber alle: sie muss nun nie wieder hungern.

Mit Hunger kann auch keiner was anfangen. Das bezieht sich heute ja nur auf Magersucht. Der bösartige Hintersinn fällt da garnicht mehr auf. Hunger findet ja nur noch abstrakt als Standarddrama im Fernsehen statt. Allerdings auch da nur in Afrika.
Re: Poetisch
Γραικίσκος schrieb am 16.12.2011 um 19:30 Uhr (Zitieren)
Komisch: Hunger habe ich noch leibhaftig erlebt, damals. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern.
Re: Poetisch
διψαλέος schrieb am 17.12.2011 um 03:37 Uhr (Zitieren)
Für Tiefbau-Ingenieure:
"Nun braucht er nicht mehr tiefer als 3 Meter buddeln."
 
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