Vielleicht diente der Ort mal als bevorzugter "Kreißsaal"?

Die Deutung dieser Paläokunst unterlag im Verlauf der Forschungsgeschichte oftmaligem Wandel. Interessant ist dabei, dass es stets vorherrschende Meinungen gab, die dann von fast allen Wissenschaftlern geteilt oder zumindest stillschweigend hingenommen wurden. Zunächst ging man anhand einiger kaum überprüfter ethnologischen Nachrichten von einer Deutung als Jagdmagie aus, bei der die abgebildeten Tiere gebannt wurden. Dann wurde die Höhlenkunst als heraldische Darstellung von Stammes- und Clanmythen verstanden und später als Teil von Initiationsriten. Ab der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde den Höhlenbildern ein Sexual- und Fruchtbarkeitsmythos unterstellt[,] und danach setzte sich eine schamanistische Deutung durch. Die Frage nach einem Ökokontext, also die Frage nach psychosozialen Reaktionen auf Tötungsabsichten, krisenhaftem Ausbleiben bestimmter Tierarten oder deren völligem Verschwinden im Verlauf des Magdalénien wurde bisher nur am Rande gestellt. Die unterschiedlichen Interpretationsschübe können alle nur als Hypothesen verstanden werden, die gemeinsame Annäherungen an das Phänomen der Paläokunst sind.

[Quelle: Lutz Fiedler / Gaëlle Rosendahl / Wilfried Rosendahl, Altsteinzeit von A bis Z. Darmstadt 2011, S. 125; 151 f.]

Wobei das vorliegende Bild in eine Deutung als Jagdmagie natürlich überhaupt nicht paßt.

Man stellt dar, was einen besonders beeindruckt. Vielleicht war dies eine weibliche Malerin, die einfach die für sie wichtigsten Erlebnisse an die Wand bannen wollte. Frauen können auch heute malen ....