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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Was die alten Sprachen bedeutet haben (332 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 18.12.2011 um 13:11 Uhr (Zitieren)
Die Alten Sprachen bildeten das Band eines Kontinents, und zwar nicht nur – wie heute das Englische – im Raum, sondern ebenso in der Zeit, als Tradition. Sie vermittelten eine Kultur, welche ein Maßstab war.
Diese Zeit ist vorbei: Das Band ist ein anderes, der Maßstab ist es ebenso. Und die Sprache ist – oder wird - universell, d.h. sie ergreift Kulturen, die sich nicht mehr auf unseren Kontinent beschränken. Das mag unumkehrbar sein und auch Vorteile haben; aber mir fehlt die Begeisterung darüber, und ich beklage den Verlust: an Humanität und sprachlicher Bildung. Die universelle Verbreitung des Englischen wird erkauft mit seiner Reduzierung: Es ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf dem alle sich treffen, eine Minimalsprache. Und die zeitliche Dimension, die Tradition, fehlt (noch).
Re: Was die alten Sprachen bedeutet haben
Σαπφώ schrieb am 19.12.2011 um 23:31 Uhr (Zitieren)
Nicht, dass es dem Lateinischen und dem Griechischen nicht auch so ergangen wäre. Spätlatein und Koine sind die Folgen. Aber ich hab mir letzte Woche mal ein Buch mit mittelalterlichen Gedichten geschnappt, danach lag ich fast unter dem Tisch vor Lachen. So etwas wäre mit Ciceros Ernst nicht möglich gewesen. Und ich bezweifle, dass Monty Python in Byron-Englisch so gut wirkt. Den Göttern sei dank entwickelt sich alles weiter.

Ich ertappe mich selbst oft genug dabei, dass ich Verluste der Vergangenheit und Gegenwart beklage. Aber das führt in eine ganz falsche Richtung. Die Welt hat nie stillgestanden, und sie wird es auch uns zuliebe nicht tun. Wir werden andere Sprachen sprechen und andere Gotteshäuser bauen und andere Kleidung tragen, die wir mit anderer Währung bezahlen. So what?
Re: Was die alten Sprachen bedeutet haben
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 19.12.2011 um 23:47 Uhr (Zitieren)
ἀληθῆ, ἔμοιγε δοκεῖν, καὶ καλόν.
Re: Was die alten Sprachen bedeutet haben
Γραικίσκος schrieb am 20.12.2011 um 19:00 Uhr (Zitieren)
Ja, dem Griechischen und Lateinischen ist es ebenso ergangen. Die Ausbreitung einer Sprache auf Nicht-Muttersprachler erfordert einen Preis.

Änderungen zudem sind unvermeidlich. Mir geht es wohl so, wie es jemand kürzlich mit Bezug auf die Rechtschreibreform sagte: "Ich folge dem Trend, aber ich tue es ohne Begeisterung." Und halte mich an die kurze, prägnante Definition des Adverbs "anders" durch Ambrose Bierce: "Auch nicht besser."
 
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